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Die Jagd nach dem Öl ist eröffnet

Alte Hasen im Explorationssektor zeigen sich gern belustigt, wenn es um das Thema "namibisches Öl" geht. Man wisse seit 40 Jahren, dass das Land kein Öl habe, wird dort geunkt. Das galt auch einmal für Erdgas, kontert dagegen die staatliche Energieagentur Namcor - und genießt ihre neue Beliebtheit.

Windhoek - Edel ging es am 27. Oktober bei Namcor zu. Die staatliche Energieagentur, die für die Vergabe von Explorationslizenzen im Energiebereich zuständig ist, hatte zur feierlichen Übergabe der sechsten Öl-Explorationslizenz diesen Jahres an das Unternehmen Greendale keine Kosten gescheut, um daraus ein "Ereignis" zu machen, wie es auf der Einladung hieß. Nichts sollte die gute Stimmung trüben beim Empfang der an sich recht bescheidenen N$ 1,3 Millionen für eine Dreijahreslizenz in zwei Gebieten vor der Küste des Landes.

Für Zweifler zeigte Energieminister Erkki Nghimtina dabei nicht viel Verständnis. Auf die Frage von Medienvertretern, ob sich Namcor die zunehmende weltweite Energieknappheit vielleicht nur zunutze mache, um mit der Vergabe von Explorationslizenzen Geld zu verdienen, antwortet der: "Mehr als 500000 Quadratkilometer umfasst das potentielle Explorationsgebiet vor der Küste Namibias. In diesem riesigen Areal sind seit den 60er Jahren gerade 14 Probebohrungen durchgeführt worden. Sieben davon beschränkten sich nur auf das Gebiet des Kudu-Gasfelds im äußersten Süden. Und sie wollen mir ernsthaft erzählen, irgendjemand weiß sicher, dass es kein Öl vor unserer Küste zu finden gibt?"

Swapo Ndume, der Geschäftsführer der Vertretung von Greendale Universal Holding in Namibia, sieht das ganz ähnlich. "Sie dürfen nicht vergessen, dass die Technik in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht hat. Wir wollen zum Beispiel ein ganz neues Radarsystem zum Einsatz bringen, welches hier in Namibia Weltpremiere feiern wird. Nach meinen Informationen ist dieses System noch niemals zur Ölsuche eingesetzt worden. Bei uns im Haus stehen die Wetten auf einen Ölfund ganz ausgezeichnet", so Ndume.

Auch die Vertreter der anderen Lizenznehmer des Jahres 2005, die Unternehmen BHP Billiton, First African Oil, Hunt Oil, INA and Neptune hatten sich zuvor positiv über die Aussichten geäußert, vor der Küste Namibias auf Öl zu stoßen. Der größte Gläubige bleibt allerdings Nghimtina selbst. Am 24. August, bei der Vergabe von Lizenzen an das größte Bergbauhaus der Welt, BHP Billiton, outete er sich als unverbesserlicher Optimist, der "täglich für das namibische Öl bete": "In Angola werden fast jährlich neue Ölfunde verkündet. Nun wird sogar in Südafrika Öl gefunden? ich kann nicht glauben, dass Gott so unfair ist und uns in der Mitte ohne einen Tropfen davon sitzen lässt."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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