Deutsche Sprache: Notstand ausgerufen
Windhoek - Der Grund dafür sei das Fehlen sowohl von finanziellen Mitteln als auch von engagierten Menschen. Esslinger sprach zum Beispiel vom derzeit akuten Deutschlehrermangel, weshalb er schon kürzlich eine entsprechende Werbeaktion vorgeschlagen hatte. (AZ berichtete) Laut dem AGDS-Vorsitzenden seien die Deutschnamibier heute längst nicht mehr von demselben Geist beseelt wie vor 50 Jahren. Außerdem hätte es die Gemeinschaft nicht geschafft, ihr Anliegen über die Botschaft in Windhoek voranzubringen, "seitens der deutschen Behörden Deutsch Muttersprache als Unterrichtsfach auch außerhalb der DHPS zu fördern,", klang Esslinger in seiner Rede wenig hoffnungsvoll.
Wie eine Kampfansage kam dagegen seine Schlussfolgerung daher: "Es reicht nicht, wenn wir die uns verbliebene Deutschsprachigkeit in der namibischen Gesellschaft wie ein Kleinod aus vergangenen Zeiten pflegen. Wir müssen die Bedeutung der Sprache für die Gegenwart und die Zukunft benennen und fördern", forderte er.
Erste Initiativen, den Notstand der Deutschsprachigkeit abzuwenden, gibt es bereits, etwa hinsichtlich intensiverer Öffentlichkeitsarbeit. Hier startete das Kuratorium "Deutsch in Namibia" (DiN) kürzlich eine Internetseite (www.deutschinnamibia.org). Ziel ist, damit Organisationen und Vereine in Namibia, die Deutsch verwenden, einem Kreis von Menschen in und außerhalb Namibias vorzustellen. Deshalb sind die Herzstücke der Webseite auch eine Datenbank mit einer Vielfalt an Adressen und ein Veranstaltungskalender.
Laut Esslinger haben die zehn der AGDS angeschlossenen Schulen mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen: sinkende Schülerzahlen, Abwanderung deutschsprachiger Schüler in zum Teil neu gegründete Privatschulen, fehlende Lehrkräfte, teure Unterrichtsmaterialien, Überalterung der ehrenamtlichen Mitarbeiter, Desinteresse vieler Menschen, die nicht mehr unmittelbar mit einer Schule verbunden sind. Bis zu einem Drittel der Lehrkräfte an staatlichen Schulen würden von den Schulvorständen privat angestellt, um die Klassenstärken auf einem pädagogisch vertretbaren Maß zu halten.
Die AGDS steht aber nicht nur besagtem Notstand gegenüber, sondern auch personellen Änderungen: Dieter Springer, langjähriger Vorsitzender und zuletzt Vize-Chef, ist auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden. Da er die AGDS über viele Jahre geprägt hat, wurde er zum stimmberechtigten Ehrenmitglied ernannt. Wie er sind auch Almuth Styles und Martina von Wenzel aus dem Vorstand ausgetreten. Für sie rücken Hanjo Böhme, Tatjana Mills und Ulrich Mackensen nach, neben Dieter Esslinger, Sven von Blottnitz und Georg Friedrich.
Dass nur rund 20 Personen zur Jahreshauptversammlung ins Auditorium des Goethe-Zentrums kamen, fand Springer "alarmierend", genauso die Tatsache, dass junge Leute die AGDS gar nicht mehr kennen würden. Weil die Mitgliederzahlen und die Einnahmen aus Beiträgen sinkend sind, wurden diese trotz Protest einiger erhöht. Einzelpersonen zahlen künftig 300 statt 275 Namibia-Dollar pro Jahr. Zurzeit zählt die AGDS 311 Einzel- und korporative Mitglieder sowie 57 Mitglieder auf Lebenszeit.
Wie eine Kampfansage kam dagegen seine Schlussfolgerung daher: "Es reicht nicht, wenn wir die uns verbliebene Deutschsprachigkeit in der namibischen Gesellschaft wie ein Kleinod aus vergangenen Zeiten pflegen. Wir müssen die Bedeutung der Sprache für die Gegenwart und die Zukunft benennen und fördern", forderte er.
Erste Initiativen, den Notstand der Deutschsprachigkeit abzuwenden, gibt es bereits, etwa hinsichtlich intensiverer Öffentlichkeitsarbeit. Hier startete das Kuratorium "Deutsch in Namibia" (DiN) kürzlich eine Internetseite (www.deutschinnamibia.org). Ziel ist, damit Organisationen und Vereine in Namibia, die Deutsch verwenden, einem Kreis von Menschen in und außerhalb Namibias vorzustellen. Deshalb sind die Herzstücke der Webseite auch eine Datenbank mit einer Vielfalt an Adressen und ein Veranstaltungskalender.
Laut Esslinger haben die zehn der AGDS angeschlossenen Schulen mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen: sinkende Schülerzahlen, Abwanderung deutschsprachiger Schüler in zum Teil neu gegründete Privatschulen, fehlende Lehrkräfte, teure Unterrichtsmaterialien, Überalterung der ehrenamtlichen Mitarbeiter, Desinteresse vieler Menschen, die nicht mehr unmittelbar mit einer Schule verbunden sind. Bis zu einem Drittel der Lehrkräfte an staatlichen Schulen würden von den Schulvorständen privat angestellt, um die Klassenstärken auf einem pädagogisch vertretbaren Maß zu halten.
Die AGDS steht aber nicht nur besagtem Notstand gegenüber, sondern auch personellen Änderungen: Dieter Springer, langjähriger Vorsitzender und zuletzt Vize-Chef, ist auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden. Da er die AGDS über viele Jahre geprägt hat, wurde er zum stimmberechtigten Ehrenmitglied ernannt. Wie er sind auch Almuth Styles und Martina von Wenzel aus dem Vorstand ausgetreten. Für sie rücken Hanjo Böhme, Tatjana Mills und Ulrich Mackensen nach, neben Dieter Esslinger, Sven von Blottnitz und Georg Friedrich.
Dass nur rund 20 Personen zur Jahreshauptversammlung ins Auditorium des Goethe-Zentrums kamen, fand Springer "alarmierend", genauso die Tatsache, dass junge Leute die AGDS gar nicht mehr kennen würden. Weil die Mitgliederzahlen und die Einnahmen aus Beiträgen sinkend sind, wurden diese trotz Protest einiger erhöht. Einzelpersonen zahlen künftig 300 statt 275 Namibia-Dollar pro Jahr. Zurzeit zählt die AGDS 311 Einzel- und korporative Mitglieder sowie 57 Mitglieder auf Lebenszeit.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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