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Das Mehr an Sicherheit
Das Mehr an Sicherheit

Das Mehr an Sicherheit

Stefan Fischer
Angesichts des monatelangen Gezerres ging am Ende alles relativ schnell: Vertreter von Gewerkschaften und der Arbeitgeber einigten sich auf einen neuen Mindestlohn im Sicherheitsgewerbe. Das Personal verdient also mehr Geld. Damit die Öffentlichkeit auch mehr Sicherheit bekommt, kann die Anhebung nur ein Schritt im Prozess des Strebens nach mehr Qualität sein.

Hand aufs Herz: Kaum jemand hat so schlecht verdient wie die Wachmänner und -frauen. Noch vor sieben Jahren lag der Mindestlohn bei drei Namibia-Dollar, zuletzt waren es 6,75 N$ bzw. 7,00 N$ pro Stunde. Jede Putzfrau hat mehr Geld in der Lohntüte gehabt, wenn sie nach Mindestlohn-Tarif vergütet wurde. Andererseits hat man sich über diese Berufsgruppe auch sehr geärgert, weil Effizienz und Dienstleistung insgesamt nicht stimmten. Nun wird der Mindestlohn ab 1. Januar auf 8,75 N$ pro Stunde angehoben und damit auch ein Signal gesetzt. Denn mit dem Gehalt steigt auch der Anspruch an diese Berufsgruppe. Die Arbeitgeber können nun von ihrem Personal, das zum Großteil aus ungebildeten Kräften besteht, mehr Leistung verlangen, müssen aber ihren Teil hinsichtlich Ausbildung erbringen. Mit gutem Grundwissen und akzeptablem Stundenlohn – fortan über dem Tarif einer Putzfrau – wird der Job auch attraktiver und Firmen werden in der Lage sein, unter Bewerbern auszuwählen, anstatt den „Erstbesten“ zu verpflichten.

Insgesamt wird dies zu einer Steigerung der Qualität führen, die wir uns alle wünschen. Doch Qualität hat ihren Preis, das müssen wir akzeptieren. Diesem Schritt muss der nächste folgen, damit mehr Mindestlohn auch zu einem Mehr an Sicherheit führt.

Stefan Fischer

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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