Der Vogelstrauß: Sein Balztanz spornt zum Eierlegen an
Direkt an der "Mondlandschaft", etwa 17 Kilometer östlich von Swakopmund, liegt Swakop Ostrich Paradise, die Straußenfarm von Ralf und Petra Matthäi. Als das Ehepaar vor etwa neun Jahren zum ersten Mal diesen brachen Grund und Boden betraten, sich umguckten und einen atemberaubenden Blick über das Swakoptal vor sich hatten, waren sich beide einig: "Hier bleiben wir, hier bauen wir uns unser eigenes Paradies".
Heute beheimaten zusammen mit den Matthäis 140 Strauße das 80 Hektar große Anwesen. Gäste dürfen sich auf Swakop Ostrich Paradise ebenfalls zu Hause fühlen.
Von Oktober bis Ende März herrscht hier Hochkonjunktur im Eierlegen. Mit rotem Schnabel und Straußenzehen balzt Vater Strauß vor den Hennen und zeigt so, dass er für die Fortpflanzung bereit ist.
"Schnappi" kann das besonders gut. Er ist auf Swakop Ostrich Paradise unter all den anderen "der Hahn im Korb", denn "er ist der erste Bruthahn, den wir selbst großgezogen haben", sagt Straußenzüchter Ralf Matthäi. Als Findelkind war das Straußenküken bei Petra Matthäi abgegeben worden und erhielt seinen Namen, weil er mit Vorliebe nach Schnürsenkeln schnappte. Heutzutage ist sein Schnabel allerdings eher mit Vorsicht zu genießen. "Ich kann ihn während der Balzzeit nicht anfassen", so Matthäi, "dann zeigt er sich von seiner aggressivsten Seite". Schon von weitem ist Schnappis Balzgehabe zu erkennen. Mit rot verfärbten Füßen tänzelt er vor den Hennen auf und ab und schwingt dabei sein Federkleid. So viel Aufmerksamkeit muss anspornen, denn emsig werden die Eier in die Sandkuhlen gelegt, allerdings ebenso emsig von den Farmarbeitern wieder eingesammelt und zum Kunstbrutraum gebracht.
Zwei Brutschränke stehen dort für insgesamt 260 Eier bereit. "Innerhalb von fünf Monaten könnten hier 1500 Eier ausgebrütet werden", teilt der Straußenzüchter mit. Vorab wird jedes Ei auf einem so genannten "Eiblatt" vermerkt. "Man muss ja Mutter und Vater kennen", sagt Matthäi, "sonst gibt es schnell Inzucht". Alle sechs Tage werde das Gewicht des Eis kontrolliert. "Das Ei muss abnehmen, dann ist es befruchtet". Der Straußenzüchter erklärt: "Durch den Stoffwechsel verliert ein Ei an Eimasse". Am 39. Tag kommt die große, beige Kugel dann in den Schlupfkasten. Jetzt heißt es zusätzlich horchen. Griffbereit liegt dafür oben auf dem Schrank "Straußenpapa Gustav", ein kleiner Spitzhammer, bereit. "Piept es im Ei, nimmt in Natur Vater Strauß seine Zehkralle und hakt ein Luftloch in die Schale", so Matthäi, "ich nehme mir 'Gustav' zur Hilfe".
Nachdem das Küken endlich das Licht der Welt erblickt hat, kommt es vorsorglich für die nächsten zwei bis drei Tage unter eine Wärmelampe, "bis es kräftig genug ist", dann folgt der erste Ausflug ins Freigehege. Während der ausgewachsene Vogel recht robust ist und sich den verschiedensten Klimabedingungen anpassen kann, reagiert die Brut eher überempfindlich. "Die Küken brauchen anfangs immer eine 'Amme', die sich lediglich zu ihnen ins Gehege setzt", sagt der Züchter, "dieses Federvieh ist so zimperlich, es braucht immer was zu gucken, sonst geht es vor lauter Langeweile ein". Aber auch die erwachsenen Tiere suchen Abwechslung und wollen ständig in neue Gehege versetzt werden.
Der Strauß ist ein Vogeltier, das vollständig verwertet werden kann. Das schmackhafte, fett- und cholesterinarme Fleisch findet sich auf dem Teller im Ombo Restaurant von Petra und Ralf Matthäi in Swakopmund wieder. Auf der Speisekarte locken Gerichte wie Straußenleber, Straußen-Goulasch, Medaillons oder ein Straußenomelette mit Räucherlachsstreifen und frischem Swakopmunder Spargel. Damit bei der Omelette-Zubereitung das Ei nicht zerbrochen werden braucht, wird ein Loch in die Schale gestanzt, die Masse mit einem Stab verquirlt und dann herausgeschüttet. "Eine Portion beinhaltet so viel wie 25 Hühnereier." Da kein Mensch so viel Ei auf einmal essen kann, wird bei den Matthäis auf der Farm die Masse in mehreren Portionen verpackt und in ihrem kleinen Souvenirladen zum Kauf angeboten. Ein Straußenei soll ähnlich wie ein Hühnerei schmecken, "nach Ei halt."
Die leeren Eier werden u.a. als Leuchter verziert, die Federn in der Modebranche benötigt oder zu Staubwedel verarbeitet und aus den kaputten Eierschalen fertigen die Matthäis Modeschmuck an. Zum Abschluss - ob als Gast auf der Farm oder im Restaurant - sollte ein jeder den hausgemachten Eierlikör probieren.
Heute beheimaten zusammen mit den Matthäis 140 Strauße das 80 Hektar große Anwesen. Gäste dürfen sich auf Swakop Ostrich Paradise ebenfalls zu Hause fühlen.
Von Oktober bis Ende März herrscht hier Hochkonjunktur im Eierlegen. Mit rotem Schnabel und Straußenzehen balzt Vater Strauß vor den Hennen und zeigt so, dass er für die Fortpflanzung bereit ist.
"Schnappi" kann das besonders gut. Er ist auf Swakop Ostrich Paradise unter all den anderen "der Hahn im Korb", denn "er ist der erste Bruthahn, den wir selbst großgezogen haben", sagt Straußenzüchter Ralf Matthäi. Als Findelkind war das Straußenküken bei Petra Matthäi abgegeben worden und erhielt seinen Namen, weil er mit Vorliebe nach Schnürsenkeln schnappte. Heutzutage ist sein Schnabel allerdings eher mit Vorsicht zu genießen. "Ich kann ihn während der Balzzeit nicht anfassen", so Matthäi, "dann zeigt er sich von seiner aggressivsten Seite". Schon von weitem ist Schnappis Balzgehabe zu erkennen. Mit rot verfärbten Füßen tänzelt er vor den Hennen auf und ab und schwingt dabei sein Federkleid. So viel Aufmerksamkeit muss anspornen, denn emsig werden die Eier in die Sandkuhlen gelegt, allerdings ebenso emsig von den Farmarbeitern wieder eingesammelt und zum Kunstbrutraum gebracht.
Zwei Brutschränke stehen dort für insgesamt 260 Eier bereit. "Innerhalb von fünf Monaten könnten hier 1500 Eier ausgebrütet werden", teilt der Straußenzüchter mit. Vorab wird jedes Ei auf einem so genannten "Eiblatt" vermerkt. "Man muss ja Mutter und Vater kennen", sagt Matthäi, "sonst gibt es schnell Inzucht". Alle sechs Tage werde das Gewicht des Eis kontrolliert. "Das Ei muss abnehmen, dann ist es befruchtet". Der Straußenzüchter erklärt: "Durch den Stoffwechsel verliert ein Ei an Eimasse". Am 39. Tag kommt die große, beige Kugel dann in den Schlupfkasten. Jetzt heißt es zusätzlich horchen. Griffbereit liegt dafür oben auf dem Schrank "Straußenpapa Gustav", ein kleiner Spitzhammer, bereit. "Piept es im Ei, nimmt in Natur Vater Strauß seine Zehkralle und hakt ein Luftloch in die Schale", so Matthäi, "ich nehme mir 'Gustav' zur Hilfe".
Nachdem das Küken endlich das Licht der Welt erblickt hat, kommt es vorsorglich für die nächsten zwei bis drei Tage unter eine Wärmelampe, "bis es kräftig genug ist", dann folgt der erste Ausflug ins Freigehege. Während der ausgewachsene Vogel recht robust ist und sich den verschiedensten Klimabedingungen anpassen kann, reagiert die Brut eher überempfindlich. "Die Küken brauchen anfangs immer eine 'Amme', die sich lediglich zu ihnen ins Gehege setzt", sagt der Züchter, "dieses Federvieh ist so zimperlich, es braucht immer was zu gucken, sonst geht es vor lauter Langeweile ein". Aber auch die erwachsenen Tiere suchen Abwechslung und wollen ständig in neue Gehege versetzt werden.
Der Strauß ist ein Vogeltier, das vollständig verwertet werden kann. Das schmackhafte, fett- und cholesterinarme Fleisch findet sich auf dem Teller im Ombo Restaurant von Petra und Ralf Matthäi in Swakopmund wieder. Auf der Speisekarte locken Gerichte wie Straußenleber, Straußen-Goulasch, Medaillons oder ein Straußenomelette mit Räucherlachsstreifen und frischem Swakopmunder Spargel. Damit bei der Omelette-Zubereitung das Ei nicht zerbrochen werden braucht, wird ein Loch in die Schale gestanzt, die Masse mit einem Stab verquirlt und dann herausgeschüttet. "Eine Portion beinhaltet so viel wie 25 Hühnereier." Da kein Mensch so viel Ei auf einmal essen kann, wird bei den Matthäis auf der Farm die Masse in mehreren Portionen verpackt und in ihrem kleinen Souvenirladen zum Kauf angeboten. Ein Straußenei soll ähnlich wie ein Hühnerei schmecken, "nach Ei halt."
Die leeren Eier werden u.a. als Leuchter verziert, die Federn in der Modebranche benötigt oder zu Staubwedel verarbeitet und aus den kaputten Eierschalen fertigen die Matthäis Modeschmuck an. Zum Abschluss - ob als Gast auf der Farm oder im Restaurant - sollte ein jeder den hausgemachten Eierlikör probieren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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