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Die Guanoinsel auf Bird Rock (7. Folge)

Das Lebenswerk eines Mannes, der durch Fleiß, Ausdauer und den Glauben an seine Idee endlich zum Erfolg gelangt
Claudia Reiter
DIE JÄHRLICHE GUANOERNTE AUF BIRD ROCK - Kapitel 3 (Teil 1/4)

Für die Beschaffenheit des Guanos wäre es ideal, wenn die jährliche Ernte auf Bird Rock vor Ende März erfolgen würde. Zu dieser Jahreszeit ist der Guano trockener als in den nebligen Wintermonaten. Auch ist Regen gar nicht erwünscht, da er dem Guano seinen wertvollen Stickstoff entzieht. In der Namib-Wüste kommt der spärliche Regenfall meist im April vor.

In erster Linie aber müssen die Gewohnheiten der Vogel respektiert werden. Bevor mit dem Abbau begonnen werden darf, muß die Brutzeit der Seevogel beendet und der größte Teil der Vögel weitergezogen sein. Die Kücken sollten flügge sein, so daß sie wieder auf die Plattform zurückkehren können, sofern sie aufgescheucht werden. Auch besteht die Gefahr, daß die Vogeleltern ihre Kücken durch die Störung des Abbaus verlassen würden und die Kleinen somit dem Hungertode ausgesetzt wären. Tagsüber, wenn die Vögel auf Nahrungssuche sind, ist die Insel also verhältnismaßig leer und die Störung der Vögel gering.

Die zuständigen Behörden begutachten jedes Jahr erst die Brut-und Kückensituation der Vögel auf der Insel, und erst wenn sie ihre Zustimmung gegeben haben, darf mit dem Guanoabbau begonnen werden. Früher wurde der Abbau meist Ende Januar oder Februar in Angriff genommen, wenn der Großteil der Vögel, nämlich die Kormorane, gebrütet hatten. Heutzutage jedoch ist der Naturschutz sehr um den Rosapelikan besorgt, da dieser zu einer seltenen Vogelart im südlichen Afrika gehört und Bird Rock der einzige Brutplatz dieser Vogel entlang der Namibküste ist. Folglich muß die Mehrheit der Pelikankücken flügge sein, ehe der Guano geerntet werden darf. Die Ernte darf aber auch nicht zu lange aufgeschoben werden, da die Pelikane dann wieder zum Bruten zurückkehren würden und das Problem somit nur vergrößert würde. Auch würde die Guanolast für die Plattform zu schwer werden. Jedes Jahr muß also der Zeitpunkt der Ernte aufs neue festgelegt werden.

Der Guanoabbau

Jedes Jahr wächst auf der Plattform eine harte, weiße Guanoschicht, dessen Dicke von der Anzahl Vögel abhängt, die übers Jahr die Insel als Rast- und Brutstätte benutzt hatten.

Kurz vor der Ernte wird der jährliche Ertrag in etwa geschätzt, indem die Dicke der Guanoschicht an verschiedenen Stellen gemessen wird, so wie Adolf Winter es hier gerade tut. An Hand des Durchschnittes dieser Werte wird dann der zu erwartende Ertrag berechnet. So deutet eine im Schnitt 5 cm dicke Guanoschicht auf eine Ernte von ungefähr 650 Tonnen hin.

BILDER

Obwohl diese Methode sowohl bei Flut als auch bei Ebbe angewandt werden konnte, war sie doch sehr aufwendig und nahm viel Zeit in Anspruch. Ob die Säcke 1936 auch so verladen wurden, konnte nicht festgestellt werden.

Im Jahre 1937 aber verlud man die Guano gefüllten Säcke auf eine andere Art und Weise. An der Brücke wurde eine schräg nach unten laufende Rutsche angebracht. Sobald die Flut einsetzte und das Wasser die Felsen überspülte, konnte das Floß direkt an der Brücke anlegen. Es wurde von mehreren Helfern in Position gehalten, derweil man die Säcke über die Rutsche auf das Deck gleiten ließ.

Sobald das Floß mit etwa 3 Tonnen Guano beladen war, zogen sich die Männer mit Hilfe eines Seiles, das von der Plattform aus zum Strand gelegt worden war, langsam hinüber.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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