Das Ende der Diplomatie
Der Krieg steht vor der Tür und die Weltgemeinschaft vor vollendeten Tatsachen. Die USA haben sich zu einem Krieg ohne UNO-Mandat entschieden und allen Friedensbemühungen eine Absage erteilt.
In Namibia wurde in den letzten Monaten immer wieder vor einer einseitigen militärischen Aktion gegen den Irak gewarnt. Neben berechtigten moralischen Bedenken steht für kleine Länder wie Namibia vor allem die Furcht im Vordergrund, dass der Irak-Krieg ein Präzedenzfall für eine zunehmende Polarisierung der Weltpolitik wird, in der wenig Platz für die Ideale wie Gleichberechtigung und kollektive Einflussnahme bleibt. Diese Angst hat sich nun bestätigt und lässt, zumindest vorerst, konkrete wirtschafts- und sicherheitspolitische Bedenken in den Hintergrund rücken.
So stellt die befürchtete Eskalation des internationalen Terrors für Namibia "nur" eine indirekte Gefahr dar, beispielsweise durch Einbruch des Fremdenverkehrs. Die durch steigende Ölpreise befürchtete Inflation wird sich voraussichtlich nicht realisieren, wenn der Krieg, wie viele Beobachter und Analysten meinen, kurz und aus amerikanischer Sicht unkompliziert verläuft. In Erwartung einer raschen Entscheidung ist der Preis von Opec-Öl gestern erstmals seit Monaten wieder unter die 30 US-Dollar-Marke gefallen.
Das erste Opfer des drohenden Krieges ist in der Tat das über Jahrzehnte mühsam aufgebaute internationale Forum der Vereinten Nationen, in dem auch die Kleinsten der Kleinen, wie Namibia, eine Stimme bekommen haben, um zumindest symbolisch am Weltgeschick mitzufeilen. Das Flaggschiff multilateraler Zusammenarbeit hat jedoch durch den amerikanischen Alleingang Leck geschlagen und es droht zu sinken - und mit ihm das Bestreben schwächerer Mitglieder der Weltgemeinschaft im Rahmen internationaler Bündnisse, Foren und Gemeinschaften, kollektiv eine starke Stimme zu bekommen, die ein Gegengewicht zu mächtigen Einzelstaaten bilden könnten.
"Die UN sind ihrer Verantwortung nicht nachgekommen, wir werden uns nicht vor unserer Pflicht drücken", sagte Bush in seiner Ultimatumsansprache am Dienstagmorgen - und trägt damit die Diplomatie und den internationalen Konsens auf Grundlage des seit Urzeiten geltenden Gesetzes des Stärkeren zu Grabe. Der Krieg sei nicht eine Frage der Autorität, sondern des Willens.
Für ein Land wie Namibia wird damit endgültig klar, dass es in entscheidenden Momenten auf der Bühne der Weltgeschichte nur auf eine Statistenrolle ohne nennenswerten Einfluss hoffen darf. Auch eine Mitgliedschaft in der Afrikanischen Union oder Bewegung der Blockfreien Staaten wird hieran nichts ändern.
Das Ideal der kollektiven Einflussnahme ist mit dem Alleingang der USA zur naiven Illusion degradiert worden und hat eine neue Ära der Weltpolitik eingeleitet, in der auch Namibia sich neu orientieren muss. Deshalb muss auch trotz diplomatischen Ehrgeizes und berechtigtem Idealismus der Pragmatismus vorerst oberstes Gebot sein, und das heißt aus der Schusslinie bleiben und nicht zwischen die Fronten geraten. Auch wenn dies ideologisch und moralisch weh tut, ist dies der größte Gefallen, den die Regierung in der momentanen Lage ihrem Volk tun kann.
In Namibia wurde in den letzten Monaten immer wieder vor einer einseitigen militärischen Aktion gegen den Irak gewarnt. Neben berechtigten moralischen Bedenken steht für kleine Länder wie Namibia vor allem die Furcht im Vordergrund, dass der Irak-Krieg ein Präzedenzfall für eine zunehmende Polarisierung der Weltpolitik wird, in der wenig Platz für die Ideale wie Gleichberechtigung und kollektive Einflussnahme bleibt. Diese Angst hat sich nun bestätigt und lässt, zumindest vorerst, konkrete wirtschafts- und sicherheitspolitische Bedenken in den Hintergrund rücken.
So stellt die befürchtete Eskalation des internationalen Terrors für Namibia "nur" eine indirekte Gefahr dar, beispielsweise durch Einbruch des Fremdenverkehrs. Die durch steigende Ölpreise befürchtete Inflation wird sich voraussichtlich nicht realisieren, wenn der Krieg, wie viele Beobachter und Analysten meinen, kurz und aus amerikanischer Sicht unkompliziert verläuft. In Erwartung einer raschen Entscheidung ist der Preis von Opec-Öl gestern erstmals seit Monaten wieder unter die 30 US-Dollar-Marke gefallen.
Das erste Opfer des drohenden Krieges ist in der Tat das über Jahrzehnte mühsam aufgebaute internationale Forum der Vereinten Nationen, in dem auch die Kleinsten der Kleinen, wie Namibia, eine Stimme bekommen haben, um zumindest symbolisch am Weltgeschick mitzufeilen. Das Flaggschiff multilateraler Zusammenarbeit hat jedoch durch den amerikanischen Alleingang Leck geschlagen und es droht zu sinken - und mit ihm das Bestreben schwächerer Mitglieder der Weltgemeinschaft im Rahmen internationaler Bündnisse, Foren und Gemeinschaften, kollektiv eine starke Stimme zu bekommen, die ein Gegengewicht zu mächtigen Einzelstaaten bilden könnten.
"Die UN sind ihrer Verantwortung nicht nachgekommen, wir werden uns nicht vor unserer Pflicht drücken", sagte Bush in seiner Ultimatumsansprache am Dienstagmorgen - und trägt damit die Diplomatie und den internationalen Konsens auf Grundlage des seit Urzeiten geltenden Gesetzes des Stärkeren zu Grabe. Der Krieg sei nicht eine Frage der Autorität, sondern des Willens.
Für ein Land wie Namibia wird damit endgültig klar, dass es in entscheidenden Momenten auf der Bühne der Weltgeschichte nur auf eine Statistenrolle ohne nennenswerten Einfluss hoffen darf. Auch eine Mitgliedschaft in der Afrikanischen Union oder Bewegung der Blockfreien Staaten wird hieran nichts ändern.
Das Ideal der kollektiven Einflussnahme ist mit dem Alleingang der USA zur naiven Illusion degradiert worden und hat eine neue Ära der Weltpolitik eingeleitet, in der auch Namibia sich neu orientieren muss. Deshalb muss auch trotz diplomatischen Ehrgeizes und berechtigtem Idealismus der Pragmatismus vorerst oberstes Gebot sein, und das heißt aus der Schusslinie bleiben und nicht zwischen die Fronten geraten. Auch wenn dies ideologisch und moralisch weh tut, ist dies der größte Gefallen, den die Regierung in der momentanen Lage ihrem Volk tun kann.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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