Die Gruppe E im Kurzporträt
Spamien, Schweden, Polen, Slowakei: werschafft es in die K.o.-Phase?
Von den dpa-Korrespondenten
Berlin
Die Reise der EM-Teilnehmer begann am 2. Dezember 2018 mit der Auslosung der Qualifikation in Dublin. Von 55 Mitgliedern der Europäischen Fußball-Union qualifizierten sich 24. Die Gruppe E im Kurzporträt.
SPANIEN: Das Team: Die Goldene Generation ist Vergangenheit. 2008 gewann Spanien die EM, 2010 die WM und 2012 erneut die EM. Es war die Mannschaft um spanische Fußball-Ikonen wie Xavi, Andres Iniesta oder Iker Casillas. Dass auf dem Trainerposten nach dem Ende von Vicente del Bosque im Sommer 2016 nicht immer nur Ruhe herrschte, machte den Neuaufbau nicht einfacher. Mittlerweile hat sich wieder eine Mannschaft gefestigt, die nun aber auch ohne ihren langjährigen Kapitän und Rekordspieler auskommen muss. Sergio Ramos wurde nicht nominiert. Der 35-Jährige hatte mit Verletzungspech zu kämpfen, die Formkurve zeigt nach unten. Ohne Ramos wird auch kein einziger Spieler von Real Madrid dabei sein. Spieler wie Sergio Busquets, Alvaro Morata oder auch erst 18 Jahre alte Pedri könnten zu Hinguckern der EM werden können.
Der Trainer: Luis Enrique. Der 51 Jahre alte ehemalige Nationalspieler übernahm im Sommer 2018 den Posten, nahm sich aber im Jahr darauf eine Auszeit. Nach einem schweren privaten Schicksalsschlag - Enriques Tochter starb im August 2019 an Krebs - kehrte er im November desselben Jahres zurück als Trainer.
Schon gewusst? „La Roja“, wie die spanische Nationalmannschaft genannt wird, kann erneut Fußball-Geschichte schreiben. Schon die erfolgreiche Titelverteidigung vor neun Jahren war historisch - das war zuvor noch keiner anderen Nation gelungen. Nun können die Spanier ihren vierten EM-Triumph nach 1964, 2008 und 2012 schaffen. Auch das wäre einzigartig.
SCHWEDEN: Das Team: Seit 2000 sind die Schweden Dauergast der EM-Endrunde. Dass der Megastar Zlatan Ibrahimovic bei der Qualifikation nicht mehr dabei war, konnte das Team sehr gut kompensieren. In der Gruppe reichte es zu Platz zwei hinter dem klaren Favoriten und Endrundengegner Spanien. Praktisch in ganz Europa sind die schwedischen Nationalspieler engagiert.
Die Stars: Emil Forsberg, der geniale Ideen- und Passgeber von RB Leipzig ist der eine. Der andere, der alle überragt, sollte eigentlich Ibrahimovic sein. Doch der 39-Jährige, der nach fünfjähriger Pause Ende März ins Nationalteam zurückgekehrt war, fällt verletzt aus.
Der Trainer: Janne Andersson, 58 Jahre alt. Seit Ende Juni 2016, als die Schweden mal wieder in der Vorrunde einer EM ausgeschieden waren, trainiert er die Mannschaft. Schon im Mai vergangenen Jahres verlängerte der Verband vorzeitig mit Andersson um weitere zwei Jahre bis Ende Juni 2024.
Schon gewusst? Das eine ist es, seit 2000 bei jeder Endrunde dabei zu sein. Das andere: Außer 2004 kamen die Skandinavier seitdem nicht über die Gruppenphase hinaus.
POLEN: Das Team: Im Jahr 2013 waren die Polen in der Weltrangliste auf Rang 76 notiert. Seitdem hat sich das Team und Weltfußballer Robert Lewandowski vom FC Bayern stetig entwickelt und sich um Platz 20 eingependelt. Bei der letzten EURO kam das Aus erst im Viertelfinale im Elfmeterschießen gegen den späteren Europameister Portugal.
Die Stars: Einer ragt meilenweit aus dem Team heraus. Robert Lewandowski. Er ist Kapitän, Rekord-Spieler und Rekord-Schütze in einem. Auch für Polen trifft er in mehr als jedem zweiten Spiel, aber bei den großen Turnieren noch nicht. Nach elf Spielen bei Welt- oder Europameisterschaften sind erst zwei Tore für ihn verbucht.
Der Trainer: Der Portugiese Paulo Sousa (50) wurde 1997 mit Dortmund Champions-League-Sieger. Nachdem er als Spieler schon in fünf Ländern spielte, wurde er in seinen schon 13 Jahren als Trainer endgültig zum Wandervogel. Nach dem Start als Co-Trainer seines Heimatlandes, trainierte er Vereine in England, Wales, Ungarn, Israel, der Schweiz, Italien, China und Frankreich, wurde unter anderem mit dem FC Basel und Maccabi Tel Aviv Meister.
Schon gewusst? Bis 2008 mussten die Polen auf ihr Debüt bei einer Fußball-EM warten. Bei den ersten zwölf Endrunden waren sie jeweils nur Zuschauer.
SLOWAKEI: Das Team: Bei der WM 2010 machten die Slowaken erstmals auf sich aufmerksam, als sie bei ihrer ersten Turnier-Teilnahme Weltmeister Italien bezwangen und das Achtelfinale erreichten. Auch für die EM 2016 waren sie qualifiziert und scheiterten im Achtelfinale an Deutschland (0:3). Nun sind sie zum dritten Mal bei einem großen Turnier dabei.
Der Trainer: Noch vor dem entscheidenden Spiel gegen Nordirland trennte sich der Verband vom früheren Leverkusener Bundesliga-Profi Pavel Hapal. Stefan Tarkovic, zuvor fünf Jahre Co-Trainer und zwei Jahre Technischer Direktor, übernahm interimistisch und wurde nach dem Sieg gegen Nordirland zur Dauerlösung befördert. Der erfolgreiche Jan Kozak hatte sich nach seinem Rücktritt 2018 für Tarkovic, der als Spieler auch wegen einer frühen Verletzung keine große Karriere hatte, als Nachfolger ausgesprochen. Doch der Verband entschied zunächst anders. Nun wird er die Slowakei doch zur EM führen.
Die Stars: Der bekannteste Spieler ist Marek Hamsik. Doch der 33 Jahre alte Offensiv-Spieler mit dem markanten Irokesen-Schnitt, ist in die Jahre gekommen. Nach zwölf Saisons in Neapel ging er 2019 nach China, inzwischen ist er in Göteborg angekommen. Für die Nationalmannschaft ist er immer noch ein Aushängeschild. Der eigentliche Star heißt deshalb Milan Skriniar. Der eisenharte Innenverteidiger war in den vergangenen beiden Jahren jeweils „Fußballer des Jahres“ in der Slowakei.
Schon gewusst? Die Slowaken haben noch kein K.o.-Spiel bei einem Turnier gewonnen. Bei ihren beiden bisherigen Teilnahmen überstanden sie jeweils die Vorrunden und scheiterten dann direkt im nächsten Spiel.
Sports, Football, Fußball, Europameisterschaft, EURO 2021, Polen, Schweden, Slowakei, Spanien, Deutschland, Frankreich, Portugal, Ungarn
Berlin
Die Reise der EM-Teilnehmer begann am 2. Dezember 2018 mit der Auslosung der Qualifikation in Dublin. Von 55 Mitgliedern der Europäischen Fußball-Union qualifizierten sich 24. Die Gruppe E im Kurzporträt.
SPANIEN: Das Team: Die Goldene Generation ist Vergangenheit. 2008 gewann Spanien die EM, 2010 die WM und 2012 erneut die EM. Es war die Mannschaft um spanische Fußball-Ikonen wie Xavi, Andres Iniesta oder Iker Casillas. Dass auf dem Trainerposten nach dem Ende von Vicente del Bosque im Sommer 2016 nicht immer nur Ruhe herrschte, machte den Neuaufbau nicht einfacher. Mittlerweile hat sich wieder eine Mannschaft gefestigt, die nun aber auch ohne ihren langjährigen Kapitän und Rekordspieler auskommen muss. Sergio Ramos wurde nicht nominiert. Der 35-Jährige hatte mit Verletzungspech zu kämpfen, die Formkurve zeigt nach unten. Ohne Ramos wird auch kein einziger Spieler von Real Madrid dabei sein. Spieler wie Sergio Busquets, Alvaro Morata oder auch erst 18 Jahre alte Pedri könnten zu Hinguckern der EM werden können.
Der Trainer: Luis Enrique. Der 51 Jahre alte ehemalige Nationalspieler übernahm im Sommer 2018 den Posten, nahm sich aber im Jahr darauf eine Auszeit. Nach einem schweren privaten Schicksalsschlag - Enriques Tochter starb im August 2019 an Krebs - kehrte er im November desselben Jahres zurück als Trainer.
Schon gewusst? „La Roja“, wie die spanische Nationalmannschaft genannt wird, kann erneut Fußball-Geschichte schreiben. Schon die erfolgreiche Titelverteidigung vor neun Jahren war historisch - das war zuvor noch keiner anderen Nation gelungen. Nun können die Spanier ihren vierten EM-Triumph nach 1964, 2008 und 2012 schaffen. Auch das wäre einzigartig.
