Der schönste Platz für einen Mord
Für Eliphas Gawaseb ist das alles ein großes Abenteuer. Im ZDF-Thriller mit dem Arbeitstitel "Verdacht", der in den vergangenen Wochen in Namibia gedreht wurde, spielt der 25-Jährige UNAM-Student einen Polizisten, der bei einer Schießerei dabei ist. Sagen muss er nichts, und eingreifen darf er auch nicht. So steht er lediglich mit gezogener Pistolenattrappe in der Gegend herum und versucht, wie ein echter Beamter der Stadtpolizei auszusehen.
"Dass ich nicht mehr machen muss, ist ganz gut so", sagt Eliphas lachend. "Das ist erst der zweite Film, in dem ich mitspiele." Der erste war die ZDF-Produktion "Die Minensucherin", mit Christiane Paul in der Hauptrolle. Der Film spielt eigentlich in Angola, wurde aber im Mai in Namibia abgedreht. Eliphas war dabei als Komparse in einer Menschenmenge am Flughafen von Luanda zu sehen - nachgebaut auf dem Eros-Flughafen. Seitdem steht sein Name in der Kartei der namibischen Produktionsfirma Media Logistics, die auch für den aktuellen ZDF-Film verantwortlich ist.
Christiane Paul spielt auch hier die Hauptrolle: Sie stellt die deutsche Architektin Maja Reichardt dar, die in Namibia des Mordes an ihrem Mann verdächtigt wird. Trotz des namibischen Winters geht es dabei heiß her: Schießereien und Messerstechereien in Katutura, Verfolgungsjagden und ein Psycho-Duell zwischen Maja und der namibischen Polizei.
Die Filmleute sind nervös. Der Dreh in Katutura verläuft chaotisch, und die Sonne geht bald unter. Der Soweto-Markt wurde zwar gesperrt, trotzdem kommen immer wieder Leute vorbei, schauen, mischen sich mit den gecasteten Komparsen. "Das ist der stressigste Drehtag überhaupt", stöhnt Regie-Assistent Florian Schott.
Es ist der 17. von insgesamt 20 Produktionstagen hier in Namibia, und die Crew freut sich darauf, nach Hause zu kommen. Doch Matti Geschonneck treibt sie zum Durchhalten an. Es ist der erste Afrika-Film des deutschen Regisseurs, der vor allem durch "Tatort" Bekanntheit erlangte und zuletzt mit der Komödie "Boxhagener Platz" einen Hit in die deutschen Kinos brachte. Martin Langer, sein Kameramann von den Dreharbeiten in Berlin, steht ihm auch hierzulande zur Seite.
Gedreht wurde in Windhoek und Swakopmund, am Rössing-Berg, in den Dünen Richtung Walvis Bay und in der Mondlandschaft. In Windhoek mussten neben dem Soweto-Markt auch das Sanlam-Zentrum, das Katholische Krankenhaus sowie die Bougainvilla in Klein Windhoek als Drehort herhalten. Die Villa wurde zur Deutschen Botschaft umgebaut - komplett mit Portrait von Bundespräsident Horst Köhler. Der jedoch ist Anfang letzter Woche zurückgetreten, bis zu einem Jahr kann es dauern, bis der Film ins Fernsehen kommt. Was tun? "Die Aufnahmen, auf denen man das Bild erkennen kann, können wir leicht herausschneiden", sagt Regie-Assistent Florian Schott mit einem gequälten Lächeln. Die Crew hat wirklich kein Glück.
Aber dennoch: Einen besseren Drehort als Namibia kann sich kaum einer von ihnen für den Dreh eines Afrika-Films vorstellen. "Für immer Afrika", "Afrika im Herzen" und "Meine Heimat Afrika" für die ARD, "Liebe, Babys und ein großes Herz" und die SOKO-Leipzig-Folge "Verloren in Afrika" fürs ZDF: Die Liste der deutschen Fernseh-Filme, die hier in Namibia allein in den vergangenen Jahren gedreht wurden, lässt sich ellenlang fortsetzen. Darunter auch viele wie "Die Minensucherin", die gar nicht in Namibia spielen. Angefangen von "Leni Riefenstahl im Sudan" bis hin zu jener Folge der ZDF-Serie "Das Weltreich der Deutschen", die von Tansania, dem früheren Deutsch-Ostafrika, handelt: Sie alle spielen vor namibischer Kulisse.
"Die Drehbedingungen hier sind optimal", sagt Michaela Bauer von Media Logistics. "Beste Wirtschaftsbeziehungen, gute Infrastruktur, fast das ganze Jahr garantierter Sonnenschein und niedrige Preise." Eliphas Gawaseb hat jedenfalls Lunte gerochen: Der Student hofft, dass er bald wieder einen Anruf von Media Logistics bekommt, und träumt von einer Karriere als deutscher Fernseh-Star.
"Dass ich nicht mehr machen muss, ist ganz gut so", sagt Eliphas lachend. "Das ist erst der zweite Film, in dem ich mitspiele." Der erste war die ZDF-Produktion "Die Minensucherin", mit Christiane Paul in der Hauptrolle. Der Film spielt eigentlich in Angola, wurde aber im Mai in Namibia abgedreht. Eliphas war dabei als Komparse in einer Menschenmenge am Flughafen von Luanda zu sehen - nachgebaut auf dem Eros-Flughafen. Seitdem steht sein Name in der Kartei der namibischen Produktionsfirma Media Logistics, die auch für den aktuellen ZDF-Film verantwortlich ist.
Christiane Paul spielt auch hier die Hauptrolle: Sie stellt die deutsche Architektin Maja Reichardt dar, die in Namibia des Mordes an ihrem Mann verdächtigt wird. Trotz des namibischen Winters geht es dabei heiß her: Schießereien und Messerstechereien in Katutura, Verfolgungsjagden und ein Psycho-Duell zwischen Maja und der namibischen Polizei.
Die Filmleute sind nervös. Der Dreh in Katutura verläuft chaotisch, und die Sonne geht bald unter. Der Soweto-Markt wurde zwar gesperrt, trotzdem kommen immer wieder Leute vorbei, schauen, mischen sich mit den gecasteten Komparsen. "Das ist der stressigste Drehtag überhaupt", stöhnt Regie-Assistent Florian Schott.
Es ist der 17. von insgesamt 20 Produktionstagen hier in Namibia, und die Crew freut sich darauf, nach Hause zu kommen. Doch Matti Geschonneck treibt sie zum Durchhalten an. Es ist der erste Afrika-Film des deutschen Regisseurs, der vor allem durch "Tatort" Bekanntheit erlangte und zuletzt mit der Komödie "Boxhagener Platz" einen Hit in die deutschen Kinos brachte. Martin Langer, sein Kameramann von den Dreharbeiten in Berlin, steht ihm auch hierzulande zur Seite.
Gedreht wurde in Windhoek und Swakopmund, am Rössing-Berg, in den Dünen Richtung Walvis Bay und in der Mondlandschaft. In Windhoek mussten neben dem Soweto-Markt auch das Sanlam-Zentrum, das Katholische Krankenhaus sowie die Bougainvilla in Klein Windhoek als Drehort herhalten. Die Villa wurde zur Deutschen Botschaft umgebaut - komplett mit Portrait von Bundespräsident Horst Köhler. Der jedoch ist Anfang letzter Woche zurückgetreten, bis zu einem Jahr kann es dauern, bis der Film ins Fernsehen kommt. Was tun? "Die Aufnahmen, auf denen man das Bild erkennen kann, können wir leicht herausschneiden", sagt Regie-Assistent Florian Schott mit einem gequälten Lächeln. Die Crew hat wirklich kein Glück.
Aber dennoch: Einen besseren Drehort als Namibia kann sich kaum einer von ihnen für den Dreh eines Afrika-Films vorstellen. "Für immer Afrika", "Afrika im Herzen" und "Meine Heimat Afrika" für die ARD, "Liebe, Babys und ein großes Herz" und die SOKO-Leipzig-Folge "Verloren in Afrika" fürs ZDF: Die Liste der deutschen Fernseh-Filme, die hier in Namibia allein in den vergangenen Jahren gedreht wurden, lässt sich ellenlang fortsetzen. Darunter auch viele wie "Die Minensucherin", die gar nicht in Namibia spielen. Angefangen von "Leni Riefenstahl im Sudan" bis hin zu jener Folge der ZDF-Serie "Das Weltreich der Deutschen", die von Tansania, dem früheren Deutsch-Ostafrika, handelt: Sie alle spielen vor namibischer Kulisse.
"Die Drehbedingungen hier sind optimal", sagt Michaela Bauer von Media Logistics. "Beste Wirtschaftsbeziehungen, gute Infrastruktur, fast das ganze Jahr garantierter Sonnenschein und niedrige Preise." Eliphas Gawaseb hat jedenfalls Lunte gerochen: Der Student hofft, dass er bald wieder einen Anruf von Media Logistics bekommt, und träumt von einer Karriere als deutscher Fernseh-Star.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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