Der Staat will 2000 km Kordon ziehen
Sieben Nordregionen entlang der angolanischen Grenze sind sich jetzt einig, die Kontrollzone für Tierkrankheiten
durch neue Veterinärzäune weit über die alte Rote Linie hinaus zu erweitern. Dafür schöpfen sie aus ihrem kürzlichen Botswana-Besuch von Ende Februar 2006 Mut.
Windhoek - Das Nachbarland ist auf dem europäischen Markt ebenfalls Rindfleisch-Exporteur und betreibt mit über 8000 km patrouillierten Veterinärzäunen ein System, in dem bei Ausbruch gefährlicher Krankheiten wie Maul- und Klausen- oder Lungenseuche große Areale schnellstens isoliert werden können. Dudu Murorua, Gouverneur der Region Kunene, hat die namibische Besucherdelegation nach Botswana geleitet und gestern vor dem Hintergrund der Zaun-Erfahrung bei den östlichen Nachbarn die hochgesteckten namibischen Planziele den Medien vorgetragen. Alle Kommunalgebiete von Kunene bis Caprivi haben ein direktes Interesse, Teile ihrer Regionen an die bestehende Rinderexportzone Namibias anzugliedern oder entsprechende Enklaven abzuzäunen. Die größte Herausforderung besteht in einem 450 Kilometer langen Veterinärzaun entlang der alten Ovambolandgrenze nach Angola hin, wo 1991 zwar schon einmal ein Zaun gezogen wurde, den die Lokalbevölkerung jedoch genauso schnell wieder abgebaut, geplündert und zerstört hat.
"Diesmal", so versicherte gestern Asser Shenyange, Leiter des namibischen Vet-Zaun-Arbeitsteams, "machen wir das anders." Inzwischen hat das Kabinett (vor zwei Jahren) noch eine aktuelle Grundsatzentscheidung zu Viehkordons getroffen, so dass nicht nur die Mittel bereit gestellt werden, sondern dass der Beschluss zum Bau des Veterinärzauns durch die Regionalräte auch in die betroffenen Gemeinschaften hineingetragen und schließlich mit den Häuptlingen, anderen Gemeinschaftsführern und dem Umweltministerium abgesprochen wird. "Wenn Du auf der falschen Ebene ansetzt, kann das zum Desaster werden", warnt Shenyange, womit er sagen wollte, dass die Häuptlinge nach anfänglicher Zustimmung wieder "umkippen" können und der Abtragung, beziehungsweise der Plünderung des Zaunmaterials tatenlos zusehen.
Die durch die Botswana-Reise geschulten Regionalräte von Caprivi, Kavango, Ohangwena, Oshikoto/Mangetti, Oshana, Omusati und Kunene starten jetzt mit einer Aufklärungskampagne in ihren Wahlkreisen, so dass die betroffenen Regionalinstanzen mit der Regierung, dem Fleischrat und Meatco sowie mit dem Ministerium für Umwelt schließlich als gemeinsame Interessenträger konkrete Bauabschnitte in Projektform anbieten, finanzieren und dafür auch andere Finanzpartner gewinnen können. Der Verband kommunaler Farmer, NNFU, war ebenfalls in der Delegation vertreten.
Laut Staatsveterinär Dr. Otto Hübschle wird zwischen den Regionen Kunene Nord und Omusati sowie im Mangetti-Block in Oshikoto jeweils ein erster Zaun gezogen. Bestehende Zäune werden deshalb nicht abgerissen, weil die abgetrennten Areale im Ernstfall eines Seuchenausbruchs der Isolierung der Krankheit dienen sollen. "Der Veterinärzaun ist in der Instandhaltung jedoch aufwendig", sagte Murorua. Bei voller Infrastruktur rechnet er mit einem jetzigen Baupreis von N$ 100000 pro Kilometer.
