Das neue Nationalerbe
Jetzt steht es zur Nutzung und zur Repräsentation für den Präsidenten der jetzigen Generation und für die Staatsoberhäupter künftiger Geschlechter da, das neue Staatshaus. Eine Tatsache aus Granit, Marmor, feinen Hölzern, Dielen, Glas und Beton, aus Holz- und Bronzestatuen, Wandmalerei und Gemälden. Seit sechs Tagen gehört der Bau wie das Staatswappen und die Nationalfahne offiziell zur Identität Namibias. Es repräsentiert unterwürfige und überschwänglich schwärmende Parteigenossen genauso wie skeptische und distanzierte Kritiker der Nation. Die Nation Namibia muss mit dem Gegensatz zwischen Prunk und Gloria einerseits und extremer Armut sowie sozialer Verwahrlosung breiter Schichten andererseits leben lernen. Die Bandbreite der Empfindungen und der Erfahrung des neuen Staatshauses reicht von Euphorie und Nationalstolz auf der einen bis zum Entsetzen und Verlegenheit auf der anderen Seite.
Das Staatsoberhaupt Pohamba, sein Vorgänger Nujoma und das Kabinett haben ihr prunkvolles Arbeitsmilieu erhalten,
bestärkt durch den Polit-Geschmack der kommunistischen Volksrepublik Nordkorea und in direkter Anlehnung an ihr imperiales Geltungsbedürfnis. Das Informationsministerium teilt mit: "Das neue Staatshaus ist einzigartig in Afrika, insbesondere im Hinblick auf seine Größe (18000 Quadratmeter), die Qualität der Abarbeitung und der Einrichtungen, den Reichtum an Kunstwerken, die die verschiedenen Kulturen, die Fauna und typische namibische Szenen schildern, die Touristen ins Land der Tapferen locken."
Präsident Pohamba geht mit seinem Ausspruch vom Freitag in die Geschichte ein: "Das Staatshaus gehört niemanden anders als dem namibischen Volk." Kaum waren seine Worte verhallt, als den unabhängigen namibischen Medien der Zutritt bei der Palastbeschreitung selektierter Gruppen wie schon bei vorigen Lokalterminen verwehrt wurde. Die derzeitige Besetzung des Staatssitzes ist alles andere als bürgerfreundlich. Sie bringt es nicht einmal fertig, die namibischen Künstler zu nennen, die angeblich an der Seite der Nordkoreaner mitgewirkt haben sollen.
Die Kostenfrage bis zu diesem Zeitpunkt hat das Informationsministerium durch die Verbreitung einer Ziffer (N$ 400 Mio.) anzusprechen versucht, die aber deswegen unglaubwürdig bleibt, weil diese Summe verschlüsselt bleibt, weil im Parlament schon Hochrechnungen bis zu N$ 600 Mio. angestellt wurden. Für den Gesamtkomplex mit Residenz, die 3500 Quadratmeter Wohnfläche bietet, und die Sicherheits- sowie Wirtschaftsgebäude nähert sich die Einschätzung einer Milliarde Namibia-Dollar. Die Regierung, aber vor allem Präsident Pohamba, lässt es hier an Transparenz sowie an namibischer Mündigkeit fehlen.
Gerade zum Unabhängigkeitstag, wenn der Abschluss der südafrikanischen Kolonial- und Hegemonialära gefeiert wird, demonstriert die Regierung ihr Bedürfnis, sich neuen (karibischen und asiatischen) Hegemonialmächten anzulehnen.
Das Staatsoberhaupt Pohamba, sein Vorgänger Nujoma und das Kabinett haben ihr prunkvolles Arbeitsmilieu erhalten,
bestärkt durch den Polit-Geschmack der kommunistischen Volksrepublik Nordkorea und in direkter Anlehnung an ihr imperiales Geltungsbedürfnis. Das Informationsministerium teilt mit: "Das neue Staatshaus ist einzigartig in Afrika, insbesondere im Hinblick auf seine Größe (18000 Quadratmeter), die Qualität der Abarbeitung und der Einrichtungen, den Reichtum an Kunstwerken, die die verschiedenen Kulturen, die Fauna und typische namibische Szenen schildern, die Touristen ins Land der Tapferen locken."
Präsident Pohamba geht mit seinem Ausspruch vom Freitag in die Geschichte ein: "Das Staatshaus gehört niemanden anders als dem namibischen Volk." Kaum waren seine Worte verhallt, als den unabhängigen namibischen Medien der Zutritt bei der Palastbeschreitung selektierter Gruppen wie schon bei vorigen Lokalterminen verwehrt wurde. Die derzeitige Besetzung des Staatssitzes ist alles andere als bürgerfreundlich. Sie bringt es nicht einmal fertig, die namibischen Künstler zu nennen, die angeblich an der Seite der Nordkoreaner mitgewirkt haben sollen.
Die Kostenfrage bis zu diesem Zeitpunkt hat das Informationsministerium durch die Verbreitung einer Ziffer (N$ 400 Mio.) anzusprechen versucht, die aber deswegen unglaubwürdig bleibt, weil diese Summe verschlüsselt bleibt, weil im Parlament schon Hochrechnungen bis zu N$ 600 Mio. angestellt wurden. Für den Gesamtkomplex mit Residenz, die 3500 Quadratmeter Wohnfläche bietet, und die Sicherheits- sowie Wirtschaftsgebäude nähert sich die Einschätzung einer Milliarde Namibia-Dollar. Die Regierung, aber vor allem Präsident Pohamba, lässt es hier an Transparenz sowie an namibischer Mündigkeit fehlen.
Gerade zum Unabhängigkeitstag, wenn der Abschluss der südafrikanischen Kolonial- und Hegemonialära gefeiert wird, demonstriert die Regierung ihr Bedürfnis, sich neuen (karibischen und asiatischen) Hegemonialmächten anzulehnen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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