Das Prinzip von oben und unten
Jetzt liegt der überarbeitete Entwurf des NEEEF-Gesetzes auf dem Tisch. Die Öffentlichkeit darf ihn noch nicht sehen, aber Präsident Geingob hat in seiner jüngsten Erklärung deutlich gemacht, dass die Regierung vom Prinzip her bei ihrem Standpunkt bleibt. Und deshalb wird das Konzept scheitern, denn es krankt genau am Prinzip.
Die Wohlstandsverteilung von oben nach unten sei nachhaltiger als umgekehrt, behauptet Geingob. Diese Theorie darf bezweifelt werden. Beispiele dazu finden sich auch in Namibia. Der Wohlstand, den sich kleine (Familien-)Unternehmen aufgebaut haben, ist von unten nach oben gewachsen: Sie haben klein angefangen und sich mit Fleiß, Wissen, Mut und Qualität nach oben gearbeitet. Firmen und Mitarbeiter sind expandiert, Erfolge schafften Wohlstand. Nach der Unabhängigkeit haben wir eine Wohlstandsverteilung von oben nach oben beobachtet: Politische Amtsträger und andere Mitglieder der neuen Elite haben sich bedient und beschenkt; sie besitzen heute häufig mehr als eine Farm sowie andere Immobilien und Firmenanteile.
Indes ist der Versuch, Wohlstandsverteilung von oben nach unten zu erzwingen, kläglich gescheitert: Die Zuweisung von Farmland an nicht ausgebildete Menschen hat keinen Wohlstand, sondern Frust und Abhängigkeit gebracht. Die Vergabe von Fischfang-Lizenzen an ehemals Benachteiligte, die mangels Wissen die Lizenzen nur weiterverkauft haben, hat denen zwar ein Luxusauto beschert, aber weder Arbeitsplätze noch Wohlstand für weitere Namibier geschaffen.
Der Mangel an Wohlstand für die Masse ist nicht in der Vergangenheit, sondern in den Fundamenten der Gesellschaft zu suchen. Da hapert es beispielsweise an der Bildung, die von Staat, Eltern und Schülern vernachlässigt wird. Oder es mangelt am Verständnis, dass Leistung nötig ist und sich lohnt. Stattdessen produzieren wir eine mangelhaft gebildete Generation ohne Motivation, aber mit Anspruchsdenken, der nun der Wohlstand in den Schoß geworfen wird. Genau das, verehrter Herr Geingob, ist nicht nachhaltig.
Stefan Fischer
Die Wohlstandsverteilung von oben nach unten sei nachhaltiger als umgekehrt, behauptet Geingob. Diese Theorie darf bezweifelt werden. Beispiele dazu finden sich auch in Namibia. Der Wohlstand, den sich kleine (Familien-)Unternehmen aufgebaut haben, ist von unten nach oben gewachsen: Sie haben klein angefangen und sich mit Fleiß, Wissen, Mut und Qualität nach oben gearbeitet. Firmen und Mitarbeiter sind expandiert, Erfolge schafften Wohlstand. Nach der Unabhängigkeit haben wir eine Wohlstandsverteilung von oben nach oben beobachtet: Politische Amtsträger und andere Mitglieder der neuen Elite haben sich bedient und beschenkt; sie besitzen heute häufig mehr als eine Farm sowie andere Immobilien und Firmenanteile.
Indes ist der Versuch, Wohlstandsverteilung von oben nach unten zu erzwingen, kläglich gescheitert: Die Zuweisung von Farmland an nicht ausgebildete Menschen hat keinen Wohlstand, sondern Frust und Abhängigkeit gebracht. Die Vergabe von Fischfang-Lizenzen an ehemals Benachteiligte, die mangels Wissen die Lizenzen nur weiterverkauft haben, hat denen zwar ein Luxusauto beschert, aber weder Arbeitsplätze noch Wohlstand für weitere Namibier geschaffen.
Der Mangel an Wohlstand für die Masse ist nicht in der Vergangenheit, sondern in den Fundamenten der Gesellschaft zu suchen. Da hapert es beispielsweise an der Bildung, die von Staat, Eltern und Schülern vernachlässigt wird. Oder es mangelt am Verständnis, dass Leistung nötig ist und sich lohnt. Stattdessen produzieren wir eine mangelhaft gebildete Generation ohne Motivation, aber mit Anspruchsdenken, der nun der Wohlstand in den Schoß geworfen wird. Genau das, verehrter Herr Geingob, ist nicht nachhaltig.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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