Dem Löwen zuliebe wandern und dabei frieren

Dass Löwen weit wandern, ist bekannt. Zu Gunsten der Löwen 550 Kilometer zu wandern ist ungewöhnlich, aber machbar. Nur soll es sich hier um einen Langlauf auf Skiern durch Grönlands Schneelandschaft handeln. Das klingt verrückt, doch der Namibier Kobus Alberts will es versuchen.

Bis Mitte April nächsten Jahres hat der Swakopmunder Kobus Alberts (32) noch Zeit sich an Skier zu gewöhnen und extrem für seine Fitness zu sorgen. Anfang Mai 2006 soll seine Reise losgehen und zwar durch den südlichen Teil Grönlands, von Ost nach West.

"Ich stand noch nie auf Skiern", gesteht er der AZ. Wie kommt er denn dann auf solch eine verrückte Idee? Zusammen mit dem Norweger, Per-Thore Hansen und den beiden Briten Mark Hannaford und Dr. Sean Hudson hatte er kürzlich eine Gemeinschaftsschule an der Spitzkoppe gebaut. Da wurde die Idee geboren auf sensationeller Art für eine gemeinnützige Sache zu sammeln. "Ich habe mich entschlossen, Afri-Leo Foundation (ALF) zu unterstützen, da diese Organisation von Tammy und Uwe Hoth viel Unterstützung braucht", sagt Alberts. Außerdem habe er mal für den Umweltschutz gearbeitet, und für ihn sei der Löwe einfach der König Afrikas. "Ich hoffe, dass viele Namibier ebenso denken wie ich, damit genügend Spenden für die Löwen reinkommen", so der Wildkatzenliebhaber. Aber auch seine Kosten hofft der junge Namibier mit großzügigen Spenden decken zu können. Die namibische Fluggesellschaft Air Namibia habe inzwischen einen Bitbrief zwecks möglichen Freiflug erhalten, zusätzliche Briefe an finanziell starke Gesellschaften seien verschickt und möglicherweise steht ihm sogar ein Besuch bei dem namibischen Präsidenten bevor.

Doch nicht nur den Löwen soll dieser Skilanglauf zu Gute kommen. Das vierköpfige Team arbeitet entweder freiberuflich oder ist fest für die Herausforderungsfirma "Across the Divide Expeditions", der Schirmherrschaft des "Treks", angestellt. Kobus arbeitet derzeit noch für das Fischereiministerium im Swakopmunder Aquarium.

Während der Expedition werden Forschungen am Team durchgeführt. Es soll herausgefunden werden wie die extreme Kälte und der körperliche Einsatz auf die Psyche der vier Männer wirkt. Ohne Begleitschutz, doch mit Satelitentelefon, werden die vier Männer zu Fuß unterwegs sein, ihre Habe für die festgesetzten 27 Tage wollen sie jeder auf seinem eigenen Schlitten hinter sich herziehen.

Die Forschungsergebnisse sollen 2007 auf dem Polar Medizinkongress vorgetragen und besprochen werden. Des Weiteren will das Team unter anderem Gelder für die Krebsforschung sammeln.

Die nicht kommerzielle Afri-Leo-Stiftung wurde 1997 gegründet und kümmert sich unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium um das Überleben von Löwen durch Umwelterziehung, und -bewusstsein, Forschung und der Lösung von Farmkonflikten. Das Hauptanliegen der Stiftung ist, die Raubkatzen vor dem Aussterben zu schützen, denn der heutige Tierbestand ist stark reduziert. Nur noch wenige der Tiere leben in freier Wildbahn.

Mehr Informationen über die Grönlandexpedition verrät die Website www.greenlandski.co.uk.