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Die EM-Ausrichter im Kurzporträt
Die EM-Ausrichter im Kurzporträt

Die EM-Ausrichter im Kurzporträt

Sportredakteur
Wissenswertes zu den Austragungsorten und Stadien - Teil 3 Gruppe E und F

Eine Europameisterschaft in elf Ländern. Das hat es noch nicht gegeben. Ursprünglich sollten es sogar 13 sein. Die Corona-Krise macht ausgiebiges Reisen aber fast unmöglich. Der Tourismus in den Gastgeberorten wird weiterhin eingeschränkt sein.

Von den dpa-Korrespondenten

Berlin (dpa) - Die Fußball-EM soll ein Zeichen für ein verbundenes Europa setzen. Die Spielorte trennen teils Hunderte Kilometer, zwischen Glasgow und Baku sind es gut 4300. Die elf Städte haben enorm viel zu bieten, auch wenn die Fans das in diesem Sommer coronabedingt nur eingeschränkt erfahren können.

DEUTSCHLAND/MÜNCHEN: Die deutsche Nationalmannschaft freut sich auf drei Heimspiele mit kurzer Anreise. Die DFB-Auswahl, die ihr Quartier in Herzogenaurach bezieht, spielt in der Münchner Arena gegen Weltmeister Frankreich (15. Juni), Europameister Portugal (19. Juni) und Ungarn (23. Juni). Nach aktuellem Stand sollen bis zu 14 500 Zuschauer im Stadion des deutschen Rekordmeisters FC Bayern erlaubt sein.

An ausufernde Fanfeste in der bayerischen Landeshauptstadt rund um den Marienplatz ist dennoch (noch) nicht zu denken. Immerhin erlaubt sein dürfte die Außengastronomie in den weltweit bekannten Münchner Biergärten. Im Sommer, wenn unter anderem der Englische Garten lockt, reisen unter normalen Umständen Tausende Touristen in die grüne Millionenstadt mit etlichen historischen Sehenswürdigkeiten. „Egal ob Schlösser, Museen, Kirchen, Parks oder Plätze“, schreibt die Stadt auf ihrer offiziellen Internetseite.

Am 2. Juli steigt in der Arena, die bei den Bayern-Heimspielen rot leuchtet, ein Viertelfinale, eine Rückkehr der Nationalmannschaft ist dabei nicht gänzlich ausgeschlossen. Die Nationalmannschaft müsste sich als einer der besten Gruppendritten zunächst für das Achtelfinale in Sevilla qualifizieren.

SPANIEN/SEVILLA: Es sollte eigentlich Bilbao sein, die baskische Metropole mit dem berühmten Guggenheim-Museum. Als Spielort war das San Mamés vorgesehen, der Fußball-Tempel von Athletic Bilbao im Norden Spaniens. Weil die Region aber keine Garantien über Zuschauer abgeben konnte und wollte, musste sich Bilbao aus dem Kreis der EM-Gastgeberstädte verabschieden. Ohne das Land des dreimaligen Europameisters sollte der Kontinental-Titelkampf aber auch nicht stattfinden.

Also wird in Sevilla gespielt. Die drei Gruppenspiele und ein Achtelfinale wurden nach Andalusien verlegt. Das Estadio La Cartuja wurde 1999 eröffnet. Keiner der beiden Top-Clubs, Real Betis und der FC, spielt aber in dem Stadion, das einst als Teil der Bewerbung von Sevilla für die Olympischen Spiele 2004 am Fluss Guadalquivir gebaut wurde. Dafür wurden die Endspiel des spanischen Pokals bis einschließlich 2023 an Sevilla und das Estadio La Cartuja vergeben. Es bietet knapp 60 000 Zuschauern Platz, die Behörden wollen bei den EM-Spielen eine 30-prozentige Auslastung ermöglichen.

Sevilla gilt als eine der schönsten Städte Spaniens. Bis Cadiz an der Küste sind es rund 120 Kilometer, Spaniens Hauptstadt Madrid ist gut 530 Kilometer entfernt. Sevilla ist reich an touristischen Sehenswürdigkeiten, „kulturelle Reizüberflutung par excellence“, heißt es auf der Tourismus-Homepage der Stadt.

UNGARN/BUDAPEST: Drei Vorrundenspiele der deutschen Gruppe F und ein Achtelfinale werden in der Budapester Puskas-Arena über die Bühne gehen. Als einziges Veranstalterland hat Ungarn trotz Corona-Pandemie potenziell volles Haus zugesagt. Ministerpräsident Viktor Orban, der in seinem Land alles entscheidet und ein Fußballnarr ist, will es so. Tatsächlich läuft die Impfkampagne in Ungarn sehr gut, auch dank der massiven Verwendung chinesischer und russischer Vakzine, die in der EU nicht zugelassen sind.

Zu den Matches dürfen nur Fans, die entweder geimpft oder nachweislich genesen sind. Für ausländische Besucher gilt nach gegenwärtigem Stand eine Ausnahme: sie brauchen einen PCR-Test für die Einreise ins Land und einen für den Match-Besuch. Deutsche Impfzertifikate werden in Ungarn nicht anerkannt. Das Ticket muss vor der Fahrt nach Ungarn erworben sein, denn touristische Reisen ins Land an der Donau sind sonst wegen Corona nicht möglich.

Die Puskas-Arena ist ein neuer, 2017 errichteter Fußball-Tempel mit 67 000 Sitzplätzen. Benannt ist sie nach der ungarischen Fußball-Legende Ferenc Puskas (1927-2006).

Budapest hat einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Budaer Burg bietet einen schönen Blick auf die Donau, die mitten durch die Stadt fließt. Berühmt sind auch die Bäder. Sie stehen allerdings nur Geimpften und Genesenen offen - und auch hier werden deutsche Impfbescheinigungen nicht anerkannt. Für kulinarische Genüsse gilt: die Außenbereiche der Gaststätten können alle frequentieren, drinnen dürfen sich aber nur Gäste mit ungarischer Impfbescheinigung aufhalten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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