Das 12-Jahre-Abitur "längst überfällig"
Dort wurde auch die Empfehlung herausgegeben, ,nach Möglichkeit das 12-Jahres Abitur einzuführen'", erklärt Dr. Siegfried Frey vorige Woche gegenüber der AZ.
Frey, der seit zwei Jahren Schulleiter de DHPS ist, bewertet die Änderung als sehr positiv und "längst überfällig". Denn auch im gesamteuropäischen Kontext gesehen, sei ein früherer Schulabschluss wünschenswert. Die Berufsausbildung könne früher beginnen und die Schüler seien besser für den Konkurrenzkampf auf dem Arbeitsmarkt gewappnet.
"Ein 13. Schuljahr an der DHPS wird von Deutschland außerdem nicht mehr gefördert. Es sind also finanzielle und sachliche Argumente, die für ein Abitur in 12 Jahren sprechen." 20% des DHPS-Budgets komme aus Deutschland, weitere 20% steuert der namibische Staat bei und die verbleibenden 60% müssen aus Schulgebühren gedeckt werden, erklärt Verwaltungsleiter Johannes Barabas. "Im Kontext des südlichen Afrika sind wir jedoch die bei weitem die kostengünstigste Privatschule", erklärt Frey.
Und die schwerfällige Kultusministerkonferenz kam über eine weitere Neuerung in den Auslandsschulen überein: Ab frühesten 2007 soll ein internationales Abitur eingeführt werden. Bis zu 50% der Prüfungen können dann in einer Landessprache abgelegt werden. Für die DHPS bedeutet dies zwei Ausbildungssäulen: das HIGCSE und das (internationale) Abitur.
Das HIGCSE, eine Prüfung der University of Cambridge International Examinations Syndicate (CIE), löste 1995 das südafrikanische Matrik ab. " HIGCSE ist eine gute Prüfung, die auf ein Studium in Südafrika und Namibia vorbereitet. Um in Deutschland studieren zu können und auf Abiturniveau zu gelangen, muss man noch ein Jahr an einem College dranhängen", erklärt der Schulleiter. Das deutsche Abitur ist - im Gegensatz zum HIGCSE - eine weltweit anerkannte Hochschulzugangsprüfung. "Das ist auch durchaus berechtigt, die Unterschiede zum HIGCSE sind einfach da. Die Reputation des Abitur ist weltweit am höchsten" erklären Frey und Barabass unisono.
Die private Prüfungsbehörde CIE wird ihre Aktivitäten in Namibia langsam auslaufen lassen - HIGCSE wird schrittweise lokalisiert.
Vom Jahr 2004 bis 2006 wird von dem Ministerium für Erziehung, Kultur und Sport und CIE ein gemeinsames Zertifikat verliehen, gab das Ministerium im Dezember 2004 bekannt. Das liege im Interesse des Ministeriums und der CIE, so Frey; einerseits sei HIGCSE sehr teuer und die Gebührenlast für Namibia sehr hoch, andererseits sei es der Prüfungsfirma nicht gelungen, einen größeren Markt im südlichen Afrika zu erobern.
Die DHPS unterrichtet nach dem Lehrplan von Baden-Württemberg. Warum das so ist, weiß man nicht mehr genau, jedoch waren Bayern und Baden Württemberg die zwei Bundesländer, die in der Pisa-Studie am besten abschnitten - die irgendwann gefallende Entscheidung zur Übernahme des Baden-Württembergischen Lehrplans war also keine Schlechte.
Ein erst im Vorjahr gestartetes Projekt der DHPS ist die neue Primarstufe, bei der neben den drei deutschsprachigen, auch ein englisch -sprachiger Zug eingerichtet wurde. Derzeit pauken knapp 1000 Schüler an der Schule, diese arbeitet damit an ihren räumlichen Kapazitätsgrenzen. Erhöhungen der Schülerzahlen seien nur noch über eine Erhöhung der Klassenstärken möglich - durchschnittlich haben die Klassen derzeit je etwa 21 Kinder. Ausgelegt sei das Gebäude der DHPS auf 1200 Schüler.
Eine weitere Neuerung ist die vor einem Jahr eingeführte Möglichkeit zum Ablegen des DSD II, das Deutschen Sprachdiploms, der "höchsten deutschen Sprachprüfung".
Es bleibt viel zu tun - demnächst müssen die Lehrpläne überarbeitet werden, denn Baden-Württemberg führte neue, an europäischem Standard orientierte Curricula ein.
Aufgabe der deutschen Auslandsschulen wie der DHPS ist unter anderem, "ein Bildungsangebot für die Kinder deutscher Experten im Ausland zu schaffen, um diesen einen nahtlosen Wiedereinstieg in Deutschland zu ermöglichen", erklären Schul- und Verwaltungsleiter.
Besonders stolz sind die beiden auf das gute Abschneiden der DHPS-Schüler bei den HIGCSE-Prüfungen. 19,8% der Prüflinge schnitten mit 1 und 37,2% mit 2 ab - das sind knapp 60%. Bei den Einser-Kandidaten habe nur das St. Pauls College besser abgeschnitten. "Aber hier muss man bedenken, dass die Schüler hier durch andere Prüfungen sozusagen gesiebt werden. In der DHPS geht der gesamte Jahrgang ins HIGCSE - und wir schneiden trotzdem so gut ab", so Frey. "Ich denke wir haben gute Lehrer, hervorragende Arbeitsbedingungen und eine gute Ausstattung der Klassenräume", vermutet Barabas als Gründe. "Es gibt für die Klassenraumausstattung Empfehlungen der EU- die erfüllen wir alle". "Als deutsche Auslandsschule sind wir auch Teil des namibischen Schulsystems. Ich sehe die DHPS als eine Begegnungsschule. Schließlich sind nur etwa 10 Prozent der Schüler Kinder deutscher Experten und 90 Prozent Namibier", so Frey.