Seit 43 Jahren hat es in Namibia keine Maul- und Klauenseuche mehr gegeben. Lungenseuche bleibt dagegen im Norden eine Gefahr und die Tiere werden dagegen behandelt.
durch neue Veterinärzäune weit über die alte Rote Linie hinaus zu erweitern. Dafür schöpfen sie aus ihrem kürzlichen Botswana-Besuch von Ende Februar 2006 Mut.
Windhoek - Das Nachbarland ist auf dem europäischen Markt ebenfalls Rindfleisch-Exporteur und betreibt mit über 8000 km patrouillierten Veterinärzäunen ein System, in dem bei Ausbruch gefährlicher Krankheiten wie Maul- und Klausen- oder Lungenseuche große Areale schnellstens isoliert werden können. Dudu Murorua, Gouverneur der Region Kunene, hat die namibische Besucherdelegation nach Botswana geleitet und gestern vor dem Hintergrund der Zaun-Erfahrung bei den östlichen Nachbarn die hochgesteckten namibischen Planziele den Medien vorgetragen. Alle Kommunalgebiete von Kunene bis Caprivi haben ein direktes Interesse, Teile ihrer Regionen an die bestehende Rinderexportzone Namibias anzugliedern oder entsprechende Enklaven abzuzäunen. Die größte Herausforderung besteht in einem 450 Kilometer langen Veterinärzaun entlang der alten Ovambolandgrenze nach Angola hin, wo 1991 zwar schon einmal ein Zaun gezogen wurde, den die Lokalbevölkerung jedoch genauso schnell wieder abgebaut, geplündert und zerstört hat.
"Diesmal", so versicherte gestern Asser Shenyange, Leiter des namibischen Vet-Zaun-Arbeitsteams, "machen wir das anders." Inzwischen hat das Kabinett (vor zwei Jahren) noch eine aktuelle Grundsatzentscheidung zu Viehkordons getroffen, so dass nicht nur die Mittel bereit gestellt werden, sondern dass der Beschluss zum Bau des Veterinärzauns durch die Regionalräte auch in die betroffenen Gemeinschaften hineingetragen und schließlich mit den Häuptlingen, anderen Gemeinschaftsführern und dem Umweltministerium abgesprochen wird. "Wenn Du auf der falschen Ebene ansetzt, kann das zum Desaster werden", warnt Shenyange, womit er sagen wollte, dass die Häuptlinge nach anfänglicher Zustimmung wieder "umkippen" können und der Abtragung, beziehungsweise der Plünderung des Zaunmaterials tatenlos zusehen.
Die durch die Botswana-Reise geschulten Regionalräte von Caprivi, Kavango, Ohangwena, Oshikoto/Mangetti, Oshana, Omusati und Kunene starten jetzt mit einer Aufklärungskampagne in ihren Wahlkreisen, so dass die betroffenen Regionalinstanzen mit der Regierung, dem Fleischrat und Meatco sowie mit dem Ministerium für Umwelt schließlich als gemeinsame Interessenträger konkrete Bauabschnitte in Projektform anbieten, finanzieren und dafür auch andere Finanzpartner gewinnen können. Der Verband kommunaler Farmer, NNFU, war ebenfalls in der Delegation vertreten.
Laut Staatsveterinär Dr. Otto Hübschle wird zwischen den Regionen Kunene Nord und Omusati sowie im Mangetti-Block in Oshikoto jeweils ein erster Zaun gezogen. Bestehende Zäune werden deshalb nicht abgerissen, weil die abgetrennten Areale im Ernstfall eines Seuchenausbruchs der Isolierung der Krankheit dienen sollen. "Der Veterinärzaun ist in der Instandhaltung jedoch aufwendig", sagte Murorua. Bei voller Infrastruktur rechnet er mit einem jetzigen Baupreis von N$ 100000 pro Kilometer.
Seit 43 Jahren hat es in Namibia keine Maul- und Klauenseuche mehr gegeben. Lungenseuche bleibt dagegen im Norden eine Gefahr und die Tiere werden dagegen behandelt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen