Der Aufgabe nicht gewachsen
„Laut Angaben der ‚Namibia Demographic Health Survey 2013‘, liegt die Prävalenz der Kinderehen unter namibischen Frauen bei 18,4 Prozent, während die bei Männern mit 4,1 Prozent erheblich niedriger war.“ Das berichtete die Ministerin für Geschlechtergleichheit, Armutsbekämpfung und Sozialfürsorge, Doreen Sioka, als sie am vergangenen Donnerstag eine „Studie über Kinderehen in Namibia“ vorstellte. Laut Ministerin sind die Hauptgründe für die Eheschließung unter Minderjährigen „Armut, kulturelle und traditionelle Gepflogenheiten, verfrühter sexueller Umgang, Schwangerschaften im Teenager-Alter, Alkoholmissbrauch und mangelnde Bildungschancen“.
Die Ministerin ist bisher selten wegen ihrer Tatkraft oder Ideen aufgefallen. Die Demonstrationen gegen die geschlechtsbezogene Gewalt (GBV) hatten erneut gezeigt, dass sie den Ansprüchen dieses Ministerpostens einfach nicht gewachsen ist. Ständig hinkt sie dem Geschehen hinterher und so war es die Premierministerin, Saara Kuugongelwa-Amadhila, die eine Strategie über die geschlechtsbezogene Gewalt bekanntmachte.
Die Ministerin steht seit 2009 dem vorigen Ministerium für Geschlechtergleichheit und Kinderfürsorge vor, bevor das Ministerium im März 2020 mit dem Ministerium für Armutsbekämpfung zusammengelegt wurde. Sie ist seit knapp 11 Jahren für die Kinderfürsorge zuständig, macht sich aber erst jetzt Gedanken über das Thema und beruft sich auf Zahlen aus dem Jahr 2013.
Sie verspricht natürlich, dass die besorgniserregenden Tendenzen umgekehrt werden und setzt sich danach erneut ins Fettnäpfchen als sie berichtet, dass in manchen Gegenden bis zu 39,7 Prozent der minderjährigen Mädchen frühzeitig verheiratet werden. Daraus schließt sie: „Einige mögen argumentieren, dass diese Statistiken sehr niedrig sind, aber für ein Land wie Namibia ist sie sehr hoch, weil wir im Vergleich zu anderen SADC-Ländern eine kleine Bevölkerung sind.“
Wer nicht einmal Prozentangaben versteht, sollte nicht im Parlament - geschweige denn Kabinett - dienen!
Frank Steffen
Die Ministerin ist bisher selten wegen ihrer Tatkraft oder Ideen aufgefallen. Die Demonstrationen gegen die geschlechtsbezogene Gewalt (GBV) hatten erneut gezeigt, dass sie den Ansprüchen dieses Ministerpostens einfach nicht gewachsen ist. Ständig hinkt sie dem Geschehen hinterher und so war es die Premierministerin, Saara Kuugongelwa-Amadhila, die eine Strategie über die geschlechtsbezogene Gewalt bekanntmachte.
Die Ministerin steht seit 2009 dem vorigen Ministerium für Geschlechtergleichheit und Kinderfürsorge vor, bevor das Ministerium im März 2020 mit dem Ministerium für Armutsbekämpfung zusammengelegt wurde. Sie ist seit knapp 11 Jahren für die Kinderfürsorge zuständig, macht sich aber erst jetzt Gedanken über das Thema und beruft sich auf Zahlen aus dem Jahr 2013.
Sie verspricht natürlich, dass die besorgniserregenden Tendenzen umgekehrt werden und setzt sich danach erneut ins Fettnäpfchen als sie berichtet, dass in manchen Gegenden bis zu 39,7 Prozent der minderjährigen Mädchen frühzeitig verheiratet werden. Daraus schließt sie: „Einige mögen argumentieren, dass diese Statistiken sehr niedrig sind, aber für ein Land wie Namibia ist sie sehr hoch, weil wir im Vergleich zu anderen SADC-Ländern eine kleine Bevölkerung sind.“
Wer nicht einmal Prozentangaben versteht, sollte nicht im Parlament - geschweige denn Kabinett - dienen!
Frank Steffen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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