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Deutsche Privatschulen starten optimistisch ins neue Jahr

Nach rund sechs Wochen Ferien müssen Schüler in ganz Namibia vergangener Woche wieder die Schulbank drücken. Auch in den Deutschen Privatschulen hat das Lernen wieder begonnen. Für die einen ein Grund zur Freude, für andere eine regelrechte Qual - doch Schule sein.

So richtig aufregend ist der Schulanfang meist nur für die ganz Kleinen. Für die Ersklässler ist noch alles neu und Lernen ist für sie fast noch ein Fremdwort.


Mit Zuckertüte in der Hand und strahlend neuem Schulranzen auf dem Rücken zeigte so manch ein Schulanfänger in der letzten Woche voller Stolz sein schönstes, meist zahnloses Lächeln in den Fotoapparat der Eltern.


Auch die fünf namibischen Deutschen Privatschulen in Otavi, Omaruru, Grootfontain, Otjiwarongo und Swakopmund haben für das Jahr 2004 wieder guten Zuwachs bekommen. Mit neuem Mut und erholtem Geist geht man dort nun auch wieder an die Arbeit. Veränderungen oder Verbesserungen werden fast überall geplant und hohe Ziele für das begonnene Jahr gesetzt.


In Omaruru wurden am vergangenen Dienstag neun ABC-Schützen eingeschult, was laut dem Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Privaten Schulvereins (DSVO), Ingo Jacobi, für die kleine Schule mit 36 Kinder eine relativ große Zahl ist. Leider geht die Privatschule dort in diesem Jahr nur bis zur 6. Klasse, da sich nur ein einziger Schüler für die 7. Klasse angemeldet hatte. Mit dem Verlust einer Lehrerin (Urte Dörgeloh) gewinnt die Schule für das angebrochene Jahr eine Teilzeitkraft dazu. Mandie Duplesses wird in der 5. und 6. Klasse das Fach Naturwissenschaft unterrichten. Ingrid Kollmetz wird weiterhin die Schulleitung führen. Wie schon im vergangenen Jahr wird der Bunte Abend der DSVO an zwei Abenden (24. und 25. Juni) stattfinden, da der Saal im letzten Jahr schon aus allen Nähten zu platzen schien. "Wir hatten mehr als hundert Besucher und der Bunte Abend 2003 war ein voller Erfolg", erzählt Jacobi. Auch das Schlachtefest (5. Juni) und das Oktoberfest (2. Oktober) wird es dieses Jahr wieder geben. "2003 war insgesamt ein sehr gutes Jahr, mit 41 Kindern hatten wir die meisten Schüler seit dem Bestehen der DSVO. Doch auch in dieses Jahr sind wir bereits gut gestartet", sagt der Vorsitzende.


Die Privatschule Otjiwarongo (PSO) ist in diesem Jahr, laut Schulleiterin Jutta Visser, mit der größten Schülerzahl (66) in dem fünfjährigen Bestehen der Schule gestartet. Mit fünf neuen Schulanfängern ist die 1. Klasse die kleinste, jedoch von den andern Klassen getrennte Gruppe. "Die Kleinen müssen noch so viel lernen und brauchen sehr viel Hilfe und Aufmerksamkeit. So weit ich weiß, sind wir die einzige Schule, die die 1. Klasse prinzipiell von den anderen trennt. Wir haben in diesem Jahr sehr viel getrennten Unterricht - d.h. alle Klassen von vier bis sieben werden in den Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathe seperat unterrichtet", erzählt die Schulleiterin. Am 17. März will die PSO wieder ihren Mini-Mosaik -Abend veranstalten, welcher auch in diesem Jahr ein großer Erfolg zu werden verspricht. "Unsere Ziele für 2004 sind wie immer qualitativer Unterricht und die Beachtung jedes einzelenen Kindes in seiner Einzigartigkeit. Im vergangenen Jahr hatten wir eine Beratung von Herrn Esslinger (AGDS), dieser hat uns als eine sehr gute Schule eingestuft. Darüber sind wir natürlich auch sehr stolz und wollen darauf aufbauen", sagt Jutta Visser gegenüber der AZ.


Ein gutes Jahr 2003 hat auch die Deutsche Privatschule Grootfontein (DPG) erlebt. Der Jahrestanz zum Thema "65 Jahre Deutscher Schulverein", das Konzert der Musikschule aus Uhldingen im Juli, der Jahrmarkt mit Ziehung der großen Losaktion, und der Bunte Abend zum Thema "Karneval der Tiere" (AZ berichtete) waren erfolgreiche Veranstaltungen, an die man sich in Grootfontein gerne erinnert. "2003 war insgesamt ein gutes Jahr. Nach der Einstellung von Juliane Oestlund, im 2. Trimester, ist das Lehrerkollegium konstant geblieben. Mit ihr, Rosi Giersch (Schulleiterin) und Ilse Steyn haben wir drei ausgezeichnete Lehrkräfte, die durch Praktikantinnen aus Deutschland regelmäsßig unterstützt werden", erzählt Ulrike Menne aus dem Schulvorstand. Am vergangenen Dienstag wurden vier neue Erstklässler in die DPG eingeschult und nur ein Schüler der 7. Klasse ist abgegangen. Damit steigt die Schülerzahl der DPG für das angebrochene Jahr auf 34.


Mit 121 Schülern bleibt die Privatschule Swakopmund (PSS) die größte namibische Deutsche Privatschule. 15 Neulinge wurden dort in der letzten Woche eingeschult. Mit der neuen Fernschule können in diesem Jahr auch Schüler der Klassen zehn und elf die PSS besuchen. In einem mit Computern ausgestatteten Klassenzimmer können Schüler dort am Fernuntericht (distance education) teilnehmen, ohne dabei soziale Kontakte zu verlieren. Die Schulleitung bleibt auch in diesem Jahr bei Anja Volkman (Oberstufe) und Metti Daiwer (Unterstufe).


Die Deutsche Privatschule Otavi (DPSO) hat ihr Schuljahr in diesem Jahr mit 18 Schülern von der 1. bis zur 5. Klasse gestartet. Anders als bei vielen anderen Schulen hat die Einschulung dort erst am vergangenen Mittwoch stattgefunden, da laut dem Schulverein viele Eltern ihre größeren Kinder in anderen Schulen unterbringen und deshalb die auch die Gelegenheit haben sollten, bei der Einschulung in Otavi dabei zu sein. Zwei Mädchen, Sylvia Falk und Claudia Reiff, wurden in diesem Jahr im Saal der DPSO mit ihren Zuckertüten feierlich als Erstklässler in der DPSO aufgenommen. Gleichzeitig begrüßte der Schulvorsitzende Gernot Eggert am Mittwoch eine neue Lehrerin (Frau Mensing) sowie eine neue Praktikantin (Frau Bichlmeier) aus Deutschland. Am Freitag wurde in der DPSO der Kindergarten mit 13 Kindern wieder eröffnet.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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