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Deutsche zur Debatte genötigt

Windhoek/Berlin - Die Linke, oppositionelle Partei im deutschen Bundestag, hat am Dienstag bei ihrer jüngsten Fraktionssitzung einstimmig einen Antrag verabschiedet, "der die offizielle Anerkennung und Wiedergutmachung der Kolonialverbrechen im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika" fordert, wie das Büro der Fraktion der Linken gestern aus Berlin mitteilte.

Hüseyin Aydin hat in seiner Eigenschaft als Parlamentarier der Linken im vergangenen August Namibia bereist und kam beim Hererovolkstag in Okahandja zu Wort. Aydin hatte versprochen, über seine Partei die Diskussion und die Forderung nach Reparationen für Verluste und Schäden des Kolonialkrieges von 1904 bis 1907 in den Deutschen Bundestag zu tragen.


Nach der Fraktionssitzung erklärte Aydin: "Die Linke hat einen historischen Beschluss gefällt. Zum ersten Mal stellt eine Fraktion im Bundestag die Aufarbeitung des Völkermordes an den Herero und Nama auf die politische Tagesordnung." Laut Auskunft des Parteibüros wird der Antrag noch in diesem Jahr im Bundestag behandelt. Neben Aydin haben den Antrag noch 14 andere Abgeordnete der Linken unterzeichnet, darunter Dr. Gregor Gysi und der ehemalige SPD-Politiker Oskar Lafontaine.

Die Linke wirft der heutigen und vorigen Bundesregierungen vor, dass sie sich weigerten, "historische Realität" anzuerkennen. "Die Bundesregierung bleibt taub", so Aydin. Das namibische Parlament fordere seit letztem Jahr den Dialog über die Kolonialvergangenheit.

Die Linke fordere ebenfalls einen Dialog "ohne Vorbedingungen über Versöhnung und Wiedergutmachung mit der namibischen Regierung und Nachfahren Geschädigter von 1904 - 1907. Die seit dem Besuch der deutschen Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul im August 2004 angelaufenen Bemühungen um einen solchen Dialog lässt Aydin unerwähnt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-28

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