Datenschutz im Dark Net garantiert
Fordred: „Nicht alles im Unsichtbaren Netz ist unbedingt illegal“
Von Frank Steffen, Windhoek
In der vergangenen Woche hat die Namibische Wissenschaftliche Gesellschaft sich mithilfe des Privatdetektivs und selbsterklärten „Hackers“, Andrew Fordred, an ein heikles Thema gewagt, das sich für viele - vor allem auch Firmen - als ein zunehmend großes Risiko offenbart. Das sogenannte „Dark Web“, das sich im elektronischen Datenwuscht verbirgt, bedarf dabei wohl eher einer Erklärung und einem Verständnis.
„Nicht alles was mit dem Dark Web zu tun hat ist verkehrt oder kriminell, aber leider ist genau die schützende Beschaffenheit dieses Teils des Internets, eine Eigenschaft, die dem kriminellen Element in die Hände spielt. Und davor sind auch wir in Namibia nicht geschützt“, erklärte Fordred eingangs. Im Internet findet man nur schwer zu erklärenden deutschen Begriffen oder Synonymen. „Unter dem Begriff - zu Deutsch ‚Dunkles Netz‘ - wird eine Ansammlung von Webseiten inmitten mehrerer verschlüsselter Netzwerke im World-Wide-Web verstanden. Das Dark Web baut dabei auf vielen Overlay-Netzwerken (Überlagerungsnetzwerken) und dem sogenannten Dark Net auf“, erklärt die Plattform Advidera.
IP-Adresse wie ein Fingerabdruck
Teilnehmer des Dark Net stellen ihre Internetverbindungen untereinander manuell her, indem sie sogenannte Peer-to-Peer-Overlay-Netzwerke erstellen, anders als die konventionellen Peer-to-Peer-Netzwerke, die ihre Verbindungen zu den „Clients“ fremder Personen automatisch und willkürlich initiieren, so Fordred. Er erklärte weiter: „Das Dark Net bietet den Vorteil eines verbesserten Datenschutzes - nicht jeder hat Zugriff auf ein bestimmtes Netzwerk. Ohne Einladung oder Registrierung mit daraus erfolgender Akzeptanz kommt da keiner rein.“ Er verglich den Prozess mit einer Zwiebel, von der jegliche Lage ein weiteres Netz sei und kam damit auf das ursprünglich vom amerikanischen Militär entwickelte „TOR“ zu sprechen, ursprünglich als „The Onion Router“ bekannt (inzwischen gibt es weitere solche Netze).
Jegliches elektronisches Kommunikationsmittel verfüge heute über eine sogenannte IP-Adresse und sei ähnlich einem Fingerabdruck jedem Benutzer („User“) eigen. „Ob Handy, PC, Laptop, Auto oder die modernen Fernseher, die mit Datalinien verbunden sind, jeder ist zu erreichen, bzw. zu erkennen. Und normalerweise kann niemand an Deine Daten ran, aber es gibt Internetseiten - typisch Pornoseiten und solche fragwürdigen Internetadressen -, die Hintertürchen in das System öffnen. Bin ich als Hacker erst einmal drinnen, ‚gehörst‘ Du mir“, weiß Fordred. Die Folgen reichen hin bis zur „Ransom Ware“, einer Erpresser-Software.
Dark Web gefährlich
Gerade darum sei das Dark Web so gefährlich für nichtsahnende Gebraucher, denn das „Sichtbare Netz“ (Surface Web) sei normalerweise mit der nötigen Software abgesichert, welches im sogenannten „Deep Web“ oder noch extremer verschlüsselten „Dark Web“ nicht der Fall sei. Dabei veranschlage das Sichtbare Netz mit seinen 320 Millionen Domains gerade mal 4% der Internetkapazität. Das Dark Web bestehe dahingegen nur aus 72000 Internetseiten, vereinnahme aber 96 Prozent der Kapazität.
Fordred war als Untersuchungsbeamter der südafrikanischen Polizei (SAP) einer der ersten spezialisierten Mitglieder der Einheit gegen organisierte Kriminalität und hat sein Studium der Forensik mit Schwerpunkt auf Drogenschmuggel abgeschlossen. „Ich bin ein Hacker und mit Hackern ist generell gar nichts verkehrt, denn uns treibt nur die Neugierde - in meinem Fall auch der Beruf. Schlimm ist, dass es Hacker gibt, die als Kriminelle das Internet missbrauchen - insbesondere das Dark Net, wo sie unbemerkt ihr Unwesen treiben“, klärte er auf. Wenn Bürgern eines brutalen Unterdrückerregimes durch das Dark Net die Pressefreiheit erhalten bleibe und das organisieren einer Opposition möglich werde, so ermögliche es auch den Verkauf von Waffen, Kindern, Sklaven, Drogen und derlei illegaler Dienste und Produkte
Der ehemalige Polizist führte anhand einiger Beispiele vor, wie die verschiedenen Internetseiten des „unsichtbaren Netzes“ ohne Aufwand zu Seiten führen, in denen persönliche Daten und Passworte von Personen weltweit sowie Drogen und Waffen zum Kauf angeboten werden. „Unsichtbar für die Polizei“, kommentierte Fordred und riet Eltern, sich mit diesem Thema zu befassen, es ihren Kindern zu erklären und ihnen „diese verbotene Frucht“ als Teil eines von Haus aus beigebrachtem Verständnisses für Recht und Ethik mit auf den Weg zu geben.
