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„Das ist keine Entschuldigung“
„Das ist keine Entschuldigung“

„Das ist keine Entschuldigung“

Videobotschaft von Trustco-Chef erntet erneut heftige Kritik
Clemens von Alten
Von Clemens von Alten

Windhoek

Mit einem Foto der Transfrau Caitlyn Jenner und dem Satz „Manche würden alles für einen Sitz tun“, hat Trustco für eine Position im Aufsichtsrat geworben. Dabei macht die Unternehmensgruppe mit einem fraglichen Wortspiel (zwischen „broad“ = „Weib“ und „board“ = „Gremium“) darauf aufmerksam, dass Bewerberinnen bevorzugt werden, zumal „Frauen sowieso auf Vorstandsfotos einfach besser aussehen“ (AZ berichtete).

Die Anspielungen und der Wortlaut der Anzeige sorgten für große Empörung. Eine Online-Petition (https://www.ipetitions.com/petition/no-to-trustcos-sexism) nähert sich der Marke von 400 Unterschriften, während auf Facebook eine Gruppe mit dem Namen „Trustco HELL NO“ mobil macht. Die First Lady Monica Geingos bezeichnet die Anzeige als „inakzeptabel“, „respektlos“, „sexistisch“, „transphobisch“, „beängstigend“ und schlichtweg „daneben“. Und inzwischen haben auch Auslandsmedien das Thema aufgegriffen: „Trustco sollte vielleicht in Erwägung ziehen, sich in Distrustco umzubenennen, nachdem sie die Stellenannonce des Jahrhunderts geschaltet haben“, schreibt die Redakteurin der südafrikanischen Publikation „Daily Maverick“, Marelise van der Merwe. Unter dem Titel „Broad Horizons“ rechnet sie in ihrer Kolumne „The Other News-Round-Up“ mit der namibischen, an der südafrikanischen Börse (JSE) notierten Firma ab.



Die „Entschuldigung“

Der gesellschaftliche Druck veranlasste van Rooyen schließlich, am Donnerstag eine „Entschuldigungsrede“ für den Folgetag anzukündigen, die auch per Videobotschaft auf sozialen Medien verbreitet wurde. Gezählte fünf Mal entschuldigt sich der Trustco-Chef in seiner fast fünfminütigen Stellungnahme – hauptsächlich dafür, dass „auch nach 28 Jahren Unabhängigkeit“ Namibier aufgrund „ihres Geschlechts und ihrer sexuellen Orientierung“ von der Gesellschaft „ausgegrenzt werden“. Ebenso entschuldigt sich van Rooyen dafür, dass er „nicht erkannt“ habe, dass seine „Bemühungen“ in dieser Hinsicht „nicht ausreichend“ gewesen seien. Die Intoleranz stimme ihn „traurig“ und er verspricht, „mehr zu tun“. Auf die kontroverse Stellenanzeige, die er zuvor gerechtfertigt und als „brillant“ bezeichnet hatte, geht der Trustco-Chef in seiner 600-Wörter-Erklärung allerdings nicht ein.



„Keine Entschuldigung“

„Das ist pure Angeberei, keine Entschuldigung“, kritisierte Chrisna Greef, Unternehmerin und Tochter von Altpolitiker Dirk Mudge, auf Facebook. „Sie sollten sich schämen!“. Eine andere Nutzerin der Onlineplattform schrieb: „Sie entschuldigen sich für Dinge, für die Sie keine Verantwortung tragen, aber nicht dafür, wofür Sie verantwortlich sind.“ Auf Twitter äußerte sich der Kapstädter Radiomoderator Martin Slabbert wie folgt: „Ich glaube, das hat zu bedeuten, dass sie (Trustco) sich entweder des Problems gar nicht bewusst sind, oder hoffen, dass wir alle das vergessen, weil die Annonce nicht mehr auf Facebook ist.“ Derweil verbreitete der in Wien registrierter Twitter-Nutzer Medienmuse die Videobotschaft von van Rooyen mit dem Beisatz: „Ein eher sinnloser Kotau nach dem Trustco-Shitstorm, wenn eine Entschuldigung zur sexistischen, transphoben und diskriminierenden Stellenanzeige fehlt.“

Doch nicht alle finden die Anzeige „daneben“ und applaudieren der Stellungnahme des Trustco-Chefs: „Das ist ein Appell an die Menschen, sich für ihre Rechte starkzumachen und ihre Meinung zu äußern. Es ist eine Aufforderung, als eine Nation zusammenzustehen. Hört die Botschaft hinter der Botschaft“, schrieb eine Nutzerin auf Facebook, während eine andere erklärte: „Als Transfrau kenne ich den alltäglichen Kampf. Danke, Quinton van Rooyen.“ Ein anderer Nutzer sagte: „Transgender? Nein, bitte beeinflussen Sie nicht unser Namibia mit den Krankheiten des Westens.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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