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Der, die, das, wieso, weshalb, warum? Lieber dumm bleiben

Olaf Mueller
Die Auseinandersetzungen mit Namibias Fußballer-Gewerkschaft (NAFPU) dem Verband (NFA) und dem Oberhaus des Fußballs und dessen Vereinigung (NPL) gehen weiter. Da immer noch kein Hauptsponsor für die namibische Premier League an Bord ist, haben jetzt die NPL-Klubs damit gedroht, den anstehenden Fußball-Pokal, FA Cup, zu boykottieren.

Das hat auch gleichzeitig die NAFPU auf den Plan gerufen, sich für die Rechte der Spieler erneut lautstark zu machen. Da die Spieler bisher noch nicht ihre ausstehenden Gehälter von den Klubs bekommen haben, sollen diese auch nicht für den Pokal-Wettbewerb von den Klubs eingesetzt werden dürfen.

Das setzt wiederum den Verband unter Druck, da dieser ja für den Pokal-Wettbewerb mit Debmarine einen Hauptsponsor gefunden hatte. Ein politisches Debakel, das nicht mal Präsident Hage Geingob lösen konnte. Der wurde alibimäßig auf den Plan gerufen, sich doch bitte als Oberhaupt des Landes um den Fußball zu bemühen.

Daraufhin hätte dieser Anfang des Monats eine Kommission beauftragt, sich darum zu bemühen, den ehemaligen Sponsor Mobile Telecommincations Ltd. (MTC) dazu zu bewegen wieder als Sponsor einzusteigen. Auch die Namibia Breweries Limited (NBL) und die First National Bank (FNB) sollte die Kommission mit ins Boot holen. Dieser Versuch wurde vergangenen Dienstag vom State House für absurd deklariert.

Der Sprecher des Präsidenten Albertus Aochamub erklärte, dass dies absolut nicht der Wahrheit entspräche. „Geingob habe von Anfang an klar gemacht, dass sich die Regierung nicht in sportliche Angelegenheiten einmische“, erläuterte der Sprecher. „Dies sei die Sache der Funktionäre und es ist allgemein bekannt, dass die Regeln des internationalen Fußball-Verbands (FIFA), es nicht zulassen, dass sich ein Staatsapparat sich in die Angelegenheiten des nationalen Verbands einmischt.

Im übertragenen Sinne haben die NPL-Funktionäre wieder einmal alles mit einer rosaroten Brille betrachtet, denn als der Gedanke aufkam, Geingob in die Verhandlungen mit einzubinden, hatte dieser mehr als eindeutig klar gestellt, dass dies nicht der Fall sein würde.

„Außerdem hätte sich bisher keiner der Funktionäre der NPL an das State House gewendet“, unterstrich Aochamub seine Ausführungen. Man könne in beratender Funktion tätig werden und die Türe stände immer offen. Dennoch dürfte man die Hierarchien nicht übersehen. Hierbei handelt es in erster Linie um die Sportkommission (NSC) und das Ministerium für Sport. „Wenn diese Organisationen eingeschaltet sind, dann erst sollte sich an das State House gewandt werden“, führte Aochamub weiter aus.

Die Namibische Sportkommission hatte auf eigene Initiative bereits eine Kommission beauftragt, sich der Sache anzunehmen. Das hatte allerdings nichts mit dem State House und Geingob zu tun. Die NSC war auch an den Verband herangetreten, um für Unterstützung zu werben.

Mit keiner finanziellen Unterstützung, aber der Erwähnung eines eventuellen Geldgebers, soll die NPL jetzt ab dem 12. Mai den Spielbertrieb aufnehmen. Namen sind bisher aber nicht genannt worden. Angeblich soll der Gönner wohl bis Ende November in die Bresche springen.

Das klingt allerdings eher nach einem Versuch, die Klubbosse beschwichtigen zu wollen. Die wollen ihrerseits nur dann am Debmarine Cup teilnehmen, wenn auch der Li­gabetrieb gewährleistet ist. Dies ist zurzeit allerdings mehr als fraglich. Ein Datum bringt noch keinen Sponsor und eine Aussage, dass es eventuell jemand etwas gäbe ist definitiv nichts, was in Stein gemeißelt ist.

Für den Verband ist dieses ein sehr trickreiches Unternehmen, denn wer die Wahl hat, hat in diesem Fall auch die Qual. Laut den Statuten der NFA, die denen der FIFA unterliegen, kann und muss ein Boykott einen Ausschluss aus dem Verband nach sich ziehen.

Was aber der viel schlimmere Schaden, den die NPL-Funktionäre dem Verband hinterlassen ist, dass mit dem „eventuellen“ Stattfinden der NPL, oder eben nicht, der internationale Wettbewerb der Brave Warriors in Gefahr ist. Das Image ist schon angekratzt, die Spieler dürften einen massiven Trainings- und vor allem Praxisrückstand aufweisen und das bedeutet für den COSAFA-Cup-Gewinner von einst, einen Rückfall ins Fußball-Mittelalter

Auf die Unterstützung der Sportkommission, kann die NFA nicht allzu sehr hoffen. Zwar wurde die Arbeitsgruppe „Remedial Sports Intervention Plan“ dazu eingesetzt, genau diese Vorfälle zu verhindern und für Lösungen zu sorgen, dennoch ist Sponsoring selbst bei staatlichen Unternehmen, immer noch „Privatsache“. Gelder die in den öffentlichen Sektor aus Staatskassen fließen, sind öffentlich zu verantworten. Eine Fußballorganisation fällt genau darunter. Nur haben das die Funktionäre der NFA und NPL noch nicht verstanden.

