Die Katzen von Na'an ku sê
Neugierig beobachtet Ombeli seine Schwester Shakira, die übermütig auf einer Akazie he-rum klettert. Schließlich nimmt er Anlauf, erklimmt in Sekundenschnelle das dornige Geäst und fällt spielerisch über Shakira her. Diese begibt sich auf die äußeren, dünnen Äste, um von dort aus schließlich auf den Boden zu springen.
Ombeli und Shakira sind zwei sechs Monate alte Leopardenjungen und leben seit vergangenen Dezember in dem Tierreservat Na'an ku sê, rund 50 Kilometer östlich von Windhoek. Ein Farmer aus dem Norden Namibias rief dort an, dass er zwei Leopardenbabys hätte, die er nicht weiter halten könnte. Er hatte im Oktober vergangenen Jahres eine Kastenfalle aufgestellt, um einen Leoparden zu fangen, der sich auf seiner Farm herumtrieb. Als er diese wieder inspizierte, entdeckte er darin eine tote Leopardin und zwei neu geborene Welpen. Er nahm sie zu sich, um sie aufzuziehen. Nach zwei Monaten gab er allerdings auf. Er hatte versucht, die beiden Leopardenbabys mit Kuhmilch und Hundetrockenfutter zu ernähren. Die beiden Kleinen verloren dabei nicht nur ihr Fell, sondern auch fast ihr Augenlicht. Denn durch die völlig unzureichende Ernährung setzte bei ihnen der graue Star ein
Nach zwei Monaten setzte sich der Farmer endlich mit dem Tierreservat in Verbindung. Die beiden Leopardenkinder, die inzwischen nicht nur fast blind sondern auch nur noch Haut und Knochen waren, wurden von Marlice van Vuuren, die Na'an ku sê leitet, abgeholt. Mit Hilfe des Windhoeker Tierarztes Ian Baines, der unter anderem, den Beiden mit einer Operation das Augenlicht wiedergab, gelang es, die Welpen aufzupäppeln. Inzwischen sind sie ein halbes Jahr alt, haben jedes einen ausgeprägten Charakter und erfreuen sich bester Gesundheit. Sie leben in einem großen Gehege mit vielen Schattenplätzen direkt neben dem Wohnhaus von van Vuuren. Täglich gehen Volontäre am Nachmittag mit den Beiden zu einem kleinen Damm. Dort haben sie die Möglichkeit, auf Bäumen herum zu klettern und das Anschleichen spielerisch zu trainieren. Sobald sie noch etwas älter sind, sollen sie in ein Camp auf Na'an ku sê gebracht und nach und nach vom Menschen entwöhnt werden. Sind sie erst einmal groß genug, sollen sie auf Namib Rand ausgesetzt werden, wo sie ein weitgehend normales Leben führen können. Doch bis es soweit ist, werden Patenschaften für Ombeli und Shakira vergeben. Mit einem jährlichen Beitrag in Höhe von 620 Namibia-Dollar erhalten die Paten nicht nur die Möglichkeit, Ombeli und Shakira einmal zu besuchen, sondern auch ein Zertifikat, das den Besitzer als Paten eines Leoparden auszeichnet. Außerdem werden die Paten regelmäßig mit Bildern und Fotos auf dem Laufenden gehalten, wie es den Beiden weiterhin geht. Im Nachbargehege von Ombeli und Shakira lebt seit Ende 2008 die Gepardin Lucky. Sie gehört zu den wenigen Tieren, die wohl niemals in die Freiheit entlassen werden können, denn Lucky hat nur noch drei Beine und wird wohl nie in der Lage sein, selbstständig zu überleben. Ein Farmer, der im Osten Namibias lebt, wollte sie zusammen mit ihrem Bruder zähmen. Doch sie waren bereits zu alt, als sie in die aufgestellten Fallen gerieten. Während ihr Bruder in einer Kastenfalle gefangen wurde, hatte Lucky weniger Glück, denn sie geriet in ein Fangeisen. Davon hatte sich ihre Pfote nie erholt. Als Marlice van Vuuren und ihr Mann Rudi zu dem Farmer gerufen wurden, um die beiden Großkatzen zu holen, fiel ihnen das Hinken von Lucky auf. In Windhoek nahm sich sofort Ian Baines Lucky an. Er konnte die Pfote jedoch nicht retten. Das gesamte Bein musste amputiert werden. Hätte Baines ihr einen Stumpf gelassen, hätte Lucky diesen immer wieder eingesetzt, was letztendlich auf Kosten der Hüfte gegangen wäre. Inzwischen lebt Lucky mit ihren drei Beinen ein fast normales Leben. Sie zählt inzwischen sogar zu einem der bekanntes-ten Geparde, denn im vergangenen Jahr wirkte sie bei einem Werbespot von VW Südafrika mit. Dieser Spot kann übrigens auf www.youtube.com/naankuse1 angeschaut werden.Seit Juli 2009 ist sie auch nicht mehr allein in ihrem Gehege. Ayla war um die vier Monate, als Marlice davon hörte, dass ein Farmer eine Gepardenmutter getötet hatte und dabei war, die Jungen zu verkaufen. Zwei Geschwister waren bereits abgegeben. So konnte nur Ayla nach Na'an ku sê gebracht werden, wo sie die ersten Wochen im Haus aufgezogen wurde, bevor sie zu Lucky ins Gehege kam. Beide verstanden sich auf Anhieb sehr gut.
