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Denker im Interview
Denker im Interview

Denker im Interview

Katharina Moser
Die AZ hat mehrfach über die Situation auf den Farmen Ameib, Brabant und Davib-Ost geschrieben, die von illegalem Kleinbergbau und Wilderei betroffen sind. Dies hatte zu einem Konflikt zwischen den Farmern Kai-Uwe Denker und Christoph Tscharntke geführt. Mit ersterem hat die AZ ein Interview geführt.

AZ: Wie würden Sie die Situation auf der Farm Ameib und im Streit mit Nachbar Christoph Tschartnke schildern?

Kai-Uwe Denker: Mein Sohn Hagen, dem Ameib gehört, erlaubt zwei Trupps mit je vier Leuten, legal auf seiner Farm zu schürfen. Ebenso hatte ich auf meiner Farm Brabant solche vertraglich geregelte Schürfaktivitäten. Dies ist an Voraussetzungen gekoppelt, darunter das Vorweisen eines polizeilichen Führungszeugnisses und die Renaturierung der Schürfstellen später. Problematisch ist das unkontrollierte, ungenehmigte Schürfen, das von Tscharntkes Farm Davib Ost ausgeht. Der Zugang zum Rondekop-Gipfel ist über unsere Farmen fast unmöglich. Bei Tscharntke hingegen ist es leicht machbar. Er hat Kleinminern lange unbegrenzten Zutritt zur Farm gewährt, unter der Bedingung, dass sie nicht stehlen oder wildern. Weil er aber nur sehr selten auf der Farm ist, hat das nicht funktioniert, und nun ist ihm die Situation wohl über den Kopf gewachsen. Die Kleinminer haben auf seiner Seite nun alles leer geschürft und sitzen inzwischen überwiegend auf einem kleinen, grenznahen Bereich des Rondekop auf Ameib, um dort illegal zu minen. Der einzige, der das unterbinden kann, ist Tscharntke.

AZ: Wie sind Ihre Ansichten gegenüber Kleinminern?

K.-U. D.: Man muss sich mit den Kleinminern arrangieren, aber auf gesetzlicher Grundlage. Ich bin bereit, in einem gewissen Umfang das Schürfen auf meinen Farmen zuzulassen, aber gegen die entsprechenden Anordnungen. Nur so kann gewährleistet werden, dass keine kriminellen Aktivitäten beginnen.

AZ: Inwieweit hängt Kleinbergbau mit Wilderei und Diebstahl hier auf Ameib und den umliegenden Farmen zusammen?

K.-U. D.: Kleinbergbau und Wilderei sind zwei verschiedene Probleme, die jedoch miteinander verknüpft sind. Vom Rondekop aus hat man eine gute Aussicht über die Farmen Ameib und Brabant und kann mit Ferngläsern alles beobachten. Eine große Sorge ist, dass im Erongo eine Population von Spitzmaulnashörnern vorkommt, die durch Wilderei gefährdet ist. Wir haben vier Wildhüter. Die meiste Wilderei geschieht nicht in Zusammenhang mit Smallmining. Es handelt sich um Fleischwilderei, die von Syndikaten organisiert wird, die das Fleisch vor allem in Arandis, Swakopmund und Walvis Bay verkaufen. Sie nutzen die ungeordneten Zustände auf Dawib Ost als Sprungbrett. Eine ebensolche Situation haben wir auf der Farm an unserer Ostgrenze, die ebenfalls ausländische Besitzer hat und nicht kontrolliert wird. Diese Farmen sind nahezu leergewildert. Unsere angenehmsten Nachbarn sind die Kommunalfarmer an unserer Südgrenze.

AZ: Welche Rolle spielt die Jagd für Sie auf diesen Farmen?

K.U.-D.: Unsere Farmen sind Teil der Erongo Mountain Nature Sanctuary. Innerhalb dieses Gebietes gibt es unterschiedliche Formen der Landnutzung. Meine Frau betreibt das Ameib-Gästehaus. Dieser Bereich ist Fototouristen vorbehalten. In anderen Bereichen der Sanctuary wird eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen betrieben. Das Wildfleisch entstammt der streng regulierten Jagdausübung und ist in hochwertiges Bio-Produkt. Meine eigene Jagdausübung beschränkt sich ausschließlich auf die unwegsamen Farmen Brabant und die Schlucht.

AZ: Was sagen Sie zu Tscharntkes Vorwurf, dass Sie ihre sozialen Pflichten gegenüber der weniger privilegierten Bevölkerung nicht wahrnehmen?

K.U.-D.: Tscharntke hat offenbar das Bedürfnis, sich politisch zu profilieren. Lassen Sie mich nur erwähnen, dass wir in Ameibs Gästebetrieb, den meine Frau Sigrid betreibt, durch Corona enorme Verluste hatten, und dennoch keinen einzigen Angestellten entlassen haben. Die Gehälter mussten wir über unsere privaten Rücklagen, die unsere Krankenversicherung darstellen, finanzieren.

AZ: Welche Lösungsvorschläge haben Sie für den Streit?

K.-U. D.: Zu einem Streit gehören zwei. Tscharntke hat vor mehr als zehn Jahren, als Ameib noch Frau Kögl gehörte, zuletzt mit mir Smallmining-Angelegenheiten besprochen. Nun folgt aus dem Blauen heraus seine Ansprache über die Presse, an der jeder Blinde den Versuch erkennen kann, das Problem, das er selbst geschaffen hat, auf andere abzuschieben und sich dabei politisch unschuldig zu halten. Ich verwehre mich vehement gegen dieses Vorgehen. Ich habe keine Lust, mit Tscharntke herumzudiskutieren. Ansonsten warte ich gelassen ab. Wenn Tscharntke auf seiner Farm tatsächlich für Ordnung sorgen will, so begrüße ich das.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-18

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