Frey, der seit zwei Jahren Schulleiter de DHPS ist, bewertet die Änderung als sehr positiv und "längst überfällig". Denn auch im gesamteuropäischen Kontext gesehen, sei ein früherer Schulabschluss wünschenswert. Die Berufsausbildung könne früher beginnen und die Schüler seien besser für den Konkurrenzkampf auf dem Arbeitsmarkt gewappnet.
"Ein 13. Schuljahr an der DHPS wird von Deutschland außerdem nicht mehr gefördert. Es sind also finanzielle und sachliche Argumente, die für ein Abitur in 12 Jahren sprechen." 20% des DHPS-Budgets komme aus Deutschland, weitere 20% steuert der namibische Staat bei und die verbleibenden 60% müssen aus Schulgebühren gedeckt werden, erklärt Verwaltungsleiter Johannes Barabas. "Im Kontext des südlichen Afrika sind wir jedoch die bei weitem die kostengünstigste Privatschule", erklärt Frey.
Und die schwerfällige Kultusministerkonferenz kam über eine weitere Neuerung in den Auslandsschulen überein: Ab frühesten 2007 soll ein internationales Abitur eingeführt werden. Bis zu 50% der Prüfungen können dann in einer Landessprache abgelegt werden. Für die DHPS bedeutet dies zwei Ausbildungssäulen: das HIGCSE und das (internationale) Abitur.
Das HIGCSE, eine Prüfung der University of Cambridge International Examinations Syndicate (CIE), löste 1995 das südafrikanische Matrik ab. " HIGCSE ist eine gute Prüfung, die auf ein Studium in Südafrika und Namibia vorbereitet. Um in Deutschland studieren zu können und auf Abiturniveau zu gelangen, muss man noch ein Jahr an einem College dranhängen", erklärt der Schulleiter. Das deutsche Abitur ist - im Gegensatz zum HIGCSE - eine weltweit anerkannte Hochschulzugangsprüfung. "Das ist auch durchaus berechtigt, die Unterschiede zum HIGCSE sind einfach da. Die Reputation des Abitur ist weltweit am höchsten" erklären Frey und Barabass unisono.
Die private Prüfungsbehörde CIE wird ihre Aktivitäten in Namibia langsam auslaufen lassen - HIGCSE wird schrittweise lokalisiert.
Vom Jahr 2004 bis 2006 wird von dem Ministerium für Erziehung, Kultur und Sport und CIE ein gemeinsames Zertifikat verliehen, gab das Ministerium im Dezember 2004 bekannt. Das liege im Interesse des Ministeriums und der CIE, so Frey; einerseits sei HIGCSE sehr teuer und die Gebührenlast für Namibia sehr hoch, andererseits sei es der Prüfungsfirma nicht gelungen, einen größeren Markt im südlichen Afrika zu erobern.
Die DHPS unterrichtet nach dem Lehrplan von Baden-Württemberg. Warum das so ist, weiß man nicht mehr genau, jedoch waren Bayern und Baden Württemberg die zwei Bundesländer, die in der Pisa-Studie am besten abschnitten - die irgendwann gefallende Entscheidung zur Übernahme des Baden-Württembergischen Lehrplans war also keine Schlechte.
Ein erst im Vorjahr gestartetes Projekt der DHPS ist die neue Primarstufe, bei der neben den drei deutschsprachigen, auch ein englisch -sprachiger Zug eingerichtet wurde. Derzeit pauken knapp 1000 Schüler an der Schule, diese arbeitet damit an ihren räumlichen Kapazitätsgrenzen. Erhöhungen der Schülerzahlen seien nur noch über eine Erhöhung der Klassenstärken möglich - durchschnittlich haben die Klassen derzeit je etwa 21 Kinder. Ausgelegt sei das Gebäude der DHPS auf 1200 Schüler.
Eine weitere Neuerung ist die vor einem Jahr eingeführte Möglichkeit zum Ablegen des DSD II, das Deutschen Sprachdiploms, der "höchsten deutschen Sprachprüfung".
Es bleibt viel zu tun - demnächst müssen die Lehrpläne überarbeitet werden, denn Baden-Württemberg führte neue, an europäischem Standard orientierte Curricula ein.
Aufgabe der deutschen Auslandsschulen wie der DHPS ist unter anderem, "ein Bildungsangebot für die Kinder deutscher Experten im Ausland zu schaffen, um diesen einen nahtlosen Wiedereinstieg in Deutschland zu ermöglichen", erklären Schul- und Verwaltungsleiter.
Besonders stolz sind die beiden auf das gute Abschneiden der DHPS-Schüler bei den HIGCSE-Prüfungen. 19,8% der Prüflinge schnitten mit 1 und 37,2% mit 2 ab - das sind knapp 60%. Bei den Einser-Kandidaten habe nur das St. Pauls College besser abgeschnitten. "Aber hier muss man bedenken, dass die Schüler hier durch andere Prüfungen sozusagen gesiebt werden. In der DHPS geht der gesamte Jahrgang ins HIGCSE - und wir schneiden trotzdem so gut ab", so Frey. "Ich denke wir haben gute Lehrer, hervorragende Arbeitsbedingungen und eine gute Ausstattung der Klassenräume", vermutet Barabas als Gründe. "Es gibt für die Klassenraumausstattung Empfehlungen der EU- die erfüllen wir alle". "Als deutsche Auslandsschule sind wir auch Teil des namibischen Schulsystems. Ich sehe die DHPS als eine Begegnungsschule. Schließlich sind nur etwa 10 Prozent der Schüler Kinder deutscher Experten und 90 Prozent Namibier", so Frey.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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