Die kleinen "Hitlers"

Die Alltagserfahrung lehrt zum wiederholten Male, dass Ignoranz und Willkür, aber auch Arroganz unter vielen - zum Glück nicht allen! - Polizisten und Beamten in dem Maße zunehmen, wie sich die Entfernung zu den Zentren der Verwaltung vergrößert.

In den Hauptzentren kann oder sollte man in der Regel ein solches Maß an Kompetenz antreffen, das den bloßen Macht- und Amtsmissbrauch bereits dadurch verhindert, dass der betroffene Bürger sich leicht an den nächsten oder höchsten Vorgesetzten wenden kann.


Spätestens auf dieser Ebene darf man mit Kenntnis der Grundrechte rechnen. Aber nicht so an den Grenzen oder weit draußen im Veld, wo Grenzbeamte und Feldpolizisten sich von vornherein als einzig ausschlaggebende Autorität verstehen. Die illegale Verhaftung eines Reporters, der sich nordwestlich von Oshakati korrekt ausweisen konnte, ist ein beredtes Beispiel für Amtswillkür ebenso wie für die Phobie und das Geltungsbedürfnis gelangweilter Feldpolizisten. Es ist eine Ironie, dass ein Reporter und sein Fahrer auf dem Wege zur Beerdigung eines Polizisten just von derselben Ordnungsmacht verhaftet werden, die den Tod eines Mitglieds zu beklagen hat, das Verbrechern zum Opfer gefallen ist. Durch das Interesse des Reportes und seiner Zeitung an der Bestattung des Polizisten erweisen sie dem Opfer gegenüber Respekt und vollziehen sie im Namen der Öffentlichkeit einen Kondolenzbesuch.


Von Feldpolizisten "dort draußen" Verständnis für solch einen Zusammenhang zu erwarten, ist leider noch zuviel erwartet.