Deutscher Besuch: Namibia braucht Hilfe
Ernährungsausschuss befasst sich mit Namibias Landwirtschaft und Landreform
Von Frank Steffen, Windhoek
Am Dienstag hatte die Hanns-Seidel-Stiftung (HSF) eine Namibia besuchende Delegation des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft zusammen mit einigen renommierten namibischen Landwirtschaftsfachkräften und -Vertretern sowie den Landwirtschaftsminister, John Mutorwa, zu einem Abendessen eingeladen. Als Gastgeber freute sich Dr. Wolf Krug, Regionalvertreter der HSS im südlichen Afrika, über die Anwesenheit seines hohen Besuches.
Nach langen Vorträgen von Mushokabanji Mwilima, Exekutivdirektor der kommunal ausgerichteten Namibia Farmers Union (NFU), und Mutorwa, ergänzt von einem Bericht von Dr. Babagana Ahmadu, Vertreter der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), fiel die geplante Diskussionsrunde aus. Nichtsdestotrotz wurden den Damen und Herren Artur Auernhammer (CSU), Carola Stauche (CDU), Herman Färber (CDU), Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD), Rita Hagl-Kehl (SPD) und Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen) unter der Leitung von Alois Gerig (CDU/CSU) ein Eindruck vermittelt, in wieweit sich Namibia per Übereinkommen und Maßnahmen in die regionale- und kontinentale Landwirtschaft einbindet und als eines der wenigen Länder des zentralen und südlichen Afrikas daraus Kapital schlägt.
Im Wesentlichen sprachen die drei Redner Ackerbau und optimale Nutzung von Wasserressourcen, die Auswirkung der weltweiten Klimaänderungen, Tiergesundheit und -haltung (Maul- und Klauenseuche, Rinderpest, Tollwut usw.) sowie die Herausforderungen an die Kommunalgebiete aufgrund des Veterinärzauns im Norden an. Wiederholte Schwerpunkte waren die Besserung der Veterinärkontrollen und eine gescheitere und effizientere Nutzung der Wasserreserven und des Bodens, damit zunehmender Ackerbau die Nahrungsversorgung des Landes gewährleisten kann. Auffallend war indes, dass kein Vertreter der kommerziellen Farmervereinigungen anwesend war. Swakara-Direktor Raimar von Hase war immerhin anwesend.
Nachbetrachtung des Besuchs
Gestern äußerten sich die Delegations-Mitglieder auf einer Pressekonferenz zu den erlangten Eindrücken. Laut Ullrich Kinne, Chargé d’Affaires der deutschen Botschaft, habe es Meinungsaustausche mit Abgeordneten und Regierungsmitgliedern sowie Vertretern von Landwirtschaftsverbänden, Initiativen und Nichtregierungsorganisationen gegeben. Besuche bei einigen deutschen Entwicklungsprojekten und agrarwissenschaftlichen Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen standen ebenfalls auf dem Programm. Die Bedeutung der deutschen Entwicklungsagenturen, GIZ und KfW, wurde allseits betont.
Delegationsleiter Gerig erklärte, dass sich der Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft aus 34 Mitgliedern der vier Hauptparteien zusammenstelle, denen es obliege, für die Nahrungssicherheit Deutschlands zu sorgen. Der Sinn des Besuchs sei gewesen, „bestehende Freundschafts- und Wirtschaftsverbindungen beider Länder zu stärken und festzustellen, wo man helfen kann“.
Wenngleich sich die Mitglieder der Delegation nicht in jedem einzelnen Punkt einig waren, stimmten sie Gerigs Kommentar zu, als er kategorisch erklärte: „Namibia bekommt bereits die höchsten Zuweisungen an Fördergeld pro Kopf.“ Man wolle und erkenne einerseits eine gut geführte Verwaltung und freue sich über die ordnungsgemäße Zweckverwendung, doch erkenne man andererseits viele Schwächen und Möglichkeiten, bei denen Deutschland behilflich werden könne. Das beruhe allein schon auf der gemeinsamen Landesgeschichte. Priesmeier erkennt indes neben der Landwirtschaft weitere Wertschöpfungsmöglichkeiten aufgrund der reichen Bodenschätze Namibias: „Deutschland kann hier viel helfen.“
Beim Besuch von Landreformminister Utoni Nujoma wurde die Landenteignungsfrage indes gemieden und stattdessen griff man die Bitte des Ministers auf, bei der digitalen Vermessung des Landes sowie bei der Ausbildung von angehenden Farmern, denen Farmland zugeteilt wird, zu helfen, damit die Farmen produktiv bleiben. Man beglückwünschte Nujoma zum Konzept des „willigen Käufers und willigen Verkäufers“, denn das schaffe Vertrauen und Zuversicht bei Investoren.
Auf die Wünsche seitens Mutorwa eingehend waren sich die Besucher einig: Informationsaustausch, Bildungsförderung und Ansätze für moderne Agrar-Wirtschaft seien gefragt und damit könne und wolle Deutschland ganz bestimmt helfen. „Es ist nicht alles nur schön; die Herausforderungen sind groß, können aber bewältigt werden. Und dabei braucht Namibia Hilfe“, brachte es Priesmeier auf den Punkt.
Am Dienstag hatte die Hanns-Seidel-Stiftung (HSF) eine Namibia besuchende Delegation des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft zusammen mit einigen renommierten namibischen Landwirtschaftsfachkräften und -Vertretern sowie den Landwirtschaftsminister, John Mutorwa, zu einem Abendessen eingeladen. Als Gastgeber freute sich Dr. Wolf Krug, Regionalvertreter der HSS im südlichen Afrika, über die Anwesenheit seines hohen Besuches.
Nach langen Vorträgen von Mushokabanji Mwilima, Exekutivdirektor der kommunal ausgerichteten Namibia Farmers Union (NFU), und Mutorwa, ergänzt von einem Bericht von Dr. Babagana Ahmadu, Vertreter der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), fiel die geplante Diskussionsrunde aus. Nichtsdestotrotz wurden den Damen und Herren Artur Auernhammer (CSU), Carola Stauche (CDU), Herman Färber (CDU), Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD), Rita Hagl-Kehl (SPD) und Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen) unter der Leitung von Alois Gerig (CDU/CSU) ein Eindruck vermittelt, in wieweit sich Namibia per Übereinkommen und Maßnahmen in die regionale- und kontinentale Landwirtschaft einbindet und als eines der wenigen Länder des zentralen und südlichen Afrikas daraus Kapital schlägt.
Im Wesentlichen sprachen die drei Redner Ackerbau und optimale Nutzung von Wasserressourcen, die Auswirkung der weltweiten Klimaänderungen, Tiergesundheit und -haltung (Maul- und Klauenseuche, Rinderpest, Tollwut usw.) sowie die Herausforderungen an die Kommunalgebiete aufgrund des Veterinärzauns im Norden an. Wiederholte Schwerpunkte waren die Besserung der Veterinärkontrollen und eine gescheitere und effizientere Nutzung der Wasserreserven und des Bodens, damit zunehmender Ackerbau die Nahrungsversorgung des Landes gewährleisten kann. Auffallend war indes, dass kein Vertreter der kommerziellen Farmervereinigungen anwesend war. Swakara-Direktor Raimar von Hase war immerhin anwesend.
Nachbetrachtung des Besuchs
Gestern äußerten sich die Delegations-Mitglieder auf einer Pressekonferenz zu den erlangten Eindrücken. Laut Ullrich Kinne, Chargé d’Affaires der deutschen Botschaft, habe es Meinungsaustausche mit Abgeordneten und Regierungsmitgliedern sowie Vertretern von Landwirtschaftsverbänden, Initiativen und Nichtregierungsorganisationen gegeben. Besuche bei einigen deutschen Entwicklungsprojekten und agrarwissenschaftlichen Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen standen ebenfalls auf dem Programm. Die Bedeutung der deutschen Entwicklungsagenturen, GIZ und KfW, wurde allseits betont.
Delegationsleiter Gerig erklärte, dass sich der Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft aus 34 Mitgliedern der vier Hauptparteien zusammenstelle, denen es obliege, für die Nahrungssicherheit Deutschlands zu sorgen. Der Sinn des Besuchs sei gewesen, „bestehende Freundschafts- und Wirtschaftsverbindungen beider Länder zu stärken und festzustellen, wo man helfen kann“.
Wenngleich sich die Mitglieder der Delegation nicht in jedem einzelnen Punkt einig waren, stimmten sie Gerigs Kommentar zu, als er kategorisch erklärte: „Namibia bekommt bereits die höchsten Zuweisungen an Fördergeld pro Kopf.“ Man wolle und erkenne einerseits eine gut geführte Verwaltung und freue sich über die ordnungsgemäße Zweckverwendung, doch erkenne man andererseits viele Schwächen und Möglichkeiten, bei denen Deutschland behilflich werden könne. Das beruhe allein schon auf der gemeinsamen Landesgeschichte. Priesmeier erkennt indes neben der Landwirtschaft weitere Wertschöpfungsmöglichkeiten aufgrund der reichen Bodenschätze Namibias: „Deutschland kann hier viel helfen.“
Beim Besuch von Landreformminister Utoni Nujoma wurde die Landenteignungsfrage indes gemieden und stattdessen griff man die Bitte des Ministers auf, bei der digitalen Vermessung des Landes sowie bei der Ausbildung von angehenden Farmern, denen Farmland zugeteilt wird, zu helfen, damit die Farmen produktiv bleiben. Man beglückwünschte Nujoma zum Konzept des „willigen Käufers und willigen Verkäufers“, denn das schaffe Vertrauen und Zuversicht bei Investoren.
Auf die Wünsche seitens Mutorwa eingehend waren sich die Besucher einig: Informationsaustausch, Bildungsförderung und Ansätze für moderne Agrar-Wirtschaft seien gefragt und damit könne und wolle Deutschland ganz bestimmt helfen. „Es ist nicht alles nur schön; die Herausforderungen sind groß, können aber bewältigt werden. Und dabei braucht Namibia Hilfe“, brachte es Priesmeier auf den Punkt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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