Mit diesem Verhalten, Unwissen und der Arroganz, verbauen die oberen verantwortlichen des Fußballs anderen Sportarten die Chance, potenzielle Geldgeber zu finden. Das kann nicht im Interesse der Sportkommission sein. Dementsprechend müssen die Verantwortlichen der Misere ordentlich abgestraft werden.

Und die NPL-Organisatoren stützen sich vollends auf die Unterstützung der NSC. Man rechnet damit, dass die eingesetzten Beauftragten schon Geldgeber an Bord holen. Wieder einmal zeigt sich das Unvermögen der Funktionäre, denn die Kommission wurden nicht beauftragt Marketing und Verkaufsgeschäft zu machen, sondern dazu, ein Konzept zu entwickeln, wie genau so ein Desaster vermieden werden kann.

Unlängst hatten die Vereine den NPL Vorsitzenden Johnny Doëseb aus dem Amt gejagt. Inkompetente Aussagen zu dem Fall, dass der Hauptsponsor MTC abgesprungen ist und dass es dennoch mit dem Oberhaus-Fußballbetrieb weitergehen werde, hatten den Funktionär eindeutig disqualifiziert. Außerdem war der Chef der NPL bisher nicht in der Lage, selbst einen potenziellen Geldgeber ins Netz zu locken.

Die Lager bei den Klubs der ersten Liga sind gespalten. So hat der Sprecher des Titelverteidigers Tigers Hafeni Hivelua, nach Bekanntgabe Pokal-Spieltermine verlauten lassen, „wir sind froh, dass es endlich los geht. Hoffentlich sind damit auch die finanziellen Schwierigkeiten beseitigt“

Ein weiteres Beispiel für Inkompetenz, denn das eine hat dummerweise mit dem anderen nichts zu tun. Pokal ist nun mal ein Wettbewerb, der dem Verband direkt untersteht und die NPL ist Ligafußball, der ebenfalls der NFA untersteht, aber finanziell unabhängig vom Pokal agiert.

Dennoch einsichtig gibt sich der Tigers-Sprecher mit der Ansetzung der Pokalspiele. „Wir wollten eine Verschiebung der Termine, denn es macht wenig Sinn Pokal zu spielen, wenn keine Liga stattfindet. Die Vereine brauchen Geld um ihre Spieler bezahlen zu können“ Zumindest da ist der Groschen gefallen.

In diesem Zusammenhang wollen sich auch die NPL-Verantwortlichen mit Verbandspräsident Frans Mbidi treffen, um eine Verschiebung zu beantragen. Die Partien, die auf den 22. und 30. April terminiert sind, sollen nach Wunsch der NPL erst im Juni oder Juli stattfinden.

Das wiederum offenbart viele weitere Fragen. Was ist wenn der ominöse Sponsor nicht das Eisen für diese Saison aus dem Feuer holt? Beantragt die NPL dann eine Verlegung des Pokals 2017 auf 2018? Finden im nächsten Jahr daraus folgernd zwei Pokal-Wettbewerbe statt? Zieht der Sponsor sich zurück, was eine rhetorische Frage ist. Was passiert mit der zweiten und dritten Liga, oder den Nachwuchswettbewerben? Schließt sich die NFA am Ende doch mit der HopSol-Jugendliga zusammen, um zumindest irgendetwas vorantreiben zu können? An die Liste kann durchaus noch so einiges angeführt werden.

Trotz des eigenen Unvermögens und Verschuldens, stellt die NPL weiter Forderungen an den Verband. So soll die NFA den Zeitraum, der für die Registrierung der Spieler vorgesehen ist, jetzt auf das neue Zeitfenster des Ligabetriebs angepasst werden. Zynisch behauptet, sollte dieses Fenster schon mal auf 2018 ausgeweitet werden, sollte dann die Saison 2016/17 nachgeholt werden, Debmarine Cup inklusive.

Weiterhin fällt ja noch ins Gewicht, dass die Gewerkschaft für sich beansprucht, dass der Ligabetrieb sowie die Teilnahme am Debmarine Cup abhängig davon ist, wie die nicht stattfindenden Verhandlungen, zur Wahrung der Rechte der Fußballspieler ausgehen. Vor gut einem halben Jahr hatte die NAFPU gegen die falsche Institution (NFA) geltend gemacht, dass die Spieler der NPL gefälligst Gehälter bekommen sollen. Dieser Anspruch wurde vom Schiedsgericht mit Verweis auf „nicht Zuständigkeit“ der NFA, abgelehnt.

Das liest sich wie ein Groschenroman, dummerweise ist es keiner! Das ist momentan Realität im namibischen Fußball. Der andere soll es richten und wenn das nicht klappt macht es halt der Präsident. Leider haben die eigentlichen Verantwortlichen nicht die Rechnung mit dem Wirt gemacht, denn Geingob hat dem Fußball, wie er in diesem Land in seinen Augen nicht gelebt wird, ganz kurz und knapp eine Absage erteilt.

Daraus sollten die Verantwortlichen eine klare Lehre, anstatt eine Leere zu ziehen. Auch die Sportkommission muss jetzt Farbe bekennen und die anderen Sportarten vor dem Schaden schützen. Die Konsequenz wäre die drastische Kürzung der Gelder für den Verband und die Aufteilung genau dieses Haushalts auf die Klubs, die ihren Sport noch ernst nehmen. Mit Ehrenamt den Nachwuchs fördern ist dort die Devise, die gilt es zu unterstützen. Vielleicht ist die HopSol Jugendliga doch keine so schlechte Alternative.



Olaf Mueller

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-29

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