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Das ist meine Welt, hier arbeite ich kreativ, hier schöpfe ich Kraft

Er denkt nur positiv, ist ein Kenner der Ästhetik und verfügt über ein besonders Formgefühl. Er lebt seit 1987 am Rande der ältesten Wüste der Welt, der Namib. Dort kaufte er sich eine 7000 Hektar große Farm, begann eine kleine Schafzucht und richtete sich zusammen mit seiner vor sechs Jahren verstorbenen Frau Rosemarie (genannt Romy) eine Gästefarm ein. Sie gaben ihr den Namen "Wüstenquell". Die Rede ist von Hubert Kaspari, dem der Ruf vorauseilt, noch ein "klassischer Südwester" zu sein.

Seit dem Tode seiner Frau lebt er zwischen den eigenartigsten Steingebilden wie ein Einsiedler. "Aber", und das betont er stark, "hier draußen, 100 Kilometer von der Küstenstadt Swakopmund und 100 Kilometer von Usakos entfernt, wird es nie langweilig. Ich bin ganz selten allein." Und wenig später klingelt auch schon das Telefon. Zwei Gäste aus Windhoek melden sich für den nächsten Tag zum Camping an. Denn Wüstenquell bietet wunderschön gelegene Campingmöglichkeiten neben Unterkünften in Doppelzimmern oder kleinen Chalets an. Für jeden, der einmal die Seele baumeln lassen möchte, ein Geheimtipp.

Und auch für jeden Geologen, Biologen und Botaniker präsentiert sich diese Farm als ein wahres Paradies. Man stößt hier auf die unterschiedlichsten und eigenartigsten Steingebilde, fließende Quellen und eine große Anzahl von Pflanzen. Im Laufe der Jahre kamen sie in Scharen, die Botaniker, Geologen und Biologen. So erfuhr Hubert Kaspari, immer bemüht, dazu zu lernen und seinen Horizont zu erweitern, von diesen Wissenschaftlern, dass auf seiner Farm das "wertvollste" Gras der Welt wächst: "Aristade", das Gras mit dem höchsten Proteingehalt. Der 70-jährige Farmer: "Von diesem Samengras kann man leben."

Voller Stolz berichtet er weiter: "Von einem Botaniker, der viel Zeit bei mir verbrachte, habe ich so viel über Pflanzen gehört, mir so viel Wissen aneignen können, dass ich mitreden kann. Und das ist für mich so wichtig: Ich kenne nicht nur jeden Weg und Steg hier auf meiner Farm, und ich kann den Besuchern nicht nur über Pflanzen, sondern auch die verschiedensten Gesteine qualifizierte Auskünfte geben. Während der Farmrundfahrt weist er auf eine kleine Schafherde hin: "Zur Zeit laufen hier 70 herum, die kleinen Bokkies mitgezählt."

"Schafzucht hier in der Wüste," meint Kaspari, "das ist schon eine kleine Wissenschaft für sich, die Herde auf Wüstenquell setzt sich aus Karakulschafen, Damaras und Dorper, die aus England kommen, zusammen. Und das ergibt das beste Schaffleisch." Wüstenquell ist nicht nur ein begehrtes Stück Land für Wissenschaftler, auch wer gern auf den Spuren der alten Geschichte dieses Landes wandern möchte, stößt hier auf wahre Exponate. So zum Beispiel auf einen alten Bahnhof der Schutztruppenzeit. Und Zeugnis davon legen sogar noch ein großer Berg alter Glasscherben ab, die über hundert Jahre alt sind, sowie ein kleines Gemäuer: "Südwestergeschichte pur."

Man kann das größere Schriftzeichen HUKA MÖBEL über die Werkstatthalle auf dem Farmgelände von Wüstenquell nicht übersehen. Hubert Kaspari macht darauf aufmerksam: "Das hier ist meine Welt, hier arbeite ich kreativ, hier schöpfe ich meine Kraft her, denn ich bin von Kind auf schon immer Ästhetiker gewesen, liebe schöne Formen und als ich mit 16 in die Tischlerlehre kam, reichte mir das nicht aus. Erst als ich in München in Deutschland ein Stipendium für die Kunstakademie bekam, erfüllte sich mein größter Wunsch.

Was sich hinter HUKA verbirgt? "Nichts anderes als Hubert Kaspari", sagt der Einsiedler von Wüstenquell mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht. Und dann sprudelt es nur so aus ihm heraus: "Ganz gleich, was ich in die Hand nehme, es muss einen Hauch von Antikem haben, ob Sessel, Tische, ganze Esszimmer, Küchen, kleine Schränke oder Stühle." Und dann begann er zu sinnieren: "Manchmal gefielen mir die Stücke selbst so gut, dass ich sie gar nicht mehr verkaufen wollte."

Noch vor wenigen Jahren zählten viele seiner Arbeiten zur Ausstattung des Farmhauses. "Heute habe ich das alles meinen Kindern vermacht, und ich weiß, dass sie das zu schätzen wissen," sagt der Vater von einem Sohn und zwei Töchtern, der recht stolz auf seine vier Enkelkinder ist, und sich jedes Mal freut, wenn er bei ihrem Besuch in die Rolle des Opas schlüpfen kann.

Man fragt sich, wo dieser Mann all die Kraft hernimmt und seine schweren Schicksalsschläge so gut wegstecken kann, denn neben dem frühen Tod seiner Frau ist er heute noch durch einen brutalen Überfall gezeichnet und gehandicapt. Das Geheimnis lüftet er selbst: "Ich kann durch meditieren und Yoga wunderbar abschalten und neue Kraft schöpfen."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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