Der Lauscher an der Geschichte
Einer, der an der Geschichte Namibias, bzw. des ehemaligen Deutsch-Südwestafrikas "lauscht", ist Dr. Andreas Vogt. Der Windhoeker und promovierte Denkmalpfleger ist unermüdlich dabei, Spuren der namibischen Geschichte und Vergangenheit nachzuspüren und miteinander zu verknüpfen. Wie in einem großen Mosaik werden Steinchen für Steinchen zusammengetragen, bis sich ein nachvollziehbares Bild ergibt.
Ein solches, recht wichtiges Steinchen wurde Vogt vor fünf Jahren von seiner Cousine in Form eines Schuhkartons überreicht.
Dieser entpuppte sich nach genauerem Hinsehen, als Aufbewahrung für insgesamt 670 Postkarten, die aus den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg, und zwar aus dem Zeitraum zwischen 1910 - 14 stammten. Sie gehörten einem gewissen Fudge, der seinerzeit als berittener südafrikanischer Polizist im damaligen Südwestafrika stationiert war. Darüber, wie er an diese Postkarten gekommen war, lassen sich nur Vermutungen anstellen.
Viele der Postkarten, die eine Adresse enthalten, sind an in Chamis stationierte Angehörige der kaiserlichen Schutztruppe gerichtet.
Die Ansichten der Karten umfassen ein breites Spektrum das von Vogt genauestens untersucht wurde. Doch bis zur Veröffentlichung der Karten in Buchform, war es ein langer Weg, dem akribisches Sortieren, Inventarisieren, Analysieren und Kommentieren voranging.
In der zweibändigen, ausgezeichnet gedruckten und gebundenen Ausgabe, wird dem Betrachter ein Stückchen vergangene Zeit nähergebracht. In Ruhe und Muße können die Ansichtskarten nunmehr studiert und deren Texte gelesen werden, die noch in Sütterlin (deutschen Schreibschrift ) geschrieben waren. Diese wurden von Uwe und Traudel Zeise in das uns heute verständliche Schriftbild übersetzt.
Als Schlüssel zur Recherche der gesamten Postkartensammlung und als Mittler zwischen Text- und Bildteil dient ein ausgeklügeltes Inventarisierungs-System. In vier Kapiteln wird diese Methode der Analyse der Postkartensammlung erläutert, historische Hintergrundfakten vermittelt, und die Sammlung unter fotohistorischen und postalischen Gesichtspunkten analysiert und vorgestellt.
Selbst der Titel des Werkes "Mit Gutferngruß" hat eine eigene Geschichte. Dieser Wortlaut erregte Vogts Interesse, nachdem er in der Sammlung mehrere Male darauf gestoßen war:
Im Jahre 1897 wurde in Nürnberg der Weltverband der Ansichtskartensammler "Kosmopolit" gegründet. In der Fudge-Postkartensammlung finden sich dazu auf elf Karten, die unter anderem aus Dänemark, Österreich, Ungarn und Rumänien stammen, diesbezügliche Hinweise. Vermutlich waren die Mitglieder der Schutztruppe ideal positioniert, Philatelisten und Postkartensammlern weltweit Ansichtspostkarten aus fernen, unbekannten Ländern zu senden. Diese Kosmopoliten grüßten sich gegenseitig mit einem "Gutferngruß".
Die Ausgabe, von der es nur eine limitierte Auflage von 250 Exemplaren gibt, wird von Andreas Vogt für 1000 N$ im Selbstverlag vertrieben.
Das eindeutig wissenschaftliche Werk, das in einem Schutzkarton enthalten ist, ist für all diejenigen interessant, die sich für die deutsche und die namibische Geschichte interessieren.
Von Dr. Andreas Vogt sind folgende Bücher erschienen:
Von Tsaobis bis Namutoni - die Wehrbauten der deutschen Schutztruppe in DSWA 1884 - 1915 (in dt.)
Nationale Denkmäler in Namibia (in dt. und engl.)
A closer look at Namibia (in dt. und engl.)
Ein solches, recht wichtiges Steinchen wurde Vogt vor fünf Jahren von seiner Cousine in Form eines Schuhkartons überreicht.
Dieser entpuppte sich nach genauerem Hinsehen, als Aufbewahrung für insgesamt 670 Postkarten, die aus den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg, und zwar aus dem Zeitraum zwischen 1910 - 14 stammten. Sie gehörten einem gewissen Fudge, der seinerzeit als berittener südafrikanischer Polizist im damaligen Südwestafrika stationiert war. Darüber, wie er an diese Postkarten gekommen war, lassen sich nur Vermutungen anstellen.
Viele der Postkarten, die eine Adresse enthalten, sind an in Chamis stationierte Angehörige der kaiserlichen Schutztruppe gerichtet.
Die Ansichten der Karten umfassen ein breites Spektrum das von Vogt genauestens untersucht wurde. Doch bis zur Veröffentlichung der Karten in Buchform, war es ein langer Weg, dem akribisches Sortieren, Inventarisieren, Analysieren und Kommentieren voranging.
In der zweibändigen, ausgezeichnet gedruckten und gebundenen Ausgabe, wird dem Betrachter ein Stückchen vergangene Zeit nähergebracht. In Ruhe und Muße können die Ansichtskarten nunmehr studiert und deren Texte gelesen werden, die noch in Sütterlin (deutschen Schreibschrift ) geschrieben waren. Diese wurden von Uwe und Traudel Zeise in das uns heute verständliche Schriftbild übersetzt.
Als Schlüssel zur Recherche der gesamten Postkartensammlung und als Mittler zwischen Text- und Bildteil dient ein ausgeklügeltes Inventarisierungs-System. In vier Kapiteln wird diese Methode der Analyse der Postkartensammlung erläutert, historische Hintergrundfakten vermittelt, und die Sammlung unter fotohistorischen und postalischen Gesichtspunkten analysiert und vorgestellt.
Selbst der Titel des Werkes "Mit Gutferngruß" hat eine eigene Geschichte. Dieser Wortlaut erregte Vogts Interesse, nachdem er in der Sammlung mehrere Male darauf gestoßen war:
Im Jahre 1897 wurde in Nürnberg der Weltverband der Ansichtskartensammler "Kosmopolit" gegründet. In der Fudge-Postkartensammlung finden sich dazu auf elf Karten, die unter anderem aus Dänemark, Österreich, Ungarn und Rumänien stammen, diesbezügliche Hinweise. Vermutlich waren die Mitglieder der Schutztruppe ideal positioniert, Philatelisten und Postkartensammlern weltweit Ansichtspostkarten aus fernen, unbekannten Ländern zu senden. Diese Kosmopoliten grüßten sich gegenseitig mit einem "Gutferngruß".
Die Ausgabe, von der es nur eine limitierte Auflage von 250 Exemplaren gibt, wird von Andreas Vogt für 1000 N$ im Selbstverlag vertrieben.
Das eindeutig wissenschaftliche Werk, das in einem Schutzkarton enthalten ist, ist für all diejenigen interessant, die sich für die deutsche und die namibische Geschichte interessieren.
Von Dr. Andreas Vogt sind folgende Bücher erschienen:
Von Tsaobis bis Namutoni - die Wehrbauten der deutschen Schutztruppe in DSWA 1884 - 1915 (in dt.)
Nationale Denkmäler in Namibia (in dt. und engl.)
A closer look at Namibia (in dt. und engl.)
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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