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Der Sprossdorn

Die Sprossdornsträucher der Gattung Gymnosporia waren bis vor einigen Jahren als Maytenus bekannt. Es sind in der Regel dichte dornige Sträucher. Ihre langen, starken, geraden und spitzen Sprossdornen stehen im Gegensatz zu den Dornen der Akazien einzeln. Weil sie aus demselben Gewebe wie der Stängel bestehen, haben Sprossdornen dieselbe Farbe wie dieser und sind sie besonders stark (vergl. die Dornen des Farbkätzchenstrauches (Dichrostachys cinerea), des Trompetenstrauches (Catophractes alexandri) und vieler anderer dorniger Arten in Namibia). Die Dornen der Akazien dagegen haben sich aus Nebenblättern entwickelt. Deshalb sind sie paarweise angeordnet und haben eine andere Farbe als der Stängel.

Neben den oft zahlreichen Dornen sind die deutlichsten Merkmale der Sprossdornsträucher, dass sie mehrstämmig sind und dass ihre zahlreichen kleinen Blüten in Trugdolden angeordnet sind; ebenso ihre kugeligen rötlichen oder gelbbraunen Früchte. Die Blätter stehen meist gebüschelt, an jungen Trieben sind sie wechselständig.

Der Blaugrüne Sprossdorn (Gymnosporia senegalensis = Maytenus senegalensis)

Auffallendste Merkmale: wie oben; mehrstämmiger meist bis drei Meter hoher Strauch, seltener bis acht Meter hoher Baum; starke, bis sieben Zentimeter lange Sprossdornen; blaugrünen lederige Blättern, die häufig auch an den Sprossdornen wachsen; Blattstiele in der Jugend rot, auch die Mittelrippe ist häufig rötlich.

Namen: E. Confetti spike-thorn; A. bloupendoring; H. Omutungambara Über die Bedeutung von Gymnosporia konnte ich keine Angaben finden, senegalensis deutet an, dass diese Art auch im Senegal vorkommt.

Verbreitung: Der rote Sprossdorn gehört zu den wenigen Arten, die in Afrika, Südeuropa und auch Asien vorkommen (z. B. in Ägypten, Marokko, Südspanien, Arabien, Indien und Pakistan). In Namibia findet man ihn etwa ab Keetmanshoop nordwärts weit verbreitet, wenn auch nicht immer häufig. Auch in der weiteren Umgebung des Fischfluss-Canyons kommt er vor. Im Karstveld und von dort nordwärts bis an die angolanische Grenze, wie auch im Ost-Caprivi ist der Blaugrüne Sprossdorn am häufigsten.

Stamm: hellgrau, verhältnismäßig glatt; junge Zweige rötlich bis braun; starke, spitze bis 70mm lange Dornen, an denen häufig Blätter wachsen.

Blätter: blaugrau bis graugrün, lederig, länglich bis verkehrt eiförmig, zugespitzt oder an der Spitze eingekerbt; mit einer wachsartigen Schicht bedeckt; Blattstiel und Mittelrippe sind häufig rötlich; der Blattrand fein gezähnt.

Blüten: klein, cremefarben bis grünlich, duften süß; meist im Mai, doch auch in anderen Monaten.

Früchte: kugelig, bis 6 mm im Durchschnitt, zweiteilig, grünlich, in der Reife mit einem rosa Hauch bis rötlichbraun.

Bemerkungen: Die Blüten fallen wie Konfetti in Mengen ab, noch ehe sie verwelkt sind und bilden dann einen weißen Teppich unter dem Strauch - daher der englische Name.

Viele Antilopen und andere Tiere fressen das Laub, viele Vögel die Früchte. Würger spießen gern ihre Beute auf die spitzen Dornen. Auch verschiedene Schmetterlinge besuchen gern die Blüten und legen dort ihre Eier ab.

Medizinisch: Aus den gekochten Wurzeln bereitet man eine Packung gegen Schmerzen in der Brust. Das Wasser, in dem die Wurzeln gekocht wurden gibt man geschwächten Kranken zur Kräftigung zu trinken. Die Wurzel lindert auch das Leiden von Kranken, die Blut spucken. Die mit Senföl vermischte, pulverisierte Rinde soll ein gutes Mittel gegen Kopfläuse sein.

Aberglauben: Angeblich können Schlangebisse sofort kuriert werden, wenn man die Wurzel des Sprossdorns mit dem Kopf der Schlagen und etwas Öl verbrennt und die Überreste direkt auf die Bisswunde und auf die Zunge des Patienten aufträgt. Außerdem ist die Wurzel als Aphrodisiakum hoch geschätzt. Dazu werden die Wurzeln gehackt und mit Bier verrührt schnell getrunken - diese Mischung soll Wunder verrichten.

Anpflanzen: Es gibt viele einheimische Sträucher, die als Ziersträucher besser geeignet sind als die Sprossdornsträucher. Wo dieser Strauch aber bereits steht, zum Beispiel auf einem Campingplatz oder auf einem großen Farmhof, lohnt es sich, ihn zurecht zu schneiden, denn mit Blüten und später mit Früchten ist er dekorativ und dabei völlig anspruchslos. Auch locken die Früchte viele Vögel herbei.???n

© Luise Hoffmann

Tel 061-239415, P O Box 9053, Windhoek oder e-mail: [email protected]

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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