SCHWEDEN: Das Team: Seit 2000 sind die Schweden Dauergast der EM-Endrunde. Dass der Megastar Zlatan Ibrahimovic bei der Qualifikation nicht mehr dabei war, konnte das Team sehr gut kompensieren. In der Gruppe reichte es zu Platz zwei hinter dem klaren Favoriten und Endrundengegner Spanien. Praktisch in ganz Europa sind die schwedischen Nationalspieler engagiert.
Die Stars: Emil Forsberg, der geniale Ideen- und Passgeber von RB Leipzig ist der eine. Der andere, der alle überragt, sollte eigentlich Ibrahimovic sein. Doch der 39-Jährige, der nach fünfjähriger Pause Ende März ins Nationalteam zurückgekehrt war, fällt verletzt aus.
Der Trainer: Janne Andersson, 58 Jahre alt. Seit Ende Juni 2016, als die Schweden mal wieder in der Vorrunde einer EM ausgeschieden waren, trainiert er die Mannschaft. Schon im Mai vergangenen Jahres verlängerte der Verband vorzeitig mit Andersson um weitere zwei Jahre bis Ende Juni 2024.
Schon gewusst? Das eine ist es, seit 2000 bei jeder Endrunde dabei zu sein. Das andere: Außer 2004 kamen die Skandinavier seitdem nicht über die Gruppenphase hinaus.
POLEN: Das Team: Im Jahr 2013 waren die Polen in der Weltrangliste auf Rang 76 notiert. Seitdem hat sich das Team und Weltfußballer Robert Lewandowski vom FC Bayern stetig entwickelt und sich um Platz 20 eingependelt. Bei der letzten EURO kam das Aus erst im Viertelfinale im Elfmeterschießen gegen den späteren Europameister Portugal.
Die Stars: Einer ragt meilenweit aus dem Team heraus. Robert Lewandowski. Er ist Kapitän, Rekord-Spieler und Rekord-Schütze in einem. Auch für Polen trifft er in mehr als jedem zweiten Spiel, aber bei den großen Turnieren noch nicht. Nach elf Spielen bei Welt- oder Europameisterschaften sind erst zwei Tore für ihn verbucht.
Der Trainer: Der Portugiese Paulo Sousa (50) wurde 1997 mit Dortmund Champions-League-Sieger. Nachdem er als Spieler schon in fünf Ländern spielte, wurde er in seinen schon 13 Jahren als Trainer endgültig zum Wandervogel. Nach dem Start als Co-Trainer seines Heimatlandes, trainierte er Vereine in England, Wales, Ungarn, Israel, der Schweiz, Italien, China und Frankreich, wurde unter anderem mit dem FC Basel und Maccabi Tel Aviv Meister.
Schon gewusst? Bis 2008 mussten die Polen auf ihr Debüt bei einer Fußball-EM warten. Bei den ersten zwölf Endrunden waren sie jeweils nur Zuschauer.
SLOWAKEI: Das Team: Bei der WM 2010 machten die Slowaken erstmals auf sich aufmerksam, als sie bei ihrer ersten Turnier-Teilnahme Weltmeister Italien bezwangen und das Achtelfinale erreichten. Auch für die EM 2016 waren sie qualifiziert und scheiterten im Achtelfinale an Deutschland (0:3). Nun sind sie zum dritten Mal bei einem großen Turnier dabei.
Der Trainer: Noch vor dem entscheidenden Spiel gegen Nordirland trennte sich der Verband vom früheren Leverkusener Bundesliga-Profi Pavel Hapal. Stefan Tarkovic, zuvor fünf Jahre Co-Trainer und zwei Jahre Technischer Direktor, übernahm interimistisch und wurde nach dem Sieg gegen Nordirland zur Dauerlösung befördert. Der erfolgreiche Jan Kozak hatte sich nach seinem Rücktritt 2018 für Tarkovic, der als Spieler auch wegen einer frühen Verletzung keine große Karriere hatte, als Nachfolger ausgesprochen. Doch der Verband entschied zunächst anders. Nun wird er die Slowakei doch zur EM führen.
Die Stars: Der bekannteste Spieler ist Marek Hamsik. Doch der 33 Jahre alte Offensiv-Spieler mit dem markanten Irokesen-Schnitt, ist in die Jahre gekommen. Nach zwölf Saisons in Neapel ging er 2019 nach China, inzwischen ist er in Göteborg angekommen. Für die Nationalmannschaft ist er immer noch ein Aushängeschild. Der eigentliche Star heißt deshalb Milan Skriniar. Der eisenharte Innenverteidiger war in den vergangenen beiden Jahren jeweils „Fußballer des Jahres“ in der Slowakei.
Schon gewusst? Die Slowaken haben noch kein K.o.-Spiel bei einem Turnier gewonnen. Bei ihren beiden bisherigen Teilnahmen überstanden sie jeweils die Vorrunden und scheiterten dann direkt im nächsten Spiel.
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Allgemeine Zeitung
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