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Die Bilanz ernüchtert

Einerseits wettern die SWAPO-hörigen Gewerkschaften in nacheilendem Gehorsam der Populisten ebenfalls gegen deutsche Stiftungen. Anderseits nehmen sie die Unterstützung für Gewerkschaftsaktivitäten und für die Arbeitsforschung aus deutschen Quellen gern an, wie es nach ihrem ambivalenten Verhalten nicht verwunderlich ist. Mit Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung ist in dieser Woche ein aufschlussreicher kleiner Band über den Status und die Aufteilung der namibischen Gewerkschaften erschienen.
Abgesehen von der eher vorübergehenden Begleiterscheinung der gerade modischen Phobie vor deutschen Stiftungen steht die Arbeitsforschung in Namibia unabhängig da. Damit erhalten die Interessenträger der Arbeiterschaft eine wichtige Datengrundlage, die zu vernünftigen Entscheidungen auf dem Weg nach vorn führen sollte. Die Interessenträger sind nach bewährtem Verständnis die Gewerkschaften selbst, die Arbeitgeber und der Staat.
Das Ergebnis der aktuellen Recherche der Arbeitsforschung ist ernüchternd. Nach 20 Jahren namibischer Souveränität sind die Verhältnisse für die Arbeiter nicht besser geworden. Schwankte die Einschätzung der Arbeitslosigkeit nach 1990 konstant zwischen 30% und 35% der arbeitsfähigen Bevölkerung, so ist sie jetzt mit 40% festgeschrieben. Hinzu kommt, dass die neue politische Elite, vor allem in den von der regierenden Partei zuerkannten Führungsposten in den über 50 Staatsunternehmen, die vom Steuerzahler und nicht durch Leistungsverträge abgedeckt werden, sich schamlos höchste und horrende Gehälter beschert. In den meisten Fällen lässt sich diese Vergütung in keiner Weise durch die Leistung der politisch auserkorenen Geschäftsführer rechtfertigen. Es zählt zu den kleinen Lichtblicken, dass die Gewerkschaften und mit ihnen der bekannte Arbeitskommissar Bro-Matthew Shinguadja diese Misere nun beim Namen nennen.
Ernüchternd ist, dass die langjährige politische Arbeit der Stiftungen in der Gesellschaft und in den Gewerkschaften kaum messbare Erfolge zeigt, obwohl die Regale voller gründlich recherchierter Schriften und Empfehlungen stehen. So bleibt die Sorge, dass die Gewerkschaften zwar vorzüglich mit Information und Rat bedient werden, dass die meisten den Schritt zur politischen Unabhängigkeit und Klugheit aber nicht schaffen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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