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Das Land vergammelt

Der erste Monat des Jahres 2010 ist vorbei und in dieser kurzen Zeit hat es unglaublich viele negative Schlagzeilen gegeben. Bis auf die Regenmeldungen und dass die Staudämme Zufluss erhalten haben, gab es kaum erfrischende Berichterstattungen. Besonders erschreckend und beängstigend ist die Tatsache, wie extrem marode die namibische Infrastruktur ist. Der Zustand ist mehr als erbärmlich.

Mit gleich drei extremen Beispielen innerhalb eines Monats wird der Bevölkerung vor Augen geführt, wie schnell es zu einer Katastrophe kommen kann, weil man die Instandhaltung vernachlässigt hat. Zuerst entgleist bei Brakwater ein Zug wegen maroder Gleise. Dabei liegen seit zwei Jahren neue Schienen und Schwellen neben der Strecke. Dann sitzt Swakopmund über 24 Stunden auf dem Trockenen, weil die über 35 Jahre alte Omdel-Wasserleitung gleich zweimal hintereinander Leck schlägt und die Wasserreservoire keinen Zulauf erhalten. Dieses Rohr ist inzwischen schon so marode, dass die Küstenbewohner jeden Tag aufs Neue mit einer Krise rechnen dürfen. In Walvis Bay leckt auf privatem Grund eine 20 Jahre alte Kraftstoff-Rohrleitung: 100000 Liter Diesel verseuchen in der Folge den Boden. Es sind nur drei Begebenheiten, die jedoch zeigen, wie sehr es in den vergangenen 20 Jahren Unabhängigkeit an der Instandhaltung gehapert hat. Damit ist nicht nur die Regierung, sondern auch der Privatbereich gemeint, denn die Dieselleitung in Walvis Bay gehört dem Kraftstoff-Giganten British Petroleum (BP).

In den Neubau von Infrastruktur zu investieren ist völlig in Ordnung, aber zuerst muss die Sanierung der (öffentlichen) Infrastruktur finanziert, bevor Gelder zum Beispiel für "unsinnige Strukturen" verpulvert werden. Jetzt noch zu behaupten, das dafür vorgesehene Budget reiche vorne und hinten nicht, ist nicht mehr glaubwürdig, wenn an die hunderte Millionen gedacht wird, die allein ins Staatshaus flossen und fließen. Wird nämlich weiterhin über die so dringend nötige Instandhaltung der Infrastruktur hinweggesehen, sei es der Verfall von Straßen, der öffentlichen Gebäude oder der bauliche Zustand von Schulen, vergammelt das Land. Die Omdel-Wasserleitung ist allerdings nicht mehr zu retten, die muss komplett erneuert werden. Und zwar dringend.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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