Dauerbrenner bei NUNW

Windhoek - Der 5. NUNW-Gewerkschaftskongress (Tagung vom 2. bis 5. September) hat sich mit einigen "Dauerbrennern" befasst. Prominent darunter ist die Ablehnung der Leiharbeit, nachdem das Oberste Gericht das pauschale Verbot dieser Arbeitsform als verfassungswidrig deklariert hat. "Derweil der Kongress die Unabhängigkeit der Rechtsprechung respektiert, weist der Kongress jedoch den Gerichtsentscheid zurück und ruft die Parlamentarier auf, diesen unter Artikel 81 der namibischen Verfassung für null und nichtig zu erklären." Selbiger Artikel bestimmt, dass der Entscheid des Oberstern Gerichts für alle Gerichte und alle Personen Namibias verpflichtend ist, es sei denn dass ein solcher Entscheid auf legalem Weg vom Parlament widerrufen wird.
Arbeitsminister Ngatjizeko hatte jedoch zur Eröffnung des Kongresses von Gesetzgebung gesprochen, wodurch die Leiharbeit nicht verboten, aber in strengerem Rahmen eingebunden werde. Der Kongress hat dazu zur Kenntnis genommen, dass viele Arbeitnehmer noch immer lediglich unverbindlich, also leicht kündbar eingestellt seien, wie bei der Ladenkette Shoprite.
"Das Gespenst von Ramatex sucht uns immer noch heim und will nicht sterben", erklärte Elias Manga in dieser Woche zum nächsten Dauerthema. Namibia habe "Millionen Dollar in das Projekt hineingepumpt" und nun stünden die Fabrikgebäude immer fast ungenutzt da. Der Kongress bedauert, dass tausende erfahrener, entlassener Ramatexarbeiter noch arbeitslos auf den Straßen umherirrten.