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Die "Akte Manfred Franz"
Die "Akte Manfred Franz"

Die "Akte Manfred Franz"

Drei deutsche Unternehmer haben sich vorgenommen, den in Namibia lebenden Manfred Franz "zur Strecke zu bringen". Auch müsse die Regierung unbedingt vor ihm gewarnt werden. Denn mehrere Minister bis hinauf zum Präsidenten sind laut den Deutschen ebenfalls Opfer eines Betrügers geworden.

Windhoek - Er sagt, er verhandelt zurzeit mit milliardenschweren deutschen Investoren über das Kudu-Gasfeld. Er sagt, er hätte in den USA promoviert. Er sagt, er sei ein Physikprofessor, der unter anderem in Windhoek und Essen gelehrt habe. Er sagt, er fertige für deutsche Kommunen und Gemeinden "für Millionensummen" Solaranlagen. Er sagt, bei seiner Firma NOPASIKA in Oshakati würden mehr als 60 Arbeiter beschäftigt sein, und "bald" würden es mehr als 120 sein. Er sagt, er halte mehrere Patente. Er sagt, er hätte in Deutschland Biogasanlagen konzipiert und gebaut. Er sagt, er sei über seine namibische Ehefrau Mitglied der Präsidentenfamilie (und dadurch quasi unantastbar). Zeugen behaupten darüber hinaus, er hätte ihnen gegenüber erzählt, Franz habe ein vielbeachtetes "Tschernobylgutachten" 1986 nach dem Reaktorunfall konzipiert und unterschrieben. Er hätte das Kernforschungszentrum Jülich geleitet bzw. dort in verantwortungsvoller Position gearbeitet. Er wäre zudem Fregattenkapitän bei der deutschen Marine gewesen.

Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen. Ehemalige Geschäftspartner von Manfred Franz behaupten dagegen, dieser Mann sei ein Scharlatan, ein skrupelloser Betrüger. Drei von ihnen wenden sich heute mit einem Brief an die Regierung, um sie eindringlich vor Manfred Franz zu warnen. In dem Schreiben, das der AZ in Kopie vorliegt, erheben sie gegen Franz unter anderem den Vorwurf der Hochstapelei, des Betrugs und der Unterschlagung. Insgesamt habe sie "der liebe Doktor" um weit über 50000 Euro geschädigt.

Die Recherche der AZ über die "Akte Franz" erstreckt sich mittlerweile über mehrere Monate. Fest steht bis jetzt, dass Franz an keiner Uni in Deutschland jemals als Professor tätig war. Die Fakten: Manfred Franz wurde am 26. Januar 1948 in dem niedersächsischen Ort Klein Düren geboren und lebt seit über zehn Jahren in Namibia. Er hat aus zweiter Ehe drei Kinder, die zusammen mit der Mutter in Deutschland leben und auch dort zur Schule gehen. Bei Fragen über sein früheres Leben in Deutschland gibt er sich bis jetzt bedeckt. Einer Aufforderung der AZ, seinen akademischen Werdegang durch Zeugnisse, Urkunden, Lehrverträge oder ähnliches zu belegen, ist Franz bis heute nicht nachgekommen. Dagegen haben sich im Laufe der Zeit weitere drei Unternehmer gemeldet, die ebenfalls behaupten, Franz hätte sie betrogen. In den kommenden zwei Wochen werden sie in der AZ einige ihrer Erlebnisse mit Herrn Franz schildern.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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