Das Guantanamo Bay Afghanistans
Sky-Recherche zeigt erschreckende Zustände
Von Katharina Moser, Windhoek
Angst – das ist das erste Wort, das Journalistin Crawford hört, wenn sie Afghanen auf das Gefängnis bei der Bagram Airbase anspricht, das die USA jahrelang betrieben haben und in dem sie des Terrors Verdächtigte gefangen gehalten haben. Wie sie schreibt, waren sich die Häftlinge sicher, nie wieder herauszukommen. Einige von ihnen behaupten, nie überhaupt eine Verbindung zu jeglichen Terrorgruppen gehabt zu haben. Tausende Gefangene sollen ohne Urteil in dem „Guantanamo Bay Afghanistans“ festgehalten worden sein. Einige hochrangige Terroristen und ISIS-K-Vetreter, andere gewöhnliche Afghanen, die als „verdächtig“ eingestuft wurden. Die Insassen lebten in Käfigen, 30 Leuten pro Käfig. Crawford hat auch Zugang zu den Zellen erhalten – in den Filmaufnahmen sind enge Räume zu sehen, die kein einziges Fenster haben. „Man kann die Zugangsklappen schließen und jegliches Licht entfernen“, sagt Crawford. Dann saßen die Gefangenen im Stockdunkeln. In einer Zelle sind die Wände mit Exkrementen des letzten Insassen beschmiert. Die Verhörräume sind schalldicht, in den Lagerräumen findet Crawford Kabelbinderhandschellen, Augenbinden und Kopfhörer. Es habe Folter gegeben. Ein Mann, der zweieinhalb Jahre im Bagram-Gefängnis verbrachte, sagte gegenüber Crawford, man habe seine Zelle extra kalt gestellt. Seitdem leide er unter psychischen Problemen. „Mein Kopf ist nicht mehr derselbe.“ Ein anderer Afghane sagt, dieses Gefängnis habe viele Afghanen gegen die Amerikaner gerichtet. „Alle Taliban sind bereit, die Amerikaner durch Selbstmordattacken und Autobomben anzugreifen, für das, was hier geschehen ist. Wir wollen Vergeltung.“
Beim Truppenabzug des Westens haben die Amerikaner auch dieses Gefängnis überstürzt verlassen. „Sie zogen mitten in der Nacht ab und haben das meiste hiergelassen“, so Crawford. Augenscheinlich haben sie Harddrives und Computer verbrannt, aber ein Großteil der Ausstattung ist noch da. „Hier liegen Unmengen an hoch sensiblen, für den Feind sehr wertvollen Dokumenten. Truppenstrukturen, Koalitionspläne...“, erklärt Crawford. Entsetzt stellt sie fest: „All das hier ist sehr gefährlich für diejenigen, die mit der amerikanischen Koalition zusammengearbeitet haben.“ In einem Aktenordner sind zahllose Kopien von den Personalausweisen der Afghanen, die die US-Amerikaner unterstützt und in dem Gefängnis mitgearbeitet haben. Crawford sagt: „Hier haben die Amerikaner beschämende Dinge im Namen des Kampfes gegen den Terror getan. Das Bagram-Gefängnis ist dadurch zu einem der effektivsten Rekrutierungszentren der Terroristen geworden.“
Angst – das ist das erste Wort, das Journalistin Crawford hört, wenn sie Afghanen auf das Gefängnis bei der Bagram Airbase anspricht, das die USA jahrelang betrieben haben und in dem sie des Terrors Verdächtigte gefangen gehalten haben. Wie sie schreibt, waren sich die Häftlinge sicher, nie wieder herauszukommen. Einige von ihnen behaupten, nie überhaupt eine Verbindung zu jeglichen Terrorgruppen gehabt zu haben. Tausende Gefangene sollen ohne Urteil in dem „Guantanamo Bay Afghanistans“ festgehalten worden sein. Einige hochrangige Terroristen und ISIS-K-Vetreter, andere gewöhnliche Afghanen, die als „verdächtig“ eingestuft wurden. Die Insassen lebten in Käfigen, 30 Leuten pro Käfig. Crawford hat auch Zugang zu den Zellen erhalten – in den Filmaufnahmen sind enge Räume zu sehen, die kein einziges Fenster haben. „Man kann die Zugangsklappen schließen und jegliches Licht entfernen“, sagt Crawford. Dann saßen die Gefangenen im Stockdunkeln. In einer Zelle sind die Wände mit Exkrementen des letzten Insassen beschmiert. Die Verhörräume sind schalldicht, in den Lagerräumen findet Crawford Kabelbinderhandschellen, Augenbinden und Kopfhörer. Es habe Folter gegeben. Ein Mann, der zweieinhalb Jahre im Bagram-Gefängnis verbrachte, sagte gegenüber Crawford, man habe seine Zelle extra kalt gestellt. Seitdem leide er unter psychischen Problemen. „Mein Kopf ist nicht mehr derselbe.“ Ein anderer Afghane sagt, dieses Gefängnis habe viele Afghanen gegen die Amerikaner gerichtet. „Alle Taliban sind bereit, die Amerikaner durch Selbstmordattacken und Autobomben anzugreifen, für das, was hier geschehen ist. Wir wollen Vergeltung.“
Beim Truppenabzug des Westens haben die Amerikaner auch dieses Gefängnis überstürzt verlassen. „Sie zogen mitten in der Nacht ab und haben das meiste hiergelassen“, so Crawford. Augenscheinlich haben sie Harddrives und Computer verbrannt, aber ein Großteil der Ausstattung ist noch da. „Hier liegen Unmengen an hoch sensiblen, für den Feind sehr wertvollen Dokumenten. Truppenstrukturen, Koalitionspläne...“, erklärt Crawford. Entsetzt stellt sie fest: „All das hier ist sehr gefährlich für diejenigen, die mit der amerikanischen Koalition zusammengearbeitet haben.“ In einem Aktenordner sind zahllose Kopien von den Personalausweisen der Afghanen, die die US-Amerikaner unterstützt und in dem Gefängnis mitgearbeitet haben. Crawford sagt: „Hier haben die Amerikaner beschämende Dinge im Namen des Kampfes gegen den Terror getan. Das Bagram-Gefängnis ist dadurch zu einem der effektivsten Rekrutierungszentren der Terroristen geworden.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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