"Der Mann schadet Namibia. Er gehört ins Gefängnis"

Der folgende Erlebnisbericht zur "Akte Franz" ist von Herrn Ferdinand K. Münch im Verlauf dieses Septembers erstellt worden. Er umfasst insgesamt zehn DIN A 4 Seiten und wurde von AZ-Wirtschaftsredakteur Stefan Grüllenbeck redigiert und gestrafft, aber im Inhalt in keiner Weise verändert.

Anfang 2003 lernten wir, Ferdinand K. Münch und Erich Sperber, durch die Firma

AquaPlan via Internet Herrn Manfred Franz kennen. Wir bekundeten ihm gegenüber unsere Absicht, in Namibia eine Frima aufzubauen und er bestätigte, uns bei diesem Vorhaben in jeder HInsicht unterstützen zu können. Da es in den

ersten Telefongesprächen und E-mails um Wasseraufbereitung ging, wurde die

Firma Windschiegl, die sich neben WIndkraftanlagen ebenfalls mit Wasseraufbereitung beschäftigt, ins Boot geholt. Nach diversen Telefongesprächen und e-Mails beschlossen wir drei zusammen, Herrn Franz nach Deutschland einzuladen, um vor Ort Möglichkeiten der Zusammenarbeit und gemeinsame Projekte besprechen zu können.

Im Mai 2003 kam Herr Franz zu uns nach Deutschland. Auf seinen Wunsch hin luden wir auch seine Familie, die ansonsten in Gelsenkirchen

lebt, für einige Tage ein. Er erzählte uns u. a. er stamme von einem großen

Gutshof in Niedersachsen ab, sei ein persönlicher Freund unseres

Außenminister Joschka Fischer, sei ein angeheirateter Schwiegersohn des

Präsidenten von Namibia, da der Präsident seine Frau nach der Tradition der

Owambos als seine Tochter angenommen habe. Dadurch hätte er beste Kontakte

zum Präsidenten und zu diversen Ministern und deren Ministerien, die uns in

der Startphase sehr behilflich sein könnten und würden. In Deutschland habe

er zudem einen Lehrstuhl an der Universität Hannover innegehabt und sei dort über mehrere Jahre als Professor tätig gewesen.

Franz wollte ursprünglich 2 Wochen in Deutschland bleiben, verbrachte dann

aber fast vier Wochen bei uns und musste dann wegen "dringender

Pflichten" (Vorlesungen an der Uni in Windhoek) wieder zurück. Die Kosten für Unterbringung und Logis wurden durch die Firma Windschiegl, Kosten

für Handy, Leihwagen und diverse andere Dinge wurden durch die Firma FKM GmbH (Münch) und die Firma Volante GmbH (Sperber) übernommen. Der Gesamtaufwand incl. Taschengeld belief sich für Herrn Franz auf ca. 6000 Euro. Heute wissen wir, das Franz weder in Hannover noch in Windhoek Vorlesungen gehalten hat.

Während seines Besuches brachte uns Herr Franz auf die Idee, Kunststoffrohre in

Namibia zu produzieren, da es in Namibia selbst keine Fabrik dafür gäbe und

alle Rohre u. a. aus Südafrika eingeführt werden müssten. Er meinte, es würde

sich sogar der Einsatz eines mobilen Extruder lohnen, da der Bedarf

entsprechend hoch sei, und nicht im mindesten zufrieden gestellt werden

könne. Wie wir zwischenzeitlich erfahren haben, hatte Franz bereits vor dem

Besuch bei uns mit einer Firma "XY" u. a. wegen Fertigung von Kunststoffrohren

einen Vertrag unterschrieben in dem er dieser Firma seine Unterstützung

zugesagt hat (Anm. d. Red.: Der Name dieser Firma liegt der AZ vor, auch der geschilderte Sachverhalt wurde von einem Mitarbeiter dieser Firma bestätigt). Für seine "Aufwendungen", Spesen wurden selbstverständlich durch die Firma XY extra bezahlt, hat er sich von der Firma ca. 30000 N$ bezahlen lassen. Diese Zusammenarbeit wurde genau genommen bereits während

des Besuches wieder beendet, da Franz sich nur bereichern und keine

Gegenleistung erbringen wollte.

Nach diesem Besuch überlegten wir drei (Münch, Sperber, Windschiegl) was wir

denn nun tun sollten und kamen sehr schnell überein uns doch das ganze vor

Ort, sprich in Namibia, anzuschauen, um dann weitere Entscheidungen bzgl.

Investitionen, Aufbau einer Firma etc treffen zu können.

Vom 17.07. - 22.07.2003 flogen wir nach Namibia. Am Dienstagmorgen wurden

wir nach unserer Ankunft von einem Auto des Goverment vom Flughafen abgeholt

und ins Staatshaus gebracht. Dort empfing uns der Special Assistant of

the President, Mr. Rescission Kamati. Bei einer Stadtrundfahrt zeigten uns zwei

Nichten des Präsidenten die Stadt Windhoek. Nachmittag waren wir zu einem

kurzen Informationsbesuch beim Ministry of Trade and Industry und beim

Namibian Investment Centre. Am Abend flogen wir nach Ondangwa wo wir vom

Bürgermeister der Stadt Ondangwa, Dr. Otto Kapia, vom Flughafen abgeholt

wurden und zu einem ersten Kontaktgespräch in sein Haus eingeladen waren.

Anschließend fuhren wir nach Oshakati wo wir im dortigen Staatshaus vom

Präsidenten Sam Nujoma in Privataudienz empfangen wurden. Anschließend

waren wir beim Abendessen Gäste des Präsidenten.

Am Samstag waren wir abermals beim Präsidenten zu Gast. Diesmal hatte er uns

auf seine Privatfarm in der Nähe der Indira - Gandhi - Klinik eingeladen.

Nach einer kurzen Begrüßung fuhren wir zur Klinik, um dort die

Einsatzmöglichkeiten für eine Wasseraufbereitungsanlage, die von der Firma

Windschiegl gebaut wurde, zu erörtern. Diese Anlage würde in wenigen Tagen

verladen und nach Namibia gebracht werden. Nach einer ausführlichen Führung

durch die Klinik fuhren wir zur Farm zurück. Vor dem Abendessen, zu dem uns

der Präsident erneut eingeladen hatte, machte uns der Präsident mit seiner

Mutter bekannt.

Am Montag kehrten wir nach Windhoek zurück und hatten im Laufe des

Nachmittags noch ein Treffen mit Transportminister Moses Amweelo. Bei diesem Meeting waren auch zwei Herren der TransNamib anwesend, denen wir unsere Firmen präsentieren konnten. Wir besichtigten dann noch das Ausbesserungswerk der TransNamib und einen Waggon der neu ausgestaltet werden sollte. Bei dieser Gelegenheit wurden wir aufgefordert, ein Angebot für die komplette Neugestaltung der Inneneinrichtung abzugeben. Am 21.07. waren wir alle, auch Herr Franz, in Windhoek in Joe's Beerhouse, um den "erfolgreichen" Namibia-Besuch entsprechend ausklingen zu lassen. Auffällig war jedoch, dass

sich Franz fast gar nicht an den Gesprächen beteiligte. Dann sagte er mit sehr

trauriger Stimme und fast Tränen in den Augen, dass es ihm heute sehr

schlecht gehen würde, da die Bank ihm morgen bzw. übermorgen sein

Vakuumgerät abholen lassen würde, wenn er nicht binnen 48 Stunden 40000 Euro bei der Bank als Sicherheit hinterlegen würde. Damit würde ihm die

wichtigste Maschine entzogen und er müsste für die NOPASIKA Konkurs

anmelden. Er fragte bzw. er bat uns inständig, ob wir ihm nicht helfen

könnten. Er würde uns dafür Solarpanels fertigen und diese nach Deutschland

liefern. Wir haben uns kurz beraten und ihm dann unsere Hilfe zugesagt. Per

Blitzüberweisung wurde das Geld auf sein Konto überwiesen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-09-20

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