Die Künstler von Ibenstein
Keine 100 Kilometer von Windhoek entfernt auf dem Wege nach Uhlenhorst und weiter nach Mariental findet man in Dordabis die "Ibenstein Weavers", das seit 50 Jahren bestehende wohl älteste Webzentrum im südlichen Afrika. Der Besuch von Ibenstein war eigentlich ein Zu- und Glücksfall. Im Reiseverlauf war die Farm Jena, nahe Uhlenhorst im Programm, um die Herstellung der berühmten Tisch- und Bettwäsche vor Ort kennen zu lernen. Die Routenänderung hatte wohl einen technischen Grund, die Weberei war jedenfalls vorinformiert. Es war ein Sonnabend und einige Angestellte waren speziell gekommen, um ihr Handwerk vorzuführen. Sehr beeindruckt hat mich, neben den Webkunstwerken, der familiäre Umgang des Chefs mit seinen Angestellten. Ihre langjährige Betriebszugehörigkeit und die damit verbundene Arbeitserfahrung, die an nachrückende Familienmitglieder weitergegeben wird, ist schließlich eine wesentliche Grundlage für die Wertschätzung der Arbeit dieser Manufaktur.
Zweifellos hatte die Reisegruppe der Kompetenz, Umsicht, Bekanntheitsgrad des namibischen Reiseleiters Winfried von Kühne viel zu verdanken.
Ibenstein ist eine reine Karakulweberei mit eigener Schafzucht und arbeitet bereits in der dritten Generation. Insgesamt ist Ibenstein mittlerweile auf 17 Mitarbeiter aus verschiedener Bevölkerungsgruppen einschließlich ihrer Familien angewachsen. Gemeinsam wohnen sie in Steinhäusern unweit der Weberei. Mittlerweile ist dort ein richtiges kleines Dorf entstanden mit bunten Steinhäuschen kleinen Vorgärten mit Hühnern und Enten sowie einem Kindergarten. Das Karakulschaf war in Namibia nicht heimisch. Im Frühjahr 1903 veranlasste Prof. Julius Kühn, Leiter des Tierzucht-Institutes Halle/Saale zusammen mit dem deutschen Pelz-Großhändler, -Zurichter und -Veredler Paul Thorer die Einfuhr von vier Böcken und 28 Muttertieren aus Zentralasien nach Deutschland, um hier eine Ansiedlung zu versuchen. Der Erfolg der Zuchtversuche in Halle ermutigte den Gouverneur Deutsch-Südwestafrikas (DSWA) von Lindequist die Einfuhr nach DSWA zu fördern, da die Wollschafzucht schlechter vorankam als erwartet.
In ihrer ursprünglichen Heimat, den Steppen Zentralasiens, fanden sie sehr ähnliche klimatische Verhältnisse: Kälte, Hitze und Trockenheit. Nun werden sie schon über 100 Jahre - besonders zur "Wolleernte" - in den Farben Schwarz, Grau, Naturweiß und Braun gezüchtet. In der Ibenstein-Manufaktur wird alles rund um die Wolle handgefertigt. Die Wolle der Karakulschafe ist besonders fein und langfädig. Unter den geschickten und einfühlsamen Händen der Weberinnen entstehen gleichmäßige Fäden, deren Stärke sich jeweils danach richtet, ob Stoffe, Wandbehänge und Teppiche daraus entstehen sollen. Allen Webwaren gemeinsam ist ihre Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit. Darüber hinaus sind sie pflegeleicht, motten- sowie rutschfest, farbecht und beidseitig benutzbar. Die Naturfarben der Wolle entsprechen den typischen Farben Namibias und werden auch so verwebt. Bunte Wolle entsteht mit echten, nicht verblassenden Naturfarbstoffen aus pflanzlicher und mineralischer Herkunft in einem langwierigen ( färben, waschen, trocknen usw.) Prozedere. In den Werkstätten wird überwiegend an traditionellen Handwebstühlen gearbeitet. Frei nach Gefühl oder nach hinterlegten Motiven. Das können sowohl geometrische als auch abstrakte Muster sein. Auch Landschafts- und Tiermotive sind Bestandteil der Webarbeiten. Jeder Weber ist ein Künstler, jedes gewebte Stück ein Unikat. Es gibt bereits Hunderte von Motiventwürfen für die Teppiche. Es werden aber auch Stücke nach individueller Kundenvorstellung gefertigt.
