Delfin-Projekt sagt „Danke“
Das Namibia-Delfin-Projekt (NDP) ist über das Engagement und das schnelle Auftreten der Walvis Bayer Gemeinschaft sehr beeindruckt. Dies sagte Barry McGovern von NDP jetzt im Gespräch mit Erongo, nachdem vor kurzem sieben gestrandete Tümmler binnen Rekordzeit gerettet werden konnten.
Die sieben Delfine sind zuerst am vergangenen Freitag gegen 7 Uhr von Arbeitern der Walvis Bayer Salzwerke gesehen worden. Sie hätten sich im flachen Wasser in der Lagune bei Lovers Hill befunden, so McGovern. Er sei benachrichtigt worden und habe sofort Alarm geschlagen. „Wir haben auf unserer Facebook-Seite einen Aufruf gestartet und die Öffentlichkeit um Hilfe gebeten. Obwohl wir die erforderliche Ausrüstung haben, hatten wir nicht genug Personen, um die Triere zu heben“, sagte er. Ein ausgewachsener Tümmler könne bis zu 400 Kilogramm wiegen.
Laut McGovern sind binnen kürzester Zeit mehr als 30 freiwillige Helfer eingetroffen. Es seien Privatpersonen, Reiseveranstalter sowie sonstige Walvis Bayer gewesen, die ihre Hilfe geleistet hätten. Unter anderem habe auch der Inhaber von Atlantic Refrigeration, Andre Thiart, seine Hilfe angeboten und sein gesamtes Personal geschnappt und ausgeholfen. „Dies zeigt, wie sehr sich die Gemeinschaft um die Natur kümmert. Es war erstaunlich“, so McGovern. Zunächst habe man die Delfine mit Decken und Handtüchern nass gehalten, dann mit der Sonderausrüstung gehoben und ins tiefere getragen. Es habe sich bei den sieben Tieren um fünf erwachsene sowie zwei Kälber gehandelt. „Das eine Kalb war sehr jung. Es war sicher nur zwei oder drei Monate alt“, sagte er. Von den erwachsenen Tieren seien vier weiblich gewesen. „Das Geschlecht vom fünften Tümmler konnten wir nicht feststellen, weil er sehr „gestresst“ und unruhig war“, sagte er. McGovern ist zudem erstaunt gewesen, wie „ruhig“ andere Tümmler sich verhalten hätten. „Vor allem die Mütter waren sehr ruhig, nachdem wir ihre Kälber zu ihnen gebracht hatten“, so McGovern.
Die Rettungsaktion habe bis etwa 10 Uhr angedauert und sei die schnellste überhaupt gewesen, die McGovern je mitgemacht habe. „Ich war schon bei Strandungen in Schottland und woanders in der Welt dabei und es ist noch nie so reibungslos und schnell gegangen“, sagte er. Strandungen würden in der Regel nicht immer glatt verlaufen und oftmals gebe es tote Tiere. McGovern schätzt sich glücklich, dass es zu dem Zeitpunkt Flut herrschte und die Delfine wenig später von allein ins tiefere geschwommen seien. „Gegen 12.30 Uhr haben wir einige Tiere gesehen, die am Restaurant „The Raft“ vorbeigeschwommen sind, was ein gutes Zeichen ist“, so McGovern. Sie seien nicht wieder zurück ins flache geschwommen.
Über die Ursache der Strandung wird zurzeit noch spekuliert. McGovern geht davon aus, dass die Tümmler Fische gejagt hätten und von der Ebbe im flachen Wasser überrascht worden seien. „Das ist schon mal vor ein paar Jahren passiert und ist nichts Ungewöhnliches“, sagte er dazu. In diesem Zusammenhang ruft er die Gemeinschaft auf, ihn bei Strandungen von Delfinen oder Walen zu benachrichtigen (Rufnummer: 081-236 0858). „Wir können nicht überall sein und sind auf wachsame Bewohner angewiesen“, sagte er weiter.
Von den gestrandeten Tieren habe er drei Stück schon identifiziert. „Wir werden sie im Auge behalten und hoffen, dass sie keine Folgen davon tragen“, sagte er. (ER)
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Allgemeine Zeitung
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