Dialog ist überfällig
Seit dem Gedenken der Opfer des Kolonialkriegs auf Ohamakari 2004 und der Ankündigung der deutschen Sonderinitiative für Nachfahren des Krieges, die von einer Mehrzahl der Ovaherero als nicht entschädigungsrelevant abgelehnt wird, steht auf deutscher und Ovaherero-Seite der Vorsatz des Dialogs im Raum. Ein Dialog über Krieg und Genozid. Zwei rivalisierende Ovaherero-Fraktionen haben den Begriff Genozid zu diesem Zweck schon in ihre Benennung hineingenommen, einmal der Ovaherero/Ovambvanderu-Rat für den Dialog über den Genozid 1904 (OCD-1904) um Chef Alphons Maharero und das Ovaherero-Genozidkomitee 1904-1908 um Chef Kuaima Riruako.
Bisher hat noch keine Begegnung und Aussprache stattgefunden, die den Begriff "Dialog" verdient hätte. Im Gegenteil, was aus den verschiedenen Lagern und Denkschulen zu hören ist und durch die Schädelmission sowie durch die abgeschlagenen Anträge der Linken und der SPD im deutschen Bundestag auf die amtliche Festschreibung einer dogmatischen Geschichtsanschauung und Interpretation noch verschärft wurde, hat mehr mit Polemik als mit einer Absicht zu tun, die Luft und die Beziehungen durch Dialog und Austausch über historische Daten zu klären. Die Vorwürfe gegen die Bundesregierung und die Mehrheit im Bundestag nehmen radikalere und zunehmend emotionalere Züge an. Aus den Lagern der Emotion und Hysterie kommen jetzt auch autoritäre Forderungen der Meinungszensur, die Allgemeine Zeitung solle den vielseitigen, unterschiedlichen Meinungen in Leserzuschriften und Kommentaren kein Forum mehr bieten.
Die Universität von Namibia hat verschiedenen Historikern und Trägern der schriftlichen und mündlichen Geschichtsüberlieferung 2004 ein breites, unzensiertes Forum geboten, das seine Ergebnisse allerdings nicht per Mehrheitsabstimmung festschreiben konnte, was eine höchst anfechtbare Wissenschaftspraxis wäre. Ein ähnlicher Fachdialog sollte möglichst bald auf Parlamentsebene zwischen Deutschen und Namibiern aller interessierter und betroffener Sprachgruppen einberufen werden.
Die derzeitige Vorgehensweise, dass Parteien, Interessengruppen und Lagerverfechter mit der verbalen Keule um sich schlagen, bringt nichts, außer Verluste auf dem labilen Boden nationaler Versöhnung.
Bisher hat noch keine Begegnung und Aussprache stattgefunden, die den Begriff "Dialog" verdient hätte. Im Gegenteil, was aus den verschiedenen Lagern und Denkschulen zu hören ist und durch die Schädelmission sowie durch die abgeschlagenen Anträge der Linken und der SPD im deutschen Bundestag auf die amtliche Festschreibung einer dogmatischen Geschichtsanschauung und Interpretation noch verschärft wurde, hat mehr mit Polemik als mit einer Absicht zu tun, die Luft und die Beziehungen durch Dialog und Austausch über historische Daten zu klären. Die Vorwürfe gegen die Bundesregierung und die Mehrheit im Bundestag nehmen radikalere und zunehmend emotionalere Züge an. Aus den Lagern der Emotion und Hysterie kommen jetzt auch autoritäre Forderungen der Meinungszensur, die Allgemeine Zeitung solle den vielseitigen, unterschiedlichen Meinungen in Leserzuschriften und Kommentaren kein Forum mehr bieten.
Die Universität von Namibia hat verschiedenen Historikern und Trägern der schriftlichen und mündlichen Geschichtsüberlieferung 2004 ein breites, unzensiertes Forum geboten, das seine Ergebnisse allerdings nicht per Mehrheitsabstimmung festschreiben konnte, was eine höchst anfechtbare Wissenschaftspraxis wäre. Ein ähnlicher Fachdialog sollte möglichst bald auf Parlamentsebene zwischen Deutschen und Namibiern aller interessierter und betroffener Sprachgruppen einberufen werden.
Die derzeitige Vorgehensweise, dass Parteien, Interessengruppen und Lagerverfechter mit der verbalen Keule um sich schlagen, bringt nichts, außer Verluste auf dem labilen Boden nationaler Versöhnung.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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