Im März 2005 investierten die Eigentümer eine beträchtliche Summe in den Um- und Ausbau der Weberei sowie den Kauf eines halbautomatischen Webstuhls für Stoffe. Die Herstellung von Stoffen aus ungefärbten Naturfasern wie Bambus, Seide, Leinen und Baumwolle soll zweites Standbein der Weberei werden - und dazu beitragen, dass die 17 Arbeitsplätze von Klein Ibenstein auch in Zukunft erhalten bleiben.
Und das alles, vom gezupften "Wollhaufen" über Spinnen bis zur Endbehandlung der fertigen Kunstwerke, kann der Besucher erleben und auch vor Ort erwerben. Staunen und Bewunderung ist den Mitarbeitern von Ibenstein sicher.
Zweifellos hatte die Reisegruppe der Kompetenz, Umsicht, Bekanntheitsgrad des namibischen Reiseleiters Winfried von Kühne viel zu verdanken.
Ibenstein ist eine reine Karakulweberei mit eigener Schafzucht und arbeitet bereits in der dritten Generation. Insgesamt ist Ibenstein mittlerweile auf 17 Mitarbeiter aus verschiedener Bevölkerungsgruppen einschließlich ihrer Familien angewachsen. Gemeinsam wohnen sie in Steinhäusern unweit der Weberei. Mittlerweile ist dort ein richtiges kleines Dorf entstanden mit bunten Steinhäuschen kleinen Vorgärten mit Hühnern und Enten sowie einem Kindergarten. Das Karakulschaf war in Namibia nicht heimisch. Im Frühjahr 1903 veranlasste Prof. Julius Kühn, Leiter des Tierzucht-Institutes Halle/Saale zusammen mit dem deutschen Pelz-Großhändler, -Zurichter und -Veredler Paul Thorer die Einfuhr von vier Böcken und 28 Muttertieren aus Zentralasien nach Deutschland, um hier eine Ansiedlung zu versuchen. Der Erfolg der Zuchtversuche in Halle ermutigte den Gouverneur Deutsch-Südwestafrikas (DSWA) von Lindequist die Einfuhr nach DSWA zu fördern, da die Wollschafzucht schlechter vorankam als erwartet.
In ihrer ursprünglichen Heimat, den Steppen Zentralasiens, fanden sie sehr ähnliche klimatische Verhältnisse: Kälte, Hitze und Trockenheit. Nun werden sie schon über 100 Jahre - besonders zur "Wolleernte" - in den Farben Schwarz, Grau, Naturweiß und Braun gezüchtet. In der Ibenstein-Manufaktur wird alles rund um die Wolle handgefertigt. Die Wolle der Karakulschafe ist besonders fein und langfädig. Unter den geschickten und einfühlsamen Händen der Weberinnen entstehen gleichmäßige Fäden, deren Stärke sich jeweils danach richtet, ob Stoffe, Wandbehänge und Teppiche daraus entstehen sollen. Allen Webwaren gemeinsam ist ihre Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit. Darüber hinaus sind sie pflegeleicht, motten- sowie rutschfest, farbecht und beidseitig benutzbar. Die Naturfarben der Wolle entsprechen den typischen Farben Namibias und werden auch so verwebt. Bunte Wolle entsteht mit echten, nicht verblassenden Naturfarbstoffen aus pflanzlicher und mineralischer Herkunft in einem langwierigen ( färben, waschen, trocknen usw.) Prozedere. In den Werkstätten wird überwiegend an traditionellen Handwebstühlen gearbeitet. Frei nach Gefühl oder nach hinterlegten Motiven. Das können sowohl geometrische als auch abstrakte Muster sein. Auch Landschafts- und Tiermotive sind Bestandteil der Webarbeiten. Jeder Weber ist ein Künstler, jedes gewebte Stück ein Unikat. Es gibt bereits Hunderte von Motiventwürfen für die Teppiche. Es werden aber auch Stücke nach individueller Kundenvorstellung gefertigt.
Im März 2005 investierten die Eigentümer eine beträchtliche Summe in den Um- und Ausbau der Weberei sowie den Kauf eines halbautomatischen Webstuhls für Stoffe. Die Herstellung von Stoffen aus ungefärbten Naturfasern wie Bambus, Seide, Leinen und Baumwolle soll zweites Standbein der Weberei werden - und dazu beitragen, dass die 17 Arbeitsplätze von Klein Ibenstein auch in Zukunft erhalten bleiben.
Und das alles, vom gezupften "Wollhaufen" über Spinnen bis zur Endbehandlung der fertigen Kunstwerke, kann der Besucher erleben und auch vor Ort erwerben. Staunen und Bewunderung ist den Mitarbeitern von Ibenstein sicher.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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