In der vergangenen Woche hat die Namibische Wissenschaftliche Gesellschaft sich mithilfe des Privatdetektivs und selbsterklärten „Hackers“, Andrew Fordred, an ein heikles Thema gewagt, das sich für viele - vor allem auch Firmen - als ein zunehmend großes Risiko offenbart. Das sogenannte „Dark Web“, das sich im elektronischen Datenwuscht verbirgt, bedarf dabei wohl eher einer Erklärung und einem Verständnis.
„Nicht alles was mit dem Dark Web zu tun hat ist verkehrt oder kriminell, aber leider ist genau die schützende Beschaffenheit dieses Teils des Internets, eine Eigenschaft, die dem kriminellen Element in die Hände spielt. Und davor sind auch wir in Namibia nicht geschützt“, erklärte Fordred eingangs. Im Internet findet man nur schwer zu erklärenden deutschen Begriffen oder Synonymen. „Unter dem Begriff - zu Deutsch ‚Dunkles Netz‘ - wird eine Ansammlung von Webseiten inmitten mehrerer verschlüsselter Netzwerke im World-Wide-Web verstanden. Das Dark Web baut dabei auf vielen Overlay-Netzwerken (Überlagerungsnetzwerken) und dem sogenannten Dark Net auf“, erklärt die Plattform Advidera.
IP-Adresse wie ein Fingerabdruck
Teilnehmer des Dark Net stellen ihre Internetverbindungen untereinander manuell her, indem sie sogenannte Peer-to-Peer-Overlay-Netzwerke erstellen, anders als die konventionellen Peer-to-Peer-Netzwerke, die ihre Verbindungen zu den „Clients“ fremder Personen automatisch und willkürlich initiieren, so Fordred. Er erklärte weiter: „Das Dark Net bietet den Vorteil eines verbesserten Datenschutzes - nicht jeder hat Zugriff auf ein bestimmtes Netzwerk. Ohne Einladung oder Registrierung mit daraus erfolgender Akzeptanz kommt da keiner rein.“ Er verglich den Prozess mit einer Zwiebel, von der jegliche Lage ein weiteres Netz sei und kam damit auf das ursprünglich vom amerikanischen Militär entwickelte „TOR“ zu sprechen, ursprünglich als „The Onion Router“ bekannt (inzwischen gibt es weitere solche Netze).
Jegliches elektronisches Kommunikationsmittel verfüge heute über eine sogenannte IP-Adresse und sei ähnlich einem Fingerabdruck jedem Benutzer („User“) eigen. „Ob Handy, PC, Laptop, Auto oder die modernen Fernseher, die mit Datalinien verbunden sind, jeder ist zu erreichen, bzw. zu erkennen. Und normalerweise kann niemand an Deine Daten ran, aber es gibt Internetseiten - typisch Pornoseiten und solche fragwürdigen Internetadressen -, die Hintertürchen in das System öffnen. Bin ich als Hacker erst einmal drinnen, ‚gehörst‘ Du mir“, weiß Fordred. Die Folgen reichen hin bis zur „Ransom Ware“, einer Erpresser-Software.
Dark Web gefährlich
Gerade darum sei das Dark Web so gefährlich für nichtsahnende Gebraucher, denn das „Sichtbare Netz“ (Surface Web) sei normalerweise mit der nötigen Software abgesichert, welches im sogenannten „Deep Web“ oder noch extremer verschlüsselten „Dark Web“ nicht der Fall sei. Dabei veranschlage das Sichtbare Netz mit seinen 320 Millionen Domains gerade mal 4% der Internetkapazität. Das Dark Web bestehe dahingegen nur aus 72000 Internetseiten, vereinnahme aber 96 Prozent der Kapazität.
Fordred war als Untersuchungsbeamter der südafrikanischen Polizei (SAP) einer der ersten spezialisierten Mitglieder der Einheit gegen organisierte Kriminalität und hat sein Studium der Forensik mit Schwerpunkt auf Drogenschmuggel abgeschlossen. „Ich bin ein Hacker und mit Hackern ist generell gar nichts verkehrt, denn uns treibt nur die Neugierde - in meinem Fall auch der Beruf. Schlimm ist, dass es Hacker gibt, die als Kriminelle das Internet missbrauchen - insbesondere das Dark Net, wo sie unbemerkt ihr Unwesen treiben“, klärte er auf. Wenn Bürgern eines brutalen Unterdrückerregimes durch das Dark Net die Pressefreiheit erhalten bleibe und das organisieren einer Opposition möglich werde, so ermögliche es auch den Verkauf von Waffen, Kindern, Sklaven, Drogen und derlei illegaler Dienste und Produkte
Der ehemalige Polizist führte anhand einiger Beispiele vor, wie die verschiedenen Internetseiten des „unsichtbaren Netzes“ ohne Aufwand zu Seiten führen, in denen persönliche Daten und Passworte von Personen weltweit sowie Drogen und Waffen zum Kauf angeboten werden. „Unsichtbar für die Polizei“, kommentierte Fordred und riet Eltern, sich mit diesem Thema zu befassen, es ihren Kindern zu erklären und ihnen „diese verbotene Frucht“ als Teil eines von Haus aus beigebrachtem Verständnisses für Recht und Ethik mit auf den Weg zu geben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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