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Darfur-Krise verschlimmert sich

Die Horrormeldungen im Sudan überschlagen sich: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, dass in der Krisenregion Darfur weiterhin jeden Monat Tausende Menschen, vor allem Kinder, sterben. "Die Welt" berichtet heute, dass Syrien chemische Waffen an Sudanesen in Darfur testete.

Genf/Nairobi (dpa) - In den drei Darfur-Provinzen im Westsudan sterben 6000 bis 10 000 Menschen pro Monat, erklärte David Nabarro von der WHO. "Es ist sehr beunruhigend, dass es sechs Monate nach Beginn der humanitären Hilfe noch eine so hohe Sterblichkeitsrate gibt", sagte er. Die Hilfsbemühungen müssten dringend verstärkt werden.

Die überwiegend schwarzafrikanische Bevölkerung von Darfur wird seit mehr als einem Jahr von arabischen Milizen drangsaliert. Mehr als 50 000 Menschen kamen bereits ums Leben, Hunderttausende sind auf der Flucht. Die sudanesische Regierung weist nach wie vor jede Verantwortung von sich und spricht von "Stammeskonflikten".

Die Hauptursache für die Todesfälle sind nach Angaben der WHO Durchfallkrankheiten. Davon seien vor allem Kinder unter fünf Jahren betroffen. Die große Mehrheit der 1,2 Millionen vertriebenen Menschen verfüge über kein sauberes Trinkwasser, außerdem fehlten Seife und Latrinen. Als Hindernisse für die Hilfe in Darfur nannte der WHO-Experte Nabarro, Geldmangel, fehlende Sicherheit und vor allem durch den Regen unzugängliche Straßen oder Pisten.

Die Berliner Tageszeitung "Die Welt" berichtet in ihrer heutigen Ausgabe, dass syrische Sondereinheiten im vergangenen Juni chemische Waffen gegen die schwarzafrikanische Bevölkerung von Darfur eingesetzt hätten. Die Aktion, die Dutzende Menschen das Leben gekostet habe, sei in Absprache mit der sudanesischen Regierung erfolgt. Das Blatt beruft sich auf ihr vorliegende Unterlagen westlicher Geheimdienste.

Syrische Offiziere und Vertreter der sudanesischen Armee hätten sich bei Gesprächen über eine künftige militärische Zusammenarbeit geeinigt, die Wirkung chemischer Kampfstoffe an den Rebellen zu untersuchen. Da sich Khartum zu der Zeit allerdings in Friedensverhandlungen mit den Rebellen befand, habe die sudanesische Delegation offenbar dazu geraten, die Kampfstoffe an der schwarzafrikanischen Bevölkerung zu testen.

Augenzeugen hätten von sonderbaren Vorgängen in einem Hospital berichtet, in das urplötzlich mehrere Dutzend eingefrorene Leichen gebracht worden seien. Diese hätten am ganzen Körper Verletzungen aufgewiesen, die auf einen Chemiewaffeneinsatz hindeuten.

Unterdessen versucht der nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo seit gestern die Friedensgespräche zwischen der sudanesischen Regierung und den Darfur-Rebellen in gesonderten Treffen wieder in Gang zu setzen. Heute wird eine Delegation von Amnesty International in Darfur erwartet. Die Menschenrechtsorganisation hatte sich ein halbes Jahr lang um die Genehmigung bemüht.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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