Nur drei Monate nachdem Ayla nach Na'an ku sê kam, brachte ein anderer Farmer das junge Gepardenmännchen Whitetail. Unglücklicherweise wurde dessen Mutter von dem Farmer für einen Schakal gehalten. Bevor er seinen Irrtum bemerkte, hatte er bereits seine Hunde auf die Gepardenmutter gehetzt, die nicht nur sie, sondern auch Whitetails Geschwis-ter rissen. Whitetails lebt nun ebenfalls bei Lucky. Der dritte im Bunde ist Tearmark, der nur einen Monat später nach Na'an ku sê gebracht wurde. Er war ebenfalls nur ein kleines Fellbündel, als er von einigen Leuten entdeckt wurde, wie er an der Straße in Richtung Gobabis verlassen dasaß. Es wird vermutet, dass auch seine Mutter nicht mehr am Leben ist.
Sobald Ayla, Whitetail und Tearmark alt genug sind, sollen sie in ein größeres Camp gebracht werden, wo sie genügend Auslauf haben. Sind sie erst einmal erwachsen, wird ihre nächste und wohl endgültige Heimat auch die Gegend von Namib Rand sein.
Mehr Informationen über Na'an ku sê und die verschiedenen Projekte, die dort ausgeführt werden, sind unter www.ecotourism-namibia.com oder [email protected] erhältlich.
Auch wenn Na'an ku sê von Swanam Insurance, Volkswagen, Novel Motors Co und Landrover Namibia, Monica Cserei und ihr Lifesaver Initiative Projekt sowie vielen weiteren Tierfreunden unterstützt werden, sind die Mitarbeiter und vor allem die Tiere auf weitere Spenden angewiesen.
Ombeli und Shakira sind zwei sechs Monate alte Leopardenjungen und leben seit vergangenen Dezember in dem Tierreservat Na'an ku sê, rund 50 Kilometer östlich von Windhoek. Ein Farmer aus dem Norden Namibias rief dort an, dass er zwei Leopardenbabys hätte, die er nicht weiter halten könnte. Er hatte im Oktober vergangenen Jahres eine Kastenfalle aufgestellt, um einen Leoparden zu fangen, der sich auf seiner Farm herumtrieb. Als er diese wieder inspizierte, entdeckte er darin eine tote Leopardin und zwei neu geborene Welpen. Er nahm sie zu sich, um sie aufzuziehen. Nach zwei Monaten gab er allerdings auf. Er hatte versucht, die beiden Leopardenbabys mit Kuhmilch und Hundetrockenfutter zu ernähren. Die beiden Kleinen verloren dabei nicht nur ihr Fell, sondern auch fast ihr Augenlicht. Denn durch die völlig unzureichende Ernährung setzte bei ihnen der graue Star ein
Nach zwei Monaten setzte sich der Farmer endlich mit dem Tierreservat in Verbindung. Die beiden Leopardenkinder, die inzwischen nicht nur fast blind sondern auch nur noch Haut und Knochen waren, wurden von Marlice van Vuuren, die Na'an ku sê leitet, abgeholt. Mit Hilfe des Windhoeker Tierarztes Ian Baines, der unter anderem, den Beiden mit einer Operation das Augenlicht wiedergab, gelang es, die Welpen aufzupäppeln. Inzwischen sind sie ein halbes Jahr alt, haben jedes einen ausgeprägten Charakter und erfreuen sich bester Gesundheit. Sie leben in einem großen Gehege mit vielen Schattenplätzen direkt neben dem Wohnhaus von van Vuuren. Täglich gehen Volontäre am Nachmittag mit den Beiden zu einem kleinen Damm. Dort haben sie die Möglichkeit, auf Bäumen herum zu klettern und das Anschleichen spielerisch zu trainieren. Sobald sie noch etwas älter sind, sollen sie in ein Camp auf Na'an ku sê gebracht und nach und nach vom Menschen entwöhnt werden. Sind sie erst einmal groß genug, sollen sie auf Namib Rand ausgesetzt werden, wo sie ein weitgehend normales Leben führen können. Doch bis es soweit ist, werden Patenschaften für Ombeli und Shakira vergeben. Mit einem jährlichen Beitrag in Höhe von 620 Namibia-Dollar erhalten die Paten nicht nur die Möglichkeit, Ombeli und Shakira einmal zu besuchen, sondern auch ein Zertifikat, das den Besitzer als Paten eines Leoparden auszeichnet. Außerdem werden die Paten regelmäßig mit Bildern und Fotos auf dem Laufenden gehalten, wie es den Beiden weiterhin geht. Im Nachbargehege von Ombeli und Shakira lebt seit Ende 2008 die Gepardin Lucky. Sie gehört zu den wenigen Tieren, die wohl niemals in die Freiheit entlassen werden können, denn Lucky hat nur noch drei Beine und wird wohl nie in der Lage sein, selbstständig zu überleben. Ein Farmer, der im Osten Namibias lebt, wollte sie zusammen mit ihrem Bruder zähmen. Doch sie waren bereits zu alt, als sie in die aufgestellten Fallen gerieten. Während ihr Bruder in einer Kastenfalle gefangen wurde, hatte Lucky weniger Glück, denn sie geriet in ein Fangeisen. Davon hatte sich ihre Pfote nie erholt. Als Marlice van Vuuren und ihr Mann Rudi zu dem Farmer gerufen wurden, um die beiden Großkatzen zu holen, fiel ihnen das Hinken von Lucky auf. In Windhoek nahm sich sofort Ian Baines Lucky an. Er konnte die Pfote jedoch nicht retten. Das gesamte Bein musste amputiert werden. Hätte Baines ihr einen Stumpf gelassen, hätte Lucky diesen immer wieder eingesetzt, was letztendlich auf Kosten der Hüfte gegangen wäre. Inzwischen lebt Lucky mit ihren drei Beinen ein fast normales Leben. Sie zählt inzwischen sogar zu einem der bekanntes-ten Geparde, denn im vergangenen Jahr wirkte sie bei einem Werbespot von VW Südafrika mit. Dieser Spot kann übrigens auf www.youtube.com/naankuse1 angeschaut werden.Seit Juli 2009 ist sie auch nicht mehr allein in ihrem Gehege. Ayla war um die vier Monate, als Marlice davon hörte, dass ein Farmer eine Gepardenmutter getötet hatte und dabei war, die Jungen zu verkaufen. Zwei Geschwister waren bereits abgegeben. So konnte nur Ayla nach Na'an ku sê gebracht werden, wo sie die ersten Wochen im Haus aufgezogen wurde, bevor sie zu Lucky ins Gehege kam. Beide verstanden sich auf Anhieb sehr gut.
Nur drei Monate nachdem Ayla nach Na'an ku sê kam, brachte ein anderer Farmer das junge Gepardenmännchen Whitetail. Unglücklicherweise wurde dessen Mutter von dem Farmer für einen Schakal gehalten. Bevor er seinen Irrtum bemerkte, hatte er bereits seine Hunde auf die Gepardenmutter gehetzt, die nicht nur sie, sondern auch Whitetails Geschwis-ter rissen. Whitetails lebt nun ebenfalls bei Lucky. Der dritte im Bunde ist Tearmark, der nur einen Monat später nach Na'an ku sê gebracht wurde. Er war ebenfalls nur ein kleines Fellbündel, als er von einigen Leuten entdeckt wurde, wie er an der Straße in Richtung Gobabis verlassen dasaß. Es wird vermutet, dass auch seine Mutter nicht mehr am Leben ist.
Sobald Ayla, Whitetail und Tearmark alt genug sind, sollen sie in ein größeres Camp gebracht werden, wo sie genügend Auslauf haben. Sind sie erst einmal erwachsen, wird ihre nächste und wohl endgültige Heimat auch die Gegend von Namib Rand sein.
Mehr Informationen über Na'an ku sê und die verschiedenen Projekte, die dort ausgeführt werden, sind unter www.ecotourism-namibia.com oder [email protected] erhältlich.
Auch wenn Na'an ku sê von Swanam Insurance, Volkswagen, Novel Motors Co und Landrover Namibia, Monica Cserei und ihr Lifesaver Initiative Projekt sowie vielen weiteren Tierfreunden unterstützt werden, sind die Mitarbeiter und vor allem die Tiere auf weitere Spenden angewiesen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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