Der Rand befindet sich im Sturzflug
Der Rand ist eine der Währungen, die weltweit am stärksten unter Veränderungen in der Risikoneigung leidet und hat damit auch seine Talfahrt fortgesetzt. Mit einem Kurs von 12,90 Rand für einen Euro hat er am Montag einen neuen Tiefstand erreicht und Devisenexperten sprechen davon, dass sich internationale Investoren geradezu fluchtartig von der südafrikanischen Währung abwenden.
"Seit Mitte Februar 2006 hat der Rand gegenüber dem Euro sage und schreibe schon 72,5 Prozent an Wert verloren. Und seit Anfang dieses Jahres beträgt das Minus bereits mehr als 20 Prozent, was den Rand zur schwächsten Währung überhaupt macht. Abgesehen von der Währung Simbabwes, natürlich", kommentierte die FAZ zum Wochenende. Inzwischen müssen diese Prozente weiter nach oben revidiert werden weil die südafrikanische Währung seit Sonntag gegenüber dem Euro nochmals um fünf Prozent abgewertet hat.
Neben den Turbulenzen auf den Finanzmärkten haben auch eine Reihe strukturelle Probleme dazu beigetragen, dass der Rand in den Keller gerutscht ist. Das hartnäckig hohe Handelsbilanzdefizit am Kap spielt hier genau so eine Rolle wie politische Entwicklungen. Dass nach einer Periode verhältnismäßiger Stabilität ein Machtkampf in der regierenden Partei ausgebrochen ist aus dem der Populist Jacob Zuma als vorläufiger Sieger hervorgetreten ist, fällt ins Gewicht sowie Unsicherheiten über die kommenden Präsidentschaftswahlen. Die weltweit publizierte Stromnotlage hat zu einem weiteren Vertrauensschwund in die größte Volkswirtschaft Afrikas geführt.
Wichtigster Faktor bleibt aber die wachsende Risikoaversion im Zuge der ausufernden Kreditkrise in den USA. Als Hochzinswährung hat der Rand lange von dem so genannten ,,Carry Trade" profitiert. ,,Carry Trades" sind Transaktionen, bei denen institutionelle Investoren in den Vereinigten Staaten, Europa und vor allem Japan Kapital aufnehmen und dieses Kapital an den höherverzinslichen Märkten der Schwellenländer anlegen. Diese Engagements werden in Zeiten wachsender Unsicherheit aufgelöst, was die riskanter erachtete Hochzinswährungen (Rand) schwächt und die Refinanzierungswährungen (gegenwärtig Yen und Euro) stärkt. Hier hilft auch nicht die Tatsache, dass die Zinsdifferenz zwischen Rand und US-Dollar sowie Euro weiter gewachsen ist und somit der Rand aus einer reinen Renditeperspektive für Spekulanten eigentlich interessanter werden müsste. Denn: Was helfen die besten Zinserträge wenn diese von Wechselkursverlusten wieder zerstört werden?
,,Solange die Hiobsbotschaften an der Wall Street nicht aufhören, bleibt der Rand unter Druck", meinte ein Analyst gestern. Und Hiobsbotschaften gibt es täglich neue. Die Flut negativer Nachrichten über die Finanzkrise, die längst über den engeren Subprime-Bereich hinausgewachsen ist, reißt einfach nicht ab. Im Gegenteil: Die Nachrichten werden immer beunruhigender. Kaum hatten die Anleger die existenzgefährdende Situation des Carlyle Capital Hedge-Fonds verarbeitet, wurde ihnen zum Wochenschluss klargemacht, dass sich das Bankensystem bereits am Rande der Katastrophe bewegt. Der fünftgrößten Bank and der Wall Street, Bear Stearns, war die Liquidität Ende vergangener Woche weitgehend ausgegangen und sie musste eilig von JP Morgan Chase und der regionalen Notenbank von New York gerettet werden. Kein Wunder, dass für eine Feinunze Gold jetzt mehr als 1000 US-Dollar zu zahlen sind.
"Seit Mitte Februar 2006 hat der Rand gegenüber dem Euro sage und schreibe schon 72,5 Prozent an Wert verloren. Und seit Anfang dieses Jahres beträgt das Minus bereits mehr als 20 Prozent, was den Rand zur schwächsten Währung überhaupt macht. Abgesehen von der Währung Simbabwes, natürlich", kommentierte die FAZ zum Wochenende. Inzwischen müssen diese Prozente weiter nach oben revidiert werden weil die südafrikanische Währung seit Sonntag gegenüber dem Euro nochmals um fünf Prozent abgewertet hat.
Neben den Turbulenzen auf den Finanzmärkten haben auch eine Reihe strukturelle Probleme dazu beigetragen, dass der Rand in den Keller gerutscht ist. Das hartnäckig hohe Handelsbilanzdefizit am Kap spielt hier genau so eine Rolle wie politische Entwicklungen. Dass nach einer Periode verhältnismäßiger Stabilität ein Machtkampf in der regierenden Partei ausgebrochen ist aus dem der Populist Jacob Zuma als vorläufiger Sieger hervorgetreten ist, fällt ins Gewicht sowie Unsicherheiten über die kommenden Präsidentschaftswahlen. Die weltweit publizierte Stromnotlage hat zu einem weiteren Vertrauensschwund in die größte Volkswirtschaft Afrikas geführt.
Wichtigster Faktor bleibt aber die wachsende Risikoaversion im Zuge der ausufernden Kreditkrise in den USA. Als Hochzinswährung hat der Rand lange von dem so genannten ,,Carry Trade" profitiert. ,,Carry Trades" sind Transaktionen, bei denen institutionelle Investoren in den Vereinigten Staaten, Europa und vor allem Japan Kapital aufnehmen und dieses Kapital an den höherverzinslichen Märkten der Schwellenländer anlegen. Diese Engagements werden in Zeiten wachsender Unsicherheit aufgelöst, was die riskanter erachtete Hochzinswährungen (Rand) schwächt und die Refinanzierungswährungen (gegenwärtig Yen und Euro) stärkt. Hier hilft auch nicht die Tatsache, dass die Zinsdifferenz zwischen Rand und US-Dollar sowie Euro weiter gewachsen ist und somit der Rand aus einer reinen Renditeperspektive für Spekulanten eigentlich interessanter werden müsste. Denn: Was helfen die besten Zinserträge wenn diese von Wechselkursverlusten wieder zerstört werden?
,,Solange die Hiobsbotschaften an der Wall Street nicht aufhören, bleibt der Rand unter Druck", meinte ein Analyst gestern. Und Hiobsbotschaften gibt es täglich neue. Die Flut negativer Nachrichten über die Finanzkrise, die längst über den engeren Subprime-Bereich hinausgewachsen ist, reißt einfach nicht ab. Im Gegenteil: Die Nachrichten werden immer beunruhigender. Kaum hatten die Anleger die existenzgefährdende Situation des Carlyle Capital Hedge-Fonds verarbeitet, wurde ihnen zum Wochenschluss klargemacht, dass sich das Bankensystem bereits am Rande der Katastrophe bewegt. Der fünftgrößten Bank and der Wall Street, Bear Stearns, war die Liquidität Ende vergangener Woche weitgehend ausgegangen und sie musste eilig von JP Morgan Chase und der regionalen Notenbank von New York gerettet werden. Kein Wunder, dass für eine Feinunze Gold jetzt mehr als 1000 US-Dollar zu zahlen sind.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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