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Desert Dash mit deutscher Beteiligung

Da wurde Jeffrey Norris dann doch etwas nervös. Als der blinde Extremsportler aus Nürnberg hörte, dass einige Abschnitte des Desert Dashs verändert wurden, dass der Sand jetzt an manchen Stellen tiefer ist und dass die Fahrer auf einem Streckenabschnitt ohne Begleitfahrzeuge sind - da musste er den kleinen Schock erstmal verdauen. Doch es dauerte nur einige Sekunden und der gebürtige US-Amerikaner war wieder ganz der alte Kämpfer:"Wir nehmen es, wie es kommt."

Nach seinem Debüt in 2010 wollte Norris unbedingt wiederkommen. Dank Sponsoren hat es geklappt. Jedoch ist nicht nur die Strecke anders als im vergangenen Jahr. "Ich habe einen neuen Piloten", sagt Norris und meint Thomas Muhler, den Fahrer, der auf dem Tandem vor ihm sitzt. Erst auf dem Flug nach Namibia haben sich die beiden getroffen. "Unser Team-Name Blind Date ist Programm." Norris ist zuversichtlich: "Ich will meine Zeit von 20 Stunden und 30 Minuten verbessern." Ein Grund, warum das klappen könnte: Der Nürnberger hat Konkurrenz. Die Namibierin Sandra van Zyl wird ebenfalls mit einem Partner im Tandem starten. Auch sie ist blind. Jeffrey Norris freut sich, über das zweite Team in seiner Wertung. "Das wird sicher noch mehr Ansporn geben."

Heute um 15 Uhr startet am Windhoeker Country Club die siebte Auflage des Desert Dash. Gemeinsam mit Norris machen sich dann insgesamt 420 Mountainbiker auf die 340km lange Strecke nach Swakopmund. Nicht mit dabei: Vorjahressieger und viermaliger Gewinner Mannie Heymanns. Dafür geht es international zu: "42 Fahrer aus dem Ausland sind dabei, Südafrikaner nicht mit eingerechnet", verkündete Organisator Aidan de Lange. Die Kap-Republik stellt 35 Prozent des Fahrerfeldes. In der Einzelwertung gehen mehr als 100 Mountainbiker an den Start. Der Rest fährt in Zweier- oder Vierer-Teams.

Auch Stefan Hiene und Johannes Hinterseer aus Bayern sind im Team unterwegs. Der 36-jährige Mountainbike-Profi und der erst 17-jährige Triathlet haben sich viel vorgenommen: "Wir sind hier, um vorne mitzumischen" Dabei haben die beiden kaum gemeinsame Rennerfahrung. "Wir haben uns in München einmal flüchtig kennengelernt", sagt Johannes, der erst kürzlich die Schule beendet hat. Danach blieb der Kontakt über Facebook bestehen. Als Hiene nach Namibia eingeladen wurde, war für ihn klar: "Ich starte nur mit Johannes." Obwohl der 17-Jährige durch eine Krankheit geschwächt ist, will das Duo nur eines: "So erfolgreich sein wie möglich."

Auch der Italiener Emiliano Ballardini feiert heute sein Debüt beim Desert Dash. Er ist zum ersten Mal in Afrika. Was das für ein Gefühl sein wird, allein in der Wüste - Ballardini weiß es nicht. Trainiert hat er im Schnee. "Richtig tiefem Schnee", wie er sagt. Der 40-Jährige fährt in Europa für das Team Todesco, eine Mannschaft aus Verona, die auch Profis unter Vertrag hat. Er selbst sei allerdings Hobbyfahrer, sagt Ballardini. "Wobei man als Hobbyfahrer in Italien schon sehr gut sein muss", wirft Hiene ein. Der Deutsche war in einer Ergebnisliste auf den Routinier aufmerksam geworden. "Er war ganze fünf Minuten schneller als ich", sagt Hiene locker, so als störe ihn das herzlich wenig. Per Mail fragte er den Italiener, ob er nicht Lust auf ein Rennen in Namibia habe. Ballardini sagte zu, obwohl er noch nie zuvor eine solch lange Strecke absolviert hat. Seine Motivation:"Ich will mein bestes geben."

Das will auch Kristina Weber. Die 24-Jährige studiert in Regensburg Mathe und Sport auf Lehramt. Nebenbei fährt sie Mountainbike-Rennen - und das ziemlich erfolgreich. Die schwierige Transalp-Strecke beendete sie als dritte. "Man hat mich wohl deshalb nach Namibia eingeladen", sagt die Studentin. Auch für sie ist die Länge der Strecke ungewohnt. Wie für die meisten Starter fährt sie nach dem Motto: "Ankommen und möglichst viel Spaß haben."

Benedikt Becker

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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