Der Rotstreifenfrosch (Phrynomantis bifasciatus)
Der Rotstreifenfrosch ist von Kenia und Mosambik bis ins östliche Südafrika, über das zentrale und nördliche Namibia und Botswana bis Angola, Malawi, in Teilen Sambias sowie in Zimbabwe weit verbreitet.
Diese Frösche bewohnen unterschiedliche Vegetationsformen bis hin zur Trockensavanne. Teilweise überleben die Amphibien trockene Perioden in Termitenhügel oder anderen Bauten. Auch in Gärten findet man die Frösche an Bananen- oder auch Strelitzienstauden, deren Rinden sich hervorragend als Versteck eignen. Ebenso werden Tiere bevorzugt im steinigen, felsigen Gelände sogar inmitten von Städten angetroffen. Die Art war früher entsprechend auch in der Umgebung Windhoeks häufig anzutreffen, ist aber durch erhebliche Veränderungen ihres damaligen Lebensraumes stark reduziert worden.
Die 50-65 mm (Weibchen je nach Verbreitungsgebiet bis zu 80mm) groß werdenden Frösche sind herrlich und auffallend zugleich gefärbt. Der schwarze oder gräuliche Körper weißt zwei von der Nase über das Auge bis zum hinteren Teil des Körper verlaufende rot bis orange Streifen auf. Die Beine sind mit ebenfalls mit rötlichen Streifen und Flecken bedeckt. Die Unterseite des Körpers der Tiere ist grau mit vielen weißen Punkten.
Der Ruf der Frösche ist als melodisch zu bezeichnen. Alle fünf Sekunden folgt ein nur zwei Sekunden dauerndes hohes Trillern. Die granulösen Drüsen in der Haut der Frösche produzieren auf Druck giftiges Sekret. Das kann bei Reizung des Tieres, z.B. beim Anfassen oder Fangen, zur Absonderung großer Giftmengen und beim Menschen wenigstens zu einem roten Hautausschlag führen.
Die Frösche sind tag- und nachtaktiv. Die Hauptaktivitätsphase ist natürlich während der feuchteren Jahreszeit von Dezember bis April. Dann können die Frösche in größeren Mengen bei der Suche nach einem geeigneten Partner oder nach Nahrung angetroffen werden. Zwischendurch dringen die Tiere in Wasserleitungssysteme auf der Suche nach Feuchtigkeit ein und werden nicht selten Gast in der Duschkabine.
Als Futter dienen Fliegen, Spinnen, diverse Arten von Käfern und andere Insekten. Dunkle auf dem Boden kriechende Insekten scheinen eine Vorliebe dieser Frösche zu sein.
Zum Beginn der großen Regenzeit versammeln sich die Amphibien zum Laichen in stehenden Gewässern. Nach erfolgreicher Paarung erfolgt die Eiablage. Bis zu 800 Eier werden dann an Wasserpflanzen oder im Wasser befindlichen Pflanzenteilen abgelegt. Die Kaulquappen erkennt man daran, dass sie fast durchsichtig sind. Nach der Metamorphose verlassen die winzigen Jungfrösche die Zuchtgewässer und halten sich geschützt in feuchten Höhlungen geschützt auf.
Die Zerstörung des Lebensraumes und das Absammeln für den Tierhandel spielen eine Rolle in der Gefährdung dieser Art.
Alfred Schleicher
Infokasten
Alfred Schleicher ist Leiter des herpetologischen Zweiges der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft (NWG). Nach wie vor trägt er Informationen über diese faszinierenden Tiere zusammen.
Falls Sie Beobachtungen oder Fotos rund um Reptilien oder Amphibien gemacht haben, würden wir Sie bitten, diese an die E-Mail-Adressen: [email protected] oder [email protected] zu senden. Wichtig ist, dass der Ort der Beobachtung mitgeteilt wird, um die unter anderen die Verbreitung der einzelnen Arten im Land erfassen und entsprechend zuordnen zu können.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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