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Der Preis für Entwicklung

Die Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (Nepad) ist ein Programm zur Überwindung der politischen, ökonomischen und sozialen Rückständigkeit des Kontinents. Der Plan wird von Befürwortern als große Chance für den Kontinent gewertet, Gegner hingegen wittern in ihm einen Vorstoß des Neo-Kolonialismus.
Nepad macht für Afrikas Armut nicht nur das koloniale Erbe,sondern auch eine schlechte Regierungsführung und Korruption verantwortlich. Die Lösungsstrategie sieht unter anderm Einhaltung der Menschenrechte, Stärkung von Demokratie und Zivilgesellschaft vor.

Im Gegenzug hoffen die Mitgliedsländer darauf, dass ein Teil ihrer Schulden abgeschrieben wird. Ferner sollen durch Nepad ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von sieben Prozent in Afrika realisiert und jährlich Kapitalzuflüsse von 64 Milliarden US-Dollar (rund 525 Milliarden Namibia-Dollar) gesichert werden. Mit diesem Geld soll der weltwirtschaftlich weit abgeschlagene Kontinent wieder auf die Beine gebracht werden.


Der Preis, den die industrialisierten Länder für ihr Engagement in Sachen Nepad verlangen, erscheint jedoch vielen afrikanischen Ländern zu hoch. Vor allem das so genannte "peer review system", demzufolge sich Länder gegenseitig zur Einhaltung der Nepad-Kriterien Rechtstaatlichkeit, Demokratie und Wahrung der Menschenrechte zwingen müssen, stößt auf wenig Gegenliebe in vielen afrikanische Kreisen.


Namibia ist eines der wenigen Länder in Afrika, das gegenwärtig alle Nepad-Kriterien erfüllt. Trotzdem haben auch viele hochrangige Politiker hier zu Lande Vorbehalte gegenüber der Initiative - hauptsächlich wegen der von den Industrienationen verlangten gegenseitigen Kontrolle afrikanischer Länder. Als traurigen Nachhall einer Geschichte, wo Afrikaner gegen Afrikaner aufgewiegelt wurden, um die Sklaverei voranzutreiben, bewertet beispielsweise Außenminister Hidipo Hamutenya das "peer review system". Viele vom Kolonialismus geprägte Afrikaner wittern einen Angriff auf ihre Souveränität und einen neuen Imperialismus, der sich hinter der Fassade von Entwicklungshilfe verbirgt.


Afrika ist allerdings derart an die Peripherie der Weltwirtschaft und -politik abgedriftet, dass auch die optimistischsten Afro-Politiker nicht abstreiten würden, dass ohne Hilfe von außen der Kontinent keinerlei Chance hat, sich aus dem Teufelskreis von Armut und Instabilität zu befreien. Nepad bietet zumindest eine Perspektive, einen Weg nach vorne - auch wenn dieser vielen Afrikanern tückisch und unsicher erscheint.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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