Der Schreiseeadler
Der Schreiseeadler (Haliaeetus vocifer) ist einer der weltweit zehn Arten der großen Seeadler mit breiten Flügeln und massigem Hakenschnabel.
Abgesehen von der Falknerei wurden Adler wenig vom Menschen genutzt. Im Gegenteil, sie wurden eher vom Menschen bejagt weil sie nicht selten den domestizierten Tieren Schaden zufügten. Der Weißkopf-Seeadler (Haliaeetus leucocephalus), der Nationalvogel der USA, wurde in Amerika durch Jagd als Sport, durch das plündern seiner Nester seitens Eiersammlern und durch den unkontrollierten Gebrauch von Pestiziden fast ausgerottet.
Nicht als Nutztier sondern als Symbol der Stärke, Kraft und Adligkeit spielte der Adler eine wichtige Rolle in der Menschheitsgeschichte. Er ist einer der wenigen Vögel die dem Menschen weniger wegen eines wirtschaftlichen Vorteils sondern wegen des symbolischen Werts wichtig waren. Schon die Römer nutzten ihn als Wahrzeichen und heute noch die Amerikaner.
Als nach einer sechsjährigen Kongressdiskussion der Weißkopf-Seeadler 1782 als der amerikanische Nationalvogel gewählt wurde, gab es eine Stimme dagegen, nämlich die des Benjamin Franklin. In einem Brief an seine Tochter beschrieb Benjamin Franklin (1706-1790) diesen Entscheid mit den Worten der Weißkopf-Seeadler sei ein schlechter moralischer Charakter mit der Begründung der Adler stiehlt Futter von seinen Artgenossen. Er sähe lieber den Truthahn als Nationalvogel weil dieser ein Vogel mit Mut sei.
Einer Legende zufolge führte ein Seeadler das Aztekenvolk auf eine Insel. Als er sich dort auf einem Kaktus niederließ war es für die Azteken ein Zeichen sich dort niederzulassen. Dieser Ort ist das heutige Mexiko City, damals von einem großen See umringt der die Azteken vor Feinden schützte. Noch heutzutage ist der Adler das Symbol der Verteidigung des Mexikanischen Staates.
Seit 1950 ist der Seeadler (Haliaeetus albicilla) das Staatswappen der Bundesrepublik Deutschland.
Das bantusprachige Volk erläutert in einem Gedicht das Jagdverhalten des Schreiseeadlers. Bei dem Barbel und dem Tigerfisch, mit deren fester und glatter Haut, besteht die Gefahr des Abgleitens. Darum fliegt der Schreiseeadler vorerst mit dem Fisch an Land und trägt ihn mitsamt einen Grasbüschel fort, meinen die Gciriku.
Der volkstümliche Name „Fischadler“ bezeichnet die hauptsächliche Ernährung des Schreiseeadlers von Fisch.
Die Schreiseeadler gehören, wie der Name schon vermuten lässt, zu der Gattung der Seeadler, wobei sie hier zu den mittelgroßen Exemplaren gehören.
Um ihr Revier gut beobachten zu können, sitzen die Schreiseeadler meist auf hohen Bäumen, bauen ihre Nester in ihnen oder fressen dort ihre Beute. Meist befindet sich ein Gewässer in der Nähe, da dies ihr Hauptjagdgebiet ist.
Mit einem auf 100000 bis 200000 Paare geschätzten Weltbestand sind sie laut IUCN momentan nicht gefährdet.
Die Schreiseeadler befinden sich and der Spitze der Nahrungskette in Feuchtgebieten und deshalb fungieren die Küken des Schreiseeadlers im südlichen Afrika als Umweltbarometer und Gefahrenmelder. Ihr Lebensraum und Beutespektrum bietet sich an die Gewässer und Umgebung auf Insektizide und sonstige Gifte zu kontrollieren. Hierzu werden den sich im Nest befindenden Küken Blutproben entnommen. Im Wasser enthaltene Gifte werden von den Küken über die Fischnahrung aufgenommen und kann dann im Blut nachgewiesen werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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