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Das namibische Energie-Dilemma
Das namibische Energie-Dilemma

Das namibische Energie-Dilemma

Clemens von Alten
Obwohl Namibia über eine mögliche Kapazität von 467 Megawatt (MW) verfügt und somit rein mathematisch fast 72 Prozent des eigenen Spitzenbedarfs (652 MW) decken könnte, musste das Land 2017 fast 60 Prozent der benötigten Energie aus dem Ausland importieren. Wie passt das zusammen?

Zunächst muss in Betracht gezogen werden, dass dem Land ein Grundlastkraftwerk fehlt. Das Windhoeker Van-Eck-Kohlekraftwerk kann im Schnitt zurzeit lediglich 30 MW liefern (höchstens 50 MW). Das Anixas-Schweröl-Kraftwerk steigert die verfügbare Kapazität um weitere 22,5 MW. Das wohl leistungsfähigste und für Namibias Stromversorgung wichtigste Kraftwerk ist aber die Ruacana-Hydro-Anlage, die unter optimalen Umständen 347 MW liefern kann.

Doch weil es sich um ein Wasserkraftwerk handelt, ist die Ruacana-Anlage von der schwankenden Wassermenge des Kunene-Flusses abhängig. Somit kann der staatliche Stromversorger NamPower keine konstante Energiegewinnung garantieren, wenn der Flusspegel in Trockenzeiten für eine volle Leistung zu niedrig ist.

Ähnliches gilt für Solaranlagen, obwohl Namibia der Technik optimale Bedingungen bietet. Der Großteil der unabhängigen REFIT-Energieerzeuger sind Solaranlagen, sowohl Haushalte als auch Unternehmen reduzieren mit der Technik ihre Stromrechnung und bspw. Landwirte nutzen u.a. solarbetriebene Pumpen. Somit spielt der Sonnenstrom in Namibias Versorgungsplanung zwar eine zentrale Rolle, doch aufgrund nächtlicher Erzeugungspausen und der beschränkten Speichermöglichkeiten ist Solar als Grundlastversorgung noch ungeeignet.

Somit muss Namibia auch in Zukunft Elektrizität importieren. Weil die Elektrizität der Regierung zufolge hierzulande nicht billiger erzeugt werden kann, ist der Stromimport in erster Linie wegen der Versorgungssicherheit bzw. der Abhängigkeit von Nachbarländern ein Problem. Somit ist klar, dass dem Vormarsch der erneuerbaren Energien zwar nichts im Wege stehen darf, das Land aber auch eine geeignete Grundlastlösung finden muss.

Clemens von Alten

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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