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Die Faszination des E-Sports (Teil 2)
Die Faszination des E-Sports (Teil 2)

Die Faszination des E-Sports (Teil 2)

WAZon-Redakteur
Dass der E-Sport auch in Europa Trend ist, zeigt eine neue Entwicklung in der deutschen Gaming-Szene: Nur, um einen Raum zum Training zu haben, hat das Team Splyce, eine der größten E-Sport-Mannschaften Deutschlands, für seine LoL-Mannschaft eine eigene Wohnung in Berlin angemietet – und ist damit nicht allein. „Es ist dadurch einfacher die jungen Spieler an einen festen Tagesablauf zu gewöhnen”, erklärt Splyce-Manager Hans Christian Dürr und fügt hinzu: „Wir wollen, dass die Spieler wie beim richtigen Sport auch eine feste Tagesstruktur haben. Und wir nehmen Einfluss auf die Ernährung und die Fitness der Spieler.” Seine Mannschaft spiele in der höchsten Klasse Europas, daher „müssen die Jungs fit sein, um erfolgreich zu spielen”, so Dürr weiter.

Das Bild eines übergewichtigen und mit Pickeln übersähten Heranwachsenden, der in seinem dunklen Zimmer zockt, scheint also nicht mehr dem aktuellen Zeitgeist der Szene zu entsprechen. Neben zwei Trainern und einer Köchin, die täglich frische Speisen für die Gamer zubereitet, kommt außerdem regelmäßig ein Physiotherapeut in die Berliner Wohnung – um möglichen Verletzungen vorzubeugen. Oder eher der möglichen Verletzung. Es gibt nämlich eigentlich nur eine: Das Karpaltunnelsyndrom, eine Entzündung der Handwurzel, die bewirkt, dass der Betroffene ein Taubheitsgefühl in der Hand entwickelt und seine Finger motorisch nicht mehr richtig nutzen kann.

Wie auch beim herkömmlichen Sport, sei das wichtigste Handwerkzeug im E-Sport die eigene Disziplin, erklärt Dürr. Die jungen Stars der Szene müssen täglich mehrere Stunden Training auf sich nehmen und bei den Wettkämpfen auf den Punkt konzentriert sein. Dafür verdienen sie allein in Deutschland – einem Land, in dem der E-Sport gerade am Beginn seiner Entwicklung steht – rund 10 000 Euro im Monat. Das sind ungefähr 160 000 Namibia-Dollar. Dazu kommen etwaige Turnierprämien.

Doch woher stammen diese Unsummen? Vornehmlich aus Merchandising, Preisgeldern und Sponsoren, wie der Splyce-Manager erklärt. Der Markt für digitale Spiele boomt. Weltweit werden Milliarden umgesetzt. Rund 50 Millionen Euro erwirtschaftete der E-Sport im Jahr 2016 in Deutschland – das ist etwa so viel wie die Deutsche Eishockey-Liga oder die Basketball-Bundesliga. Für die kommenden Jahre erwarten Experten zudem einen enormen Anstieg. Bis zum Jahr 2020 soll der Umsatz so verdreifacht werden. Ein Ausblick, der nicht nur potentielle Sponsoren anlockt, sondern auch den eigentlichen Branchenprimus, die Fußball-Bundesliga.

Immer mehr Profi-Fußballclubs unterhalten eigene E-Sport-Mannschaften. Schalke 04 zum Beispiel hat vor rund einem Jahr sein eigenes LoL-Team gegründet. Die Spieler treten dann mit dem Wappen des Vereins auf der Brust zu den Wettkämpfen an. Der VfL Wolfsburg will sich die deutsche Vormachtstellung in der Fußball-Simulation Fifa sichern. Dafür haben die Verantwortlichen mit Benedikt Salzer einen der besten deutschen Spieler verpflichtet. Für eine Ablösesumme – ganz so wie im herkömmlichen Fußball-Geschäft.

Ob der E-Sport nun eine richtige Sportart ist oder nicht, das ist noch schwer zu beurteilen. Dafür fehlt sowieso eine einheitliche Definition von Sport. Klar ist jedoch, dass sich der E-Sport immer mehr zu einer Alternative zu den oft überhitzen und mit Geld überschwemmten Märkten im Fußball oder Basketball entwickelt. Und klar ist auch, dass es nicht umsonst Millionen von Fans der elektronischen Variante gibt – die live vor dem Fernseher ihre Stars anfeuern oder ganze Fußballstadien füllen.

Jonas Reihl




Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-29

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