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Der Bausektor nimmt Abschied von seiner Leitgestalt
Der Bausektor nimmt Abschied von seiner Leitgestalt

Der Bausektor nimmt Abschied von seiner Leitgestalt

Eberhard Hofmann
Am 14. Mai 2016 verstarb völlig unerwartet Karl-Heinz Schulz im Alter von 55 Jahren. Er hinterlässt seine Frau und zwei Töchter. Als einer der Direktoren des ältesten, hundertprozentigen namibischen Bauunternehmens, Namibia Construction, und als ehrenamtlicher Präsident des Verbands des namibischen Baugewerbes (CIF: Construction Industries Federation of Namibia) war er sehr bekannt für sein Engagement in der hiesigen Bauindustrie. Mehr als 2,000 Trauergäste kamen am 19. und 21. Mai 2016 zusammen, um von Karl-Heinz Abschied zu nehmen.

Schon vor der Unabhängigkeit Namibias war Schulz mit der ehemaligen Master Builders Association verbunden, die sich 1993 zum CIF wandelte. Für viele Jahre war er ein aktives Mitglied des Vorstandes des CIF, und seit 2010 leitete er die Organisation als Präsident. Unermüdlich und selbstlos kämpfte er für das, was er für richtig hielt und vertrat er die Interessen der Bauindustrie. Unter seiner Führung wuchs die Mitgliedschaft des CIF auf 480 Firmen.

Stetig forderte er mehr Transparenz im öffentlichen Beschaffungswesen. Er verlangte, dass die namibische Industrie mehr unterstützt werden müsse, um Kontinuität zu gewährleisten, um mehr Fähigkeiten zu entwickeln und weiterhin in der namibischen Baubranche menschenwürdige Beschäftigung zu versichern. Karl-Heinz Schulz hat nachdrücklich auf die Notwendigkeit von Qualität und Normen im Baugewerbe bestanden. Wiederholt setzte er sich ein für die Gründung eines nationalen Rates für das Baugewerbe. Dieser ist notwendig für die Regulierung und Überwachung des Sektors.

Unermüdlich forderte er größere Unterstützung für bona fide namibische Unternehmen. Fairen Wettbewerb befürwortete er, denn das sei wichtig für die Entwicklung lokaler Kompetenzen. Jedoch müsste dies unter fairen Wettbewerbsbedingungen geschehen. Es sei wichtig, dass alle Firmen sich an die nationalen Gesetze halten, z.B. lokale Bauvorschriften und Arbeitsbedingungen. Es tat ihm leid, dass so viele ausländische Firmen in Namibia tätig sind. Mit großer Sorge beobachtete er den neueren Trend von tenderpreneurism in der Bauindustrie, vor allem weil es im Gewerbe jegliche Bemühungen der Kapazitätenentwicklung, Ermächtigung und Qualität beeinträchtige.

Sein Einsatz für den namibischen CIF-Bauverband und für seine Mitglieder war auf ehrenamtlicher Basis. Obwohl er Miteigentümer des größten namibischen Unternehmens im hiesigen Baugewerbe mit all seinen Verpflichtungen war, blieb er immer zugänglich und nahm sich die Zeit, anderen mit Rat und Tat beizustehen. Er hielt es für sehr wichtig, dass weitere Kapazitäten im Gewerbe entwickelt würden und unterstützte dieses Ziel mit großzügigem Einsatz. So half er mit offenem Ohr vielen jungen Unternehmern.

Für sein enormes Wissen, seine gründliche Erfahrung und seinen unermüdlichen und selbstlosen Einsatz im Interesse des hiesigen Baugewerbes wurde er sehr respektiert und bewundert. Man schätzte seine Geradlinigkeit und seinen Großmut. Sein Tod ist ein schwerer Verlust für die namibische Bauindustrie und für Namibia.

Karl-Heinz gilt für manchen als Industrielegende. Viele der CIF-Mitglieder beschreiben ihn als Mentor, als Leader oder Kämpfer im Interesse des Sektors. Seine bodenständige und kameradschaftliche Art war stets erfrischend. Ganz besonders war seine Geradlinigkeit. Für manche war seine Offenheit allerdings auch ernüchternd. Seine starke Präsenz lag wahrscheinlich darin, dass er seinen Werten und seiner Überzeugung treu blieb, für den Bausektor das Richtige zu tun.

Die Geschichte der Firma Namibia Construction, NC (zuvor HH Schulz), geht 67 Jahre zurück, gegründet durch seinen Vater 1949. Der Wechsel zum Firmennamen Namibia Construction erfolgte1977 und brachte die Firma bei der damaligen südafrikanischen Verwaltung wegen des Namens auf die „schwarze Liste“, so dass es aus politischen Gründen keine Regierungsaufträge gab. „Karl-Heinz war leidenschaftlich über NC, passioniert über die Entwicklung der Infrastruktur Namibias ebenso über den Bausektor und leidenschaftlich über das Wohlergehen der NC- Angestellten“, heißt es im Nachruf aus seinem Unternehmen. „Er pflegte enge Freundschaften zu Menschen aller Sparten, hilfreich als Freund, zuverlässig als Geschäftspartner und ehrlich und schlicht im Geschäftsumgang.“

„Der Verlust eines solchen Menschen, sollte nicht spurlos an uns vorübergehen. Wie schön wäre es, wenn alle Akteure in der Bauindustrie danach strebten, die Werte aufrecht zu erhalten, nach denen sich Karl-Heinz richtete - Ehrlichkeit, Anstand, Bescheidenheit, Mitgefühl und Einsatz”, so Bärbel Kirchner aus der Geschäftsführung der CIF.

Construction Industries Federation of Namibia (CIF) & Namibia Construction (Pty) Ltd.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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