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Der Rally folgt der Ausverkauf

So ist der Leitindex der Johannesburger Börse (JSE) stark geschwächt ins Wochenende gegangen. Er fiel um 1,8 Prozent auf 21335 Punkte.

Dass der südafrikanische Zentralbankchef, Tito Mboweni, den Diskontsatz am Kap am vergangenen Donnerstag nur um 50 Basispunkte gesenkt hatte, sei aus Sicht der Börsianer enttäuschend gewesen, meinten Analysten. Viele Markteilnehmer hatten aufgrund der Konjunkturflaute zumindest auf eine Senkung um 100 Basispunkte gehofft und sich im Vorfeld der Zinsentscheidung mit inflationssensiblen Finanz- und Einzelhandelstiteln eingedeckt. Diese gerieten dann auch unmittelbar nach der Zinsentscheidung und auch am Freitag unter Druck. Mboweni zufolge könnte die Abschwächung des Wechselkurses des Rand gegenüber Euro und US-Dollar den Inflationsdruck (durch die sogenannte ,,importierte Inflation") erhöhen. Obwohl Inflationstreiber wie der Ölpreis inzwischen kein großes Risiko mehr darstellen, sei es zu früh Entwarnung zu geben. Die regionalen Zentralbanken haben die Wechselkurskapriolen als eine "furchtbare Situation" bezeichnet. "Die schwache Währung macht den positiven Einfluss des fallenden Ölpreises auf die Inflation zunichte", so die Gouverneure der namibischen und südafrikanischen Zentralbanken im Einklang.

Die ausgeprägte Schwäche des Rand (und damit auch des paritätisch gekoppelten Namibia-Dollars) sei in der Tat weiterhin ein Inflationsrisiko, meinen Experten. Rohstoffe und wichtige Importgüter werden fast ausschließlich in US-Dollar und Euro gehandelt - desto schwächer der Rand desto teurer wird deren Einfuhr.

Der immer noch wichtigste Einfluss auf den Wechselkurs des Rand/Namibia-Dollar ist die von der Finanzkrise ausgelöste "Flucht in Sicherheit" internationaler Anleger und Markteilnehmer. "Risikoaversion ist das Gebot der Stunde. Dass die hiesigen Banken auf weit festerem Fuß stehen als viele ihrer europäischen und amerikanischen Kollegen und auch die Wirtschaft im internationalen Vergleich robust ist, spielt keinerlei Rolle. Internationale Anleger ziehen ihr Kapital aus den Schwellenmärkten ab, um US-Staatsanleihen zu kaufen. Sie verkaufen daher Devisen wie den Rand, um in vermeintlich ,sichere Häfen' umzuschichten", so ein Devisenexperte der südafrikanischen Rand Merchant Bank (RMB) jüngst.

Die regionalen Märkte sind auch in der vergangenen Woche den Entwicklungen an der Wall Street "sklavisch" gefolgt - und hier gab es wieder einmal überwiegend schlechte Nachrichten. Neben schwachen Konjunkturdaten hat vor allem der vorerst gescheiterte Rettungsplan für die US-Autoindustrie die Stimmung an den Weltbörsen eingetrübt. Die Republikaner im US-Senat kippten die geplanten Not-Kredite von 14 Milliarden US-Dollar (rund 142 Milliarden Namibia-Dollar). General Motors und die ehemalige Daimler-Tochter Chrysler steuern nun möglicherweise auf eine baldige Insolvenz zu (dpa). Beide hatten Milliarden-Kredite noch im Dezember verlangt. GM engagierte laut einem Zeitungsbericht bereits Insolvenzberater. Ford gilt vorerst als etwas weniger gefährdet. An der Autoindustrie hängen nach verschiedenen Schätzungen drei bis fünf Millionen Arbeitsplätze in den USA.

Anlegern stehen also weiterhin turbulente Zeiten bevor. In einem Kommentar meinte die FAZ letzte Woche: "Der Kursboden (an den Börsen, d. Red.) dürfte erst dann gefunden werden, wenn die US-Arbeitsmärkte deutlichere Schwäche gezeigt haben, sobald die Überbestände und die Überbewertungen an den Immobilienmärkten vollständig abgebaut worden sind und sobald sich die Lage an den Kreditmärkten normalisiert hat. Noch scheint es nicht soweit zu sein."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-30

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