DHL setzt auf Namibia
In der Investitions- und Expansionsstrategie des Logistikkonzerns DHL stelle Namibia einen Schlüsselmarkt unter den afrikanischen Ländern südlich der Sahara dar, erklärte gestern der zuständige Regionalgeschäftsdirektor Charles Brewer. Ihm zufolge ist DHL sehr optimistisch, was die Märkte Afrikas betrifft, trotz der globalen wirtschaftlichen Unsicherheit. Er sagte dies vor allem im Hinblick auf die Erwartungen des kleinen und mittelständischen Gewerbes (Small and Medium Enterprises, SME), das eine entscheidende Rolle spiele.
„Das Kleingewerbe beschränkt sich oft auf den kleinen Markt im Inland, anstatt das volle Wachstumspotenzial auszuschöpfen und über die Landesgrenzen hinaus bzw. global zu wirtschaften“, erklärte Brewer, der wie viele Experten überzeugt sei, dass der SME-Sektor der Schlüssel zum Wirtschaftswachstum ist. „DHL ermöglicht internationalen Handel. (…) Daher sind wir der Meinung, dass wir dem SME-Sektor durch mehr Zugang zu grenzüberschreitendem Handel zu einem möglichen internationalen Erfolg verhelfen können“, so Brewer. Der international operierende Konzern entwickele zurzeit ein Programm, das sich genau auf mit diesem Aspekt befasse und in ganz Afrika angewandt werden soll - eine Art Förderinitiative für Kleinunternehmer.
Dem DHL-Vertreter zufolge sind aber auch die Vorgänge an den Grenzübergängen entscheidend. „Es hängt alles davon ab, wie einfach Güter in ein Land importiert oder aus dem Land exportiert werden. Heutzutage sind Verzögerungen inakzeptabel. Man braucht ein sensibles Gleichgewicht zwischen Regelkonformität bzw. Bürokratie und Schnelligkeit“, erklärte Brewer.
Ebenso von Bedeutung sei die Erreichbarkeit von Kurier- und Logistikdienstleistungen. „In Namibia besitzen wir neben unseren Zentralen in Walvis Bay und Windhoek weitere neun Filialen. Wir hätten gern mehr Außenstellen, damit auch die kleinsten Geschäftsleute in ländlichen Gebieten sich an uns wenden können“, so Brewer. Daher stehe DHL mit dem Mineralölkonzern und Tankstellenbetreiber Engen in Südafrika in Kontakt, um deren Verkaufsstellen für DHL-Dienstleistung en zu nutzen. Ebenso befinde der Konzern sich mit der staatlichen NamPost in Gesprächen über ein ähnliches Arrangement.
Weltweit ist DHL eigenen Angaben zufolge in mehr als 220 Ländern und Gebieten mit insgesamt 285000 Angestellten vertreten. In Namibia beschäftige das Unternehmen 42 Personen und besitze rund 1300 Kunden. Hierzulande seien 13 Fahrzeuge (u.a. Transporter und Lastwagen) unterwegs sowie ein Frachtflugzeug, das durchschnittlich viermal am Tag in der Luft sei. „Unser Transportvolumen beträgt rund ein bis zwei Tonnen am Tag. Dabei werden zweieinhalb Mal so viele Güter eingeführt wie ausgeführt“, erklärte der DHL-Geschäftsleiter für Namibia, Deon Landmann.
Von Clemens von Alten, Windhoek
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Allgemeine Zeitung
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