Das glanzvolle Comeback des gelben Metalls
Im Januar 1980 war Gold kurzzeitig auf das Allzeit-Hoch von 850 US-Dollar pro Unze geschnellt. Abgesehen von einigen wenigen Strohfeuern ging es danach 20 Jahre lang fast durchweg bergab.
In diesem Jahr ist jedoch eine Trendwende erkennbar: Sorgen vor einem Krieg
im Nahen Osten, die tiefe Baisse an den Weltbörsen und ein schwacher Dollar
haben Bewegung in den Goldmarkt gebracht und dem gelben Metall zu neuem
Glanz verholfen. Letztens kletterte der Unzenpreis kurzzeitig sogar auf 354 US-Dollar - so teuer war Gold zuletzt vor sechs Jahren. Zum Auftakt des neuen Jahres lag das gelbe Metall bei 342 US-Dollar.
Paul Walker von der Researchgesellschaft Gold Fields Mineral Services (GFMS)
in London rechnet in den nächsten Monaten mit ähnlich scharfen Preisausschlägen wie zuletzt. Die starken Schwankungen zeigten, dass am Goldmarkt eigene Gesetz gelten. Selbst Experten können die Übertreibungen nach oben wie unten oft nicht verstehen. "Häufig ist nicht ersichtlich, weshalb der Preis so wild in die eine oder andere Richtung ausschlägt" meint Bernard Swanepoel, Chef des südafrikanischen Goldproduzenten Harmony. Sicher ist nur: Wer in Gold flüchtet, rechnet wirtschaftlich oftmals mit dem Schlimmsten. Mit Inflation, einer Dauerkrise des Aktienmarktes, mit Krieg, Terroranschlägen oder im äußersten Fall gar dem Zusammenbruch des Weltfinanzsystems. Investoren stecken ihr Vermögen oft in Gold, weil es in einer gefährlicher gewordenen Welt als sicherer (Anlage)Hafen gilt.
Wer den Goldpreis voraussagen will, muss deshalb neben der Kenntnis wirtschaftlicher Abläufe auch etwas von Politik und Psychologie verstehen. Denn anders als bei den meisten anderen Rohstoffen, die, wie Kohle, Kupfer oder auch Platin, in einem engen Verhältnis von Angebot und Nachfrage stehen, ist für die Entwicklung des Goldpreises die geopolitische Großwetterlage von Bedeutung. Klar ist auch, dass der steigende Goldpreis das Verhalten vieler Investoren verändert hat. Nachdem vor allem Kleinanleger in den letzten beiden Jahren bittere Verluste am Aktienmarkt einstecken mussten, zählt nur die Rendite sondern vor allem ein sicheres Portfolio. Im abgelaufenen Jahr ist es denn auch zu einer weiteren Umschichtung von Aktien in Gold gekommen. Immer öfter wird das gelbe Metall auch von großen Fonds den Portfolios als Sicherheit beigemischt - für den Fall, dass die gegenwärtige Krise fortdauert.
Für einen anhaltend hohen Goldpreis spricht auch das ausgewogenere Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Nachdem die Zentralbanken, die in ihren Tresoren rund 32000 Tonnen Gold gelagert haben, jahrelang jeden Anstieg des Preises zum Goldverkauf genutzt haben, ist der Markt durch das 1999 von 15 Zentralbanken beschlossene Moratorium auf Goldverkäufe berechenbarer
geworden. Bis 2004 dürfen die 15 Zentralbanken als Teil der kollektiven Selbstbeschränkung zusammen maximal 400 t pro Jahr aus ihren Beständen
veräußern. Viele Beobachter erwarten für den Zeitraum danach eine ähnliche
Übereinkunft.
Inzwischen hat der Preisanstieg eine Eigendynamik entwickelt. Ablesbar ist dies daran, dass nun auch fast alle Goldproduzenten an weiter steigende Preise glauben und ihre Terminverkäufe zurückfahren. Hatten viele Konzerne noch vor zwei Jahren einen Gutteil des noch im Boden befindlichen Goldes für einen festen Preis im Voraus verkauft, um sich dadurch Kapital zu beschaffen und gegen weitere Preisverluste abzusichern, nehmen sie jetzt zunehmend davon Abstand. Dies macht es erheblich schwerer, das Goldangebot im voraus zu bestimmen, was wiederum preistreibend wirkt. Ein Hinweis darauf ist, dass selbst die fallende Nachfrage der Schmuckindustrie nicht negativ auf den Goldreis durchgeschlagen hat. So führte der mit Abstand größte Importeur Indien 2002 markant weniger Gold als im Vorjahr ein . Einige Beobachter wollen darin bereits einen Nachholbedarf erkennen, der die Nachfrage - und damit auch den Goldpreis - bei einem Anziehen der Weltwirtschaft günstig beeinflussen könnte.
Die meisten Goldexperten tendieren wie Andrew Smith von Mitsui Global Precoius Metals zu der Einschätzung, dass im heutigen Umfeld weiter leichte Sprünge des Goldpreises wahrscheinlich sind. Der technische Analyst Victor Hugo von Jse-shares.com in Johannesburg rechnet wegen der allgemeinen Unsicherheit künftig mit einer stark steigenden Goldnachfrage, die den Preis des Edelmetalls im nächsten Jahr auf über 400 US-Dollar katapultieren könnte.
In diesem Jahr ist jedoch eine Trendwende erkennbar: Sorgen vor einem Krieg
im Nahen Osten, die tiefe Baisse an den Weltbörsen und ein schwacher Dollar
haben Bewegung in den Goldmarkt gebracht und dem gelben Metall zu neuem
Glanz verholfen. Letztens kletterte der Unzenpreis kurzzeitig sogar auf 354 US-Dollar - so teuer war Gold zuletzt vor sechs Jahren. Zum Auftakt des neuen Jahres lag das gelbe Metall bei 342 US-Dollar.
Paul Walker von der Researchgesellschaft Gold Fields Mineral Services (GFMS)
in London rechnet in den nächsten Monaten mit ähnlich scharfen Preisausschlägen wie zuletzt. Die starken Schwankungen zeigten, dass am Goldmarkt eigene Gesetz gelten. Selbst Experten können die Übertreibungen nach oben wie unten oft nicht verstehen. "Häufig ist nicht ersichtlich, weshalb der Preis so wild in die eine oder andere Richtung ausschlägt" meint Bernard Swanepoel, Chef des südafrikanischen Goldproduzenten Harmony. Sicher ist nur: Wer in Gold flüchtet, rechnet wirtschaftlich oftmals mit dem Schlimmsten. Mit Inflation, einer Dauerkrise des Aktienmarktes, mit Krieg, Terroranschlägen oder im äußersten Fall gar dem Zusammenbruch des Weltfinanzsystems. Investoren stecken ihr Vermögen oft in Gold, weil es in einer gefährlicher gewordenen Welt als sicherer (Anlage)Hafen gilt.
Wer den Goldpreis voraussagen will, muss deshalb neben der Kenntnis wirtschaftlicher Abläufe auch etwas von Politik und Psychologie verstehen. Denn anders als bei den meisten anderen Rohstoffen, die, wie Kohle, Kupfer oder auch Platin, in einem engen Verhältnis von Angebot und Nachfrage stehen, ist für die Entwicklung des Goldpreises die geopolitische Großwetterlage von Bedeutung. Klar ist auch, dass der steigende Goldpreis das Verhalten vieler Investoren verändert hat. Nachdem vor allem Kleinanleger in den letzten beiden Jahren bittere Verluste am Aktienmarkt einstecken mussten, zählt nur die Rendite sondern vor allem ein sicheres Portfolio. Im abgelaufenen Jahr ist es denn auch zu einer weiteren Umschichtung von Aktien in Gold gekommen. Immer öfter wird das gelbe Metall auch von großen Fonds den Portfolios als Sicherheit beigemischt - für den Fall, dass die gegenwärtige Krise fortdauert.
Für einen anhaltend hohen Goldpreis spricht auch das ausgewogenere Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Nachdem die Zentralbanken, die in ihren Tresoren rund 32000 Tonnen Gold gelagert haben, jahrelang jeden Anstieg des Preises zum Goldverkauf genutzt haben, ist der Markt durch das 1999 von 15 Zentralbanken beschlossene Moratorium auf Goldverkäufe berechenbarer
geworden. Bis 2004 dürfen die 15 Zentralbanken als Teil der kollektiven Selbstbeschränkung zusammen maximal 400 t pro Jahr aus ihren Beständen
veräußern. Viele Beobachter erwarten für den Zeitraum danach eine ähnliche
Übereinkunft.
Inzwischen hat der Preisanstieg eine Eigendynamik entwickelt. Ablesbar ist dies daran, dass nun auch fast alle Goldproduzenten an weiter steigende Preise glauben und ihre Terminverkäufe zurückfahren. Hatten viele Konzerne noch vor zwei Jahren einen Gutteil des noch im Boden befindlichen Goldes für einen festen Preis im Voraus verkauft, um sich dadurch Kapital zu beschaffen und gegen weitere Preisverluste abzusichern, nehmen sie jetzt zunehmend davon Abstand. Dies macht es erheblich schwerer, das Goldangebot im voraus zu bestimmen, was wiederum preistreibend wirkt. Ein Hinweis darauf ist, dass selbst die fallende Nachfrage der Schmuckindustrie nicht negativ auf den Goldreis durchgeschlagen hat. So führte der mit Abstand größte Importeur Indien 2002 markant weniger Gold als im Vorjahr ein . Einige Beobachter wollen darin bereits einen Nachholbedarf erkennen, der die Nachfrage - und damit auch den Goldpreis - bei einem Anziehen der Weltwirtschaft günstig beeinflussen könnte.
Die meisten Goldexperten tendieren wie Andrew Smith von Mitsui Global Precoius Metals zu der Einschätzung, dass im heutigen Umfeld weiter leichte Sprünge des Goldpreises wahrscheinlich sind. Der technische Analyst Victor Hugo von Jse-shares.com in Johannesburg rechnet wegen der allgemeinen Unsicherheit künftig mit einer stark steigenden Goldnachfrage, die den Preis des Edelmetalls im nächsten Jahr auf über 400 US-Dollar katapultieren könnte.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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