Der sandige Kampf um Zukunft und Geld
Hier ist kaum noch ein Durchkommen und die anreisenden Touristen treten schon weit vor unserem Tor fluchtartig den Rückweg an", berichtet Matthäi. "Es ist unfassbar, dass Swakopmunds Stadtdirektor Eckart Demasius trotz der Gespräche mit dem Ministerium für Landwirtschaft, Wasserbau und Forstwirtschaft hier einfach weiter Sand abbauen lässt, ohne Rücksicht auf allgemein gültige Gesetze."
Für eine aktuelle Stellungnahme war Demasius am Mittwoch nicht zu erreichen. Ganz klare Richtlinien legen fest, wo und in welcher Form Sand für den Haus- und Straßenbau abgetragen werden darf. Unter anderem muss die Abraumfläche mindestens 200 Meter vom nächsten Grundstück entfernt liegen und die Löcher dürfen nicht tiefer als jeweils ein Meter sein. Diese Deklarationen sollen gewähren, dass der Grundwasserspiegel und der Lauf des Flusses zu Regenzeiten nicht beeinflusst werden. Schon beim jüngsten Lauf des Swakopriviers war deutlich zu sehen, welchen Einfluss der Raubbau an der Natur hat, denn das gewaltig anfließende Wasser des Swakops kam wegen der bis zu vier Meter tiefen Abbaulöcher kaum bis zum Atlantik durch.
"Die extrem großen und tiefen Aushebungen und der Baulärm verjagen unsere Gäste, auf die wir dringend angewiesen sind", sind sich die Anwohner, in Swakopmund liebevoll "Plotter" genannt, einig. Staub und Sand wehen bis weit in die Privatgrundstücke, Gäste- und Gemüsefarmen. Die Bewässerung der Farmen wird zunehmend problematischer. Der extreme Lärm lässt keine Unterhaltung zu, der Staub weht bis ins Schwimmbad, die Kinder können keine Mittagsruhe halten, die vormals unberührte Natur wurde in eine riesige, hässliche Baustelle verwandelt - kurzum, die Lebensqualität am Swakoprivier ist dahin.
Vier Vertreter des Ministeriums für Landwirtschaft, Wasserbau und Forstwirtschaft, darunter ein Geologe, waren vergangene Woche aufgrund zahlreicher Presseberichte in den Medien zu einer Ortsbegehung und Gesprächen mit Revier-Anwohnern sowie der Swakopmunder Stadtverwaltung angereist. Bei Besichtigung der immensen Löcher im und um das Swakoprivier waren sie entsetzt. Entsprechend soll nun eine offizielle Überprüfung der Lizenzen und Genehmigungen stattfinden. Ohne Rücksicht auf die staatlichen Vorgaben hatte die örtliche Bauindustrie gebaggert, was das Zeug hielt, um größtmögliche Profite einzukassieren. Denn das Swakoprivier ist nicht die einzige Möglichkeit, um Bausand abzubauen - sondern schlichtweg die billigste. Der Staat Namibia hatte Land für den Sandabbau in der Wüste freigegeben, aber dort lässt sich der Sand nicht so einfach und mit kurzen Wegen ausbaggern.
"Wie das nun weitergeht, wissen wir nicht", sagt Straußenfarmer Ralf Matthäi. "Wenn gültige Gesetze und Regelungen übertreten werden, sollte man durchaus hinterfragen, in wessen Sinne ein Stadtdirektor entscheidet - und warum. Wir als Anwohner im Swakoprivier haben den Eindruck, dass wieder einmal die Kleinen für die Großen geopfert werden sollen. Aber wir vertrauen darauf, dass das Landwirtschaftsministerium im demokratischen Sinne entscheiden wird."
Für eine aktuelle Stellungnahme war Demasius am Mittwoch nicht zu erreichen. Ganz klare Richtlinien legen fest, wo und in welcher Form Sand für den Haus- und Straßenbau abgetragen werden darf. Unter anderem muss die Abraumfläche mindestens 200 Meter vom nächsten Grundstück entfernt liegen und die Löcher dürfen nicht tiefer als jeweils ein Meter sein. Diese Deklarationen sollen gewähren, dass der Grundwasserspiegel und der Lauf des Flusses zu Regenzeiten nicht beeinflusst werden. Schon beim jüngsten Lauf des Swakopriviers war deutlich zu sehen, welchen Einfluss der Raubbau an der Natur hat, denn das gewaltig anfließende Wasser des Swakops kam wegen der bis zu vier Meter tiefen Abbaulöcher kaum bis zum Atlantik durch.
"Die extrem großen und tiefen Aushebungen und der Baulärm verjagen unsere Gäste, auf die wir dringend angewiesen sind", sind sich die Anwohner, in Swakopmund liebevoll "Plotter" genannt, einig. Staub und Sand wehen bis weit in die Privatgrundstücke, Gäste- und Gemüsefarmen. Die Bewässerung der Farmen wird zunehmend problematischer. Der extreme Lärm lässt keine Unterhaltung zu, der Staub weht bis ins Schwimmbad, die Kinder können keine Mittagsruhe halten, die vormals unberührte Natur wurde in eine riesige, hässliche Baustelle verwandelt - kurzum, die Lebensqualität am Swakoprivier ist dahin.
Vier Vertreter des Ministeriums für Landwirtschaft, Wasserbau und Forstwirtschaft, darunter ein Geologe, waren vergangene Woche aufgrund zahlreicher Presseberichte in den Medien zu einer Ortsbegehung und Gesprächen mit Revier-Anwohnern sowie der Swakopmunder Stadtverwaltung angereist. Bei Besichtigung der immensen Löcher im und um das Swakoprivier waren sie entsetzt. Entsprechend soll nun eine offizielle Überprüfung der Lizenzen und Genehmigungen stattfinden. Ohne Rücksicht auf die staatlichen Vorgaben hatte die örtliche Bauindustrie gebaggert, was das Zeug hielt, um größtmögliche Profite einzukassieren. Denn das Swakoprivier ist nicht die einzige Möglichkeit, um Bausand abzubauen - sondern schlichtweg die billigste. Der Staat Namibia hatte Land für den Sandabbau in der Wüste freigegeben, aber dort lässt sich der Sand nicht so einfach und mit kurzen Wegen ausbaggern.
"Wie das nun weitergeht, wissen wir nicht", sagt Straußenfarmer Ralf Matthäi. "Wenn gültige Gesetze und Regelungen übertreten werden, sollte man durchaus hinterfragen, in wessen Sinne ein Stadtdirektor entscheidet - und warum. Wir als Anwohner im Swakoprivier haben den Eindruck, dass wieder einmal die Kleinen für die Großen geopfert werden sollen. Aber wir vertrauen darauf, dass das Landwirtschaftsministerium im demokratischen Sinne entscheiden wird."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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