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De Wet betont Handlungsbedarf

Der Präsident des Namibischen Landwirtschaftsverbands (NLU), Jan de Wet, hat die kommerziellen Farmer des Landes eindringlich ermahnt, einen Dialog mit der Regierung über die Landfrage anzustrengen, oder mittelfristig "simbabwische Verhältnisse" zu riskieren.

Karasburg - "Wir sind heute da, wo Simbabwe vor zehn Jahren war", sagte de Wet gestern vor rund 130 kommerziellen Farmern aus der Umgebung von Karasburg. Hier hat die erste einer Reihe von landesweit geplanten Gesprächsrunden stattgefunden, bei denen Vertreter der NLU gemeinsam mit hiesigen Landwirten eine gemeinsame Position kommerzieller Farmer fomulieren und später der Regierung als Konzeptentwurf vorlegen wollen.


Ein solches Vorgehen hält de Wet für zwingend erforderlich, weil sich die Farmer selbstständig für ihre Interessen einsetzen müssten und sich nicht tatenlos auf den Schutz der Regierung verlassen könnten. "Wir dürfen nicht die Augen verschließen und den Kopf in den Sand stecken, sondern müssen selber aktiv werden", warnte er.


In diesem Zusammenhang wehrte sich de Wet auch gegen den Vorwurf, er wolle als Präsident der NLU im Alleingang mit der Regierung über die Bodenreform verhandeln, ohne vorher die kommerziellen Farmer konsultiert zu haben. So wies er darauf hin, er habe im letzten Jahr während einem Treffen des Farmervereins Kaiserstraße lediglich angedroht, er werde dem Ministerium für Ländereien und Neusiedlung "meinen eigenen Plan" vorlegen, wenn die Farmer nicht selbst ein kollektives Konzept erarbeiten würden. Damit habe er auf den bestehenden Handlungsbedarf hinweisen und die Farmer unter Druck setzen wollen, endlich mit der Erstellung eines konkreten Strategie-Entwurfes zur Landreform zu beginnen.


Ein solch proaktives Vorgehen gilt de Wet als absolut notwendig, weil die Entwicklungen in Simbabwe gezeigt hätten, "dass wir uns nicht auf Hilfestellung aus dem Ausland verlassen können, sondern auf die Rettung der Regierung bauen müssen". Vor diesem Hintergrund ist de Wet der Meinung, dass der organisierte kommerzielle Landwirtschaftssektor mit der Regierung "verhandeln" und diese für den eigenen Standpunkt gewinnen müsse.


Eine solche Überzeugungsarbeit sei grundsätzlich sinnvoller als ein direkter Konfrontationskurs mit der Regierung, gegenüber der die kommerziellen Farmer "keine Macht" hätten. Eine Konfrontation mit der Regierung werde de Wet zufolge dazu führen, dass sich die zuständigen Entscheidungsträger gegenüber den Farmern verschließen und "wir können bei der Regierung kein Verständnis erwecken, wenn sie uns nicht mehr zuhört".


"Ich sage nicht, dass wir kapitulieren sollen, sondern dass wir mit der Regierung zusammenarbeiten müssen", hob de Wet hervor. Bei den diesbezüglichen Verhandlungen müssten die Farmer der Regierung zeigen, dass die kommerziellen Landwirte eine wichtige Rolle spielen könnten und müssten. Dabei dürften die Farmer jedoch nicht nur rein "wirtschaftlichen Argumenten" vortragen und versuchen, ihre Grundlage mit dem Hinweis auf landwirtschaftliche Produktivität stärken zu wollen. Eine solche Strategie ist de Wet zufolge wenig erfolgsversprechend, weil das Thema Landreform für die Regierung vor allem ein Politikum sei und sie sich im Umgang mit der Landfrage vor allem an den Interessen ihrer Wähler orientieren müsse. Darüber hinaus sei die Regierung gegen eine solche Beweisführung alergisch, weil sie der Ansicht sei, derlei Argumente dienten den Farmern nur dazu, "ihren Besitzstand zu wahren und ihre priviligierte Position zu verteidigen".


Nach Einschätzung des NLU-Präsidenten gibt es in Afrika "kein allgemeingültiges Rezept zur Bodenreform, das allen Interessenträgern gerecht wird und nicht die landwirtschaftliche Produktivität gefährdet". Aus diesem Grunde müssten die Farmer schnellstmöglich ein für namibische Verhältnisse zugeschnittenes Konzept erarbeiten, "weil die Regierung für uns entscheiden wird, wenn wir ihr keine eigenen Vorschläge